RTL hat am Donnerstag ein erneutes Mal das Jubiläum seines erfolgreichsten Quiz-Formats gefeiert: Bei "Wer wird Millionär? 25 Jahre – Das große Jubiläums-Special" wurde Günther Jauch mit einem Weltrekord ausgezeichnet. Tim Mälzer, Motsi Mabuse und Elyas M’Barek vertraten die deutsche Prominenz, für den emotionalsten Moment des Abends sorgte aber eine andere Kandidatin.
"Ausgerechnet heute habe ich null Ahnung, was passiert. Ich lasse mich einfach überraschen", leitete Günther Jauch hinter den Kulissen die Jubiläumssendung ein. Kurz darauf wurde der Moderator mit Standing Ovations, Live-Band und Konfetti empfangen. Wer sich bis dahin noch nicht im RTL-Unterhaltungsland wähnte, tat dies spätestens, als Tim Mälzer im Smoking und mit einer Günther-Jauch-Handpuppe im Arm die Treppen herunterschritt, um das Quiz-Urgestein zu begrüßen und ein selbstgeschriebenes Gedicht vorzutragen.
Natürlich durfte auch ein goldener Buzzer, dessen Nutzen in 150-Netto-Minuten"WWM" kaum erkennbar war, nicht fehlen. Um das Cringe-Level weiter in die Höhe zu treiben, folgte ein knapp dreiminütiger Einspieler über das Arbeitsleben Jauchs hinter den Kulissen von "Wer wird Millionär?" – mit der besagten Handpuppe in der Hauptrolle.
Nachdem Motsi Mabuse und Elyas M’Barek als weitere Rate-Prominenz vorgestellt worden waren, durfte der 23-jährige Jörn Helwig aus Hannoversch Münden ohne Auswahlrunde Jauch gegenüber Platz nehmen. In mehreren Einspielern erfuhren die Zuschauer:innen, dass der Germanistik-Student bereits als Zweijähriger vor dem Fernseher begeistert die Sendung verfolgte und laut jubelte, wenn er seinen Lieblingsmoderator sah.
Mit der Teilnahme erfüllte sich Helwig einen Kindheitstraum, doch dieser drohte schnell zu enden. Sowohl bei der 500- als auch bei der 1000-Euro-Frage benötigte er Hilfe aus dem Publikum, manövrierte sich anschließend aber dann doch zu einem ordentlichen Gewinn von 32.000 Euro.
Auch dank des hinter ihm auf der Couch sitzenden "Telefonjokers" Tim Mälzer, der seine Rolle ernst nahm und mit gekonntem Witz in den imaginären Hörer schrie. Der TV-Koch wusste, dass ein Palettenmesser zum Dekorieren eines Kuchens genutzt werden kann – und nicht etwa zum Pizza schneiden, Gemüse schälen oder Kräuter hacken. Erst bei dieser Frage war für Helwig Endstation:
"Wobei ist Deutschland EU-weites Schlusslicht?"
Bevor Julia Schön als nächste Kandidatin um die Million spielen durfte, folgte der erste von mehreren Rückblicken auf 25 Jahre "Wer wird Millionär?". Zudem wurde Jauch eine besondere Ehre zuteil: Anouk de Timary, Vertreterin von Guinness World Records, zeichnete den Moderator für einen Weltrekord aus und überreichte ihm eine Urkunde. Jauch hat insgesamt 54 "WWM"-Staffeln moderiert – mehr als jeder andere seiner Kolleg:innen in den 131 Ländern, in denen die Show ausgestrahlt wurde oder noch immer läuft.
Auch Kandidatin Schön hat eine besondere Beziehung zu Jauch. In ihrem Kinderzimmer hingen früher Poster des Moderators. Ähnlich wie ihr Vorgänger auf dem Ratestuhl geriet auch sie früh ins Straucheln. Bei dieser 2000-Euro-Frage halfen 100 Prozent des Publikums mit der richtigen Antwort C:
"In Rheinland-Pfalz folgte im Juli auf …?"
Dass "Blinding Lights" der Song ist, der seit 2021 an der Spitze der "Greatest of All Time"-Billboard-Charts steht, war ihr klar, als durch das Wegfallen von "Light My Fire" und "Ray Of Light" nur noch "Kleine Taschenlampe brenn'" als weitere Option übrigblieb. David Garrett spielte die Auflösung live auf seiner Geige – und verschwand kurz darauf wieder.
