Der neueste "Tatort" kommt aus München. Bild: BR/Odeon Fiction GmbH/Luis Zeno Kuhn
TV
Am Sonntag wurde in der ARD der 93. Münchner "Tatort" mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl ausgestrahlt. Das Ermittlerduo Batic und Leitmayr ermittelten dieses Mal bei den bayerischen Produktköniginnen. Es gab einen Mordversuch beim Präsident des Bavaria-Bunds (Wolfgang Fierek) mit einem Bolzenschussgerät. Im Anschluss kam die Frage auf, ob es womöglich eine Zwiebel-, Honig- oder Weißwurstkönigin gewesen sein könnte.
Es stellte sich heraus, dass hier ein Metoo-Fall aufgerollt wurde, denn das Opfer war unter den jungen Frauen bekannt für seine sexuellen Übergriffe und den Missbrauch seiner Macht. Aber auch Sylvia, Organisatorin des Königinnentages, geriet ins Visier. Die Figur wurde von Veronica Ferres verkörpert. Das Publikum war mit Blick auf die Geschichte geteilter Meinung.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Der Münchner Fall wird vielfach diskutiert
Für besonders großes Aufsehen sorgte gleich zu Beginn ein Kurzclip über die Produktköniginnen. Hier wurde die vermeintlich heile Welt der Frauen gezeigt, die ihre jeweilige Region von Aschaffenburg bis Berchtesgarden repräsentierten. Auf X (ehemals Twitter) teilte der "Tatort" selbst ein Video davon und meinte süffisant: "Verstörender wird's nicht. Versprochen!" Ein User wetterte: "Unrealistischer Klamauk à la Münster. Schade." "Da wäre ich vorsichtig", meinte eine andere Nutzerin. Ein Zuschauer betonte allerdings: "Schön, in schwierigen Zeiten leichtere, heitere Kost serviert zu bekommen."
Nach der Ausstrahlung fragte der Sender direkt: "Wie hat er euch gefallen? Eure Wertung, bitte!" Diese folgte prompt. "Gute Story, aber durch die Inszenierung und Erzählweise hatte dieser 'Tatort' den Charme einer Krimi-Vorabendserie", meinte jemand. "Die Story und die Figuren hätten besser nach Münster gepasst. Ein wenig platt leider. Mir war am Ende egal, wer es nun gewesen ist", urteilte ein User.
So sah es auch dieser Follower: "München ist für mich auf alle Fälle mit den besten Kommissaren. Die Story ist jedoch sehr platt." Ein anderer störte sich vor allem daran, dass "Klischees durch die Gegend geschossen werden". Zudem merkte jemand an: "Tja, glaubt man nicht immer, dass das 21. Jahrhundert auch in Bayern angekommen ist." "Münchner 'Tatort' heute ganz schön Klamauk. Und Bayern mal wieder zum Fremdschämen", schrieb eine Nutzerin.
Veronica Ferres spricht über die Metoo-Debatte
Viele Fans der Sendung freuten sich aber auch über die kurzweilige Unterhaltung. "Unterhaltsam, gut gespielt und ein interessantes Ende. Genau richtig für einen Sonntagabend", kommentierte ein Zuschauer die Ausgabe. Nicht zuletzt, dass "alte, weiße Männer" den Fall lösen, sorgte bei dieser Folge für Diskussionen. So wusste Leitmayr beispielsweise nicht, wie er die Aichacher Spargelkönigin, die eine Trans-Frau war, richtig ansprechen sollte.
Veronica Ferres, die in ihrer Rolle an Ghislaine Maxwell erinnerte, sagte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur: "Die #metoo-Debatte ist und bleibt unfassbar wichtig; deshalb ist es gut, dass der "Tatort" das Thema aufgreift. Es hat sich nämlich aufseiten der Männer immer noch nicht genug getan:" Und weiter: "Viele Männer scheinen nicht zu verstehen, was sie falsch machen. Es fehlt ihnen häufig so ein grundsätzlicher und selbstverständlicher Respekt Frauen gegenüber."
Nemec sagte darüber hinaus: "Es ist eine gewisse Verunsicherung eingetreten. Sicherlich ist zum Schutz Betroffener Vorteilhaftes passiert, aber die Verunsicherung ist inzwischen so groß, dass man jetzt bei jeder Kleinigkeit anfängt, sofort einen Hashtag dahinter zu vermuten. Alles steht mittlerweile ein bisschen unter Beobachtung."
Es ist erst die dritte Folge von Stefan Raabs neuer Show "Du gewinnst hier nicht die Million", doch er scheint bereits voll und ganz im Streaming-Modell von RTL+ angekommen zu sein. So sehr, dass er die Vorspul-Option in der Sendung, die es im linearen Fernsehen bei seinen Sendungen früher nicht gab, zum Programmpunkt des Abends machte.