Tag drei bei Promi Big Brother und es geht in den beiden Unterkünften Raumstation (karg) und Big Planet (luxuriös) um Sex, Schweißgestank und Echtheit bei den Bewohnern. Überlagert wird alles vom Zoff zwischen den beiden Reality-Sternchen Melanie Müller und Rafi Rachek. Die beiden hassen sich bereits an Tag drei so sehr, dass man sich wirklich zeitweise Sorgen macht, dass es körperliche Übergriffe geben könnte.
Ex-Moderator Jörg "Zonk" Draeger ("Geh aufs Ganze") erzählt auf Nachfrage von den erotischen Eskapaden seiner 75 Lebensjahre. Sex mit zwei Frauen gleichzeitig hat es gegeben, mit dreien aber nicht. Sex mit einem Mann? Da spart er sich die Antwort erstmal auf, um dann genussvoll zu erzählen.
Er kam aus Spanien, wo er mit seinen Eltern aufgewachsen ist, in seine Geburtsstadt Berlin zurück, um zu studieren. Dort traf er den Kolumbianer Gustavo, der war stellvertretender Botschafter Kolumbiens mit einer großen Wohnung. "Wir zogen zusammen. Wir haben in einem riesengroßen Doppelbett geschlafen und Geschichten vorgelesen." Jörg Draeger war froh, spanisch sprechen und Geschichten vorlesen zu können – und komplett ahnungslos. Ihm fiel nur auf, dass Gustavo auffällig gut aussah und gepflegt war.
"Irgendwann sagte er "Ich liebe dich" und fragte mich, ob er mich küssen darf", erinnert sich der Moderator. Draeger antwortete auf spanisch "Mach, was Du willst", aber als sich die Lippen näherten, machte er einen Rückzieher. "Das Sexuelle ging wirklich nicht." Für Gustavo gab es also nur den Zonk.
Als bei ihrem Einzug in ihrem geöffneten Koffer ein BH zu sehen war, gab sie sich noch verschämt. Aber als das Gespräch auf ihren Beziehungsstatus kommt, packt sie überraschend deutlich aus. "Es gibt jemanden, den ich gut finde und er mich auch. Er hat nicht nur mich. Er ist ein Fuckboy." Sat1 überpiept die erste Silbe, lässt dann aber "Köln 50667"-Darsteller Danny Liedtke die Bedeutung des Wortes erklären: "Ein Junge, der Single ist und lockere Sachen mit Frauen macht, ohne einen Vertrag zu haben."
Melanie Müller, die wie Danni Büchner auf Mallorca wohnt und viele Leute dort kennt, hakt nach: Ob sie ihn auch kenne? Büchner antwortet ja, und das schon länger als sie ihn kenne. Und da weiß sie, wer er ist und beschreibt ihn: "Er ist 45 – nicht mehr der Jüngste, Halbspanier, Halbdeutscher, der führt ne Strichliste für Mädels, was ich so gehört habe, ich war nicht dabei." Sein Motto sei: "Dann wird einfach mal gebumst, dann hat sich das erledigt."
Vielleicht hatten Danni Büchners fünf Kinder ja an diesem Abend etwas Besseres zu tun, als "Promi Big Brother" zu gucken...
Danny Lietke schnüffelt an seinem Shirt und befindet: Es stinkt nach Schweiß. Normale Menschen würden duschen. Danny Liedtke hat eine kreativere Lösung: Er lässt sich stattdessen von Jörg Draeger Zigarettenrauch unter die Achseln pusten. Der Rauch würde den Geruch neutralisieren, so wie ein angezündetes Streichholz nach dem Toilettengang, erklärt er.
Melanie Müller und Rafi Rachek hassen sich. "Die Schlange ist Melanie Müller", sagt Rafi schon am Anfang. "In einer Gruppe gibt es immer 'ne Ratte", kontert Melanie Müller. In keinem Reality-Format haben sich so schnell zwei absolute Gegenspieler herausgebildet wie in diesem Jahr bei "Promi Big Brother".