Für Schön ging es hingegen weiter, mit der Hilfe von M’Barek und ihres Zusatzjokers kam sie bis zur 125.000-Euro-Stufe. Bei der Frage nach dem Geruch Petrichor, den man wahrnehmen kann, nachdem es geregnet hat, war für die Baden-Württembergerin Schluss.
"Ich habe mir einen Kindheitstraum erfüllt nach 25 Jahren. Ich bin dankbar, dass ich heute hier sitzen darf", sagte sie mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen – und sorgte damit für das emotionale Highlight des Abends. Von Jauch gab es umgehend einen herzlichen Drücker.
Auf diesen Oooh- folgte dann ein Aaah-Moment: Sonja Zietlow, zuvor per Cameo-Auftritt als Wasserträgerin zu sehen, brachte eine Büste, die Jauch ähneln sollte. Der Moderator zeigte sich jedoch wenig begeistert von dem Geschenk. "Wer am längsten applaudiert, darf die Büste mitnehmen", witzelte er gegen Ende der Sendung.
Zuvor hatte Prominenz aus Show-Business, Sport und Politik in einem vorab aufgezeichneten Einspieler Jauch zur Jubiläumssendung gratuliert. Besonders überraschend für den Moderator war die Botschaft des Bundesfinanzministers. "Am meisten zusammengezuckt bin ich bei Christian Lindner. Andererseits muss ich sagen: An keinen anderen Menschen habe ich mehr Geld bezahlt als an ihn. Da kann ja mal ein Grußwort drin sein", scherzte Jauch.
Als besonderes Highlight hatte sich RTL zudem einen Rollentausch ausgedacht. "Der nächste Kandidat ist kein Unbekannter. Hier kommt Günther Jauch aus Potsdam. Und der Gastmoderator Marcel Reif", kündigte die Stimme aus dem Off an. Reifs langsam vorgetragene Fragen zu Jauchs möglichem Lieblingsautotyp, seinen Kühlschrank-Inhalten sowie der Frisur, die er die nächsten 25 Jahre bei "WWM" tragen soll, verfehlten beim Publikum allerdings die erhoffte Wirkung. Da halfen auch Bildmontagen von Jauchs möglicher Haarpracht nicht.
Im letzten Teil der Sendung durften dann Mabuse, M’Barek und Mälzer einzeln, aber als Team spielend, nacheinander auf dem Ratestuhl Platz nehmen. Mabuse kam mit dem einen oder anderen fragenden Blick, aber letztlich ungefährdet bis zur 2000-Euro-Frage, ab da übernahm M’Barek. Nachdem Olivia Jones Jauch einen kleinen Geburtstagskuchen vorbeigebracht hatte, ging es für das Rate-Trio um die hohen Geldbeträge. Ein weiblicher Zusatzjoker hatte bei der 16.000-Euro-Stufe die richtige Antwort auf diese Frage parat:
"'Fuchs' und 'Superman' gehören zu wessen typischen Körperstellungen?"
Sebastian Klussmann, bekannt als einer der Jäger:innen bei "Gefragt – Gejagt", bestärkte M’Barek anschließend, auf Dänemark zu setzen, als nach dem Staat gefragt wurde, der das "Wahnsinnsfahrtgesetz" eingeführt hat. Bei der 64.000-Euro-Frage übernahm Tim Mälzer den Platz des Schauspielers und entschied sich nach dem Wegstreichen zweier falscher Optionen korrekt für die Antwort, dass in der "WWM"-Geschichte die meisten Joker bei der 16.000-Euro-Frage verwendet wurden.
Bei der anschließenden Fußballfrage für 125.000 Euro war es Mabuse, die Mälzer wertvolle Tipps gab, sodass er richtigerweise Südafrika und Katar als diejenigen Länder benannte, die bei einer Fußball-Weltmeisterschaft der Männer als Gastgeber bereits in der Vorrunde ausgeschieden sind.
Eine halbe Million Euro als Gewinn blieb den Prominenten aber verwehrt. Folgende Fragehätte Mälzer richtig beantworten müssen:
"Was verbindet der Mediziner mit einem drohenden Herzinfarkt?"
Antwortmöglichkeit B wäre richtig gewesen, doch auch so freuten sich Mabuse, Mälzer – und gewiss auch der sich auf dem Weg zum Flughafen befindende M’Barek – über den stattlichen Gewinn, der unterschiedlichen karitativen Zwecken zugutekommt.