Sie sind aneinandergeraten, weil Rafi ihr unterstellt hat, Melanie spiele allen etwas vor, da sie und Handballer Eric Sindermann bei der Begrüßung im Container so getan haben, als würden sie sich nicht kennen, obwohl sie sich schonmal bei einer Veranstaltung gesehen haben – Rafi war dabei, aber auch ihn wollte sie nicht wiedererkennen. Aus dem kleinen Drama wurde umgehend Hass. Klingt nach einer Lappalie, wenn überhaupt? Nicht für Rafi!
Er agitiert auf dem luxuriösen "Big Planet" gegen Melanie, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in der kargen "Big Brother"- Raumstation befindet, "weil sie einfach fake ist". Und er hat Erfolg bei seinen Kollegen mit seiner Negativ-PR. Ex-Lottofee Heike Maurer findet zwar, dass Rafi sich wie "ein verspielter junger Hund" verhalte, aber Fußballer-Gattin Ina Aogo sieht Melanie mittlerweile auch als "ein bisschen narzisstisch". Auch "Bachelor"-Kandidatin Mimi Gwozdz meint in Melanie und Danni Büchner Böses entdeckt zu haben:
Der Schicksalsgott will es, dass die Gruppe von Jörg Draeger mit Danny Liedtke und Melanie Müller das Aufstiegsspiel von der Raumstation auf den Big Planet gewinnt. Melanie Müller zieht also ins Reich von Rafi, der sie voller Hass ignoriert. Melanie Müller, bekennende "Genusstrinkerin", lässt sich aber davon nicht stören, reißt aber erstmal sofort den Kühlschrank auf, "wieso ist denn hier nur ein Bier im Kühlschrank" und dann steigt sie sofort in den Whirlpool.
Heißer als das warme Wasser kocht allerdings Rafis Blut. Man merkt: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er explodiert. Und das tut er dann auch. "Ihr kennt Euch aus Berlin", sagt er zu Melli und an alle gewandt mit einem Unterton als hätte er eine Weltverschwörung in der Beziehung von Melanie Müller und Eric Sindermann enthüllt: "Die versuchen alle zu verarschen. Du ziehst eine Show ab, da habe ich keinen Bock drauf. Du bist intrigant ohne Ende, du bist fake.“
Ehrlich geschockt von dieser Aggression versucht Quiz-Gentleman Jörg Draeger erst noch zu beschwichtigen, doch schnell merkt er, dass er nicht weiterkommt und wird selber laut. "Wenn es so weiter geht, gehen wir drei alle wieder runter." Allerdings macht das keinerlei Eindruck auf Rafi. Der schreit nur weiter: "Hau ab." Fußballerfrau Ina Aogo versucht Rafi mit größter Mühe etwas abseits zu führen und zu beruhigen. Klappt nur mittelgut.
Große Überraschung: Nach dem Zuschauervoting muss Melanie Müller dann gleich wieder in die ungemütliche Raumstation zurückziehen. Noch größere Überraschung: sie muss Rafi und Mimi mitnehmen.
Rafis Stimmung ist auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen. "Mach mich nicht blöd an, Fräulein, zeig nicht mit dem Finger auf mich", schreit er Melanie Müller an. Doch die lässt sich nur kurzzeitig irritieren, mantelt sich schnell zur Team-Chefin auf und kontert gegenüber allen Raumstation-Bewohnern außer Rafi, der sich dann auf dem Klo verschanzt hat: "Ich akzeptiere alles, aber keinen Zickenterror. Diese Harmonie kommt auch wieder in mein Team. Und wenn Bumsbirne nicht dabei ist, tut‘s mir leid."
Diese Raumstation ist so schon verdammt klein. Und für die beiden ist sie auf jeden Fall viel zu klein. Das wird noch ordentlich Ärger geben.