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"Stern TV": Gast legt Moderator Steffen Hallaschka aus Kreuz

Moderator Steffen Hallaschka

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Steffen Hallaschka führte am Mittwoch durch eine neue Sendung "Stern TV".Bild: rtl+ / Stern TV Spezial - So teuer ist Deutschland
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Steffen Hallaschka bei "Stern TV" am Boden: Sumo-Europameisterin legt Moderator aufs Kreuz

27.07.2023, 06:58
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"Ich glaube, sie sitzt sehr gut", quiekt Steffen Hallaschka circa zwei Oktaven höher als gewohnt. Am Ende der "Stern TV"-Sendung legt die Bundestrainerin des Sumo-Teams, Sandra Köppen-Zuckschwerdt, dem Moderator einen Ringergürtel an. Der nimmt den flachen Eunuchenwitz inklusive unangenehmen Kameraschwenk in den eigenen Schritt mit.

Er tritt an gegen die Junioren-Europameisterin im Sumo-Ringen, Marie-Luis Köppen-Zuckschwerdt. Es ist "das Duell der Erben" – Mutter und Trainerin Sandra legte 2006 Günther Jauch aufs Kreuz. Verglichen mit dem schlägt sich Hallaschka geradezu würdevoll. "Start, Stop, Ende", lautet die selbsterfüllende Prophezeiung der Bundestrainerin.

Hallaschka nimmt jedes Sumo-Klischee mit

Doch vorher geht es in einem Beitrag um den sportlichen Erfolg von Marie-Luise Köppen-Zuckschwerdt. Sie hält sich den Kiefer. Tränen fließen. Die 18-Jährige hat gerade Gold bei der Europameisterschaft im Sumo-Ringen in Estland gewonnen. "Ich hab mich durch Sumo wohler in meinem Körper gefühlt", antwortet sie souverän auf, Hallaschkas durch alle Klischees mäandernden Frage. Sie betont, dass das insbesondere am Team gelegen habe.

Auch Bundestrainerin und Mutter Sandra redet gegen die Klischees an: "Meine leichtesten Kids wiegen 25 Kilo und meine schwersten Jungs 150." Aber alle treiben gemeinsam Sport. "Das Schöne am Sumo ist: Das verstehst du nach drei Kämpfen", sagt sie. Und dadurch entstehe die Gemeinschaft, in der sich alle wohlfühlen könnten. Trotz eines sehr langen Beitrages über die Junioren-Europameisterschaft erfährt man von der "Stern TV"-Redaktion nichts über den Status von Sumo-Ringen in der japanischen Gesellschaft. Nicht einmal die Namen der Gegnerinnen von Marie-Luise Köppen-Zuckschwerdt, die werden lediglich als "die Ukrainerin" oder "Estland" bezeichnet.

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RTL-Themenwoche "Mit uns einfach gesund"

Der zweite Teil der Sendung bewegt sich im Grenzbereich zwischen Awareness-Arbeit und Sozialvoyeurismus und läuft unter der RTL-Themenwoche "Mit uns einfach gesund". Einmal geht es um Organspende, und das Thema hat einen knallharten Kern.

Laut der "Stern TV"-Redaktion werden 300 Spenderherzen pro Jahr in Deutschland transplantiert. Das liege hauptsächlich daran, dass es nicht genug Spender:innen gebe. "Wie viele andere Länder brauchen wir endlich die Widerspruchslösung", fordert Elmar Sprink. Der 52-Jährige lebt seit einem guten Jahrzehnt mit einem transplantierten Herz und schwimmt, radelt, rennt beim Iron-Man-Triathlon. Für ihn ist klar, jede:r sollte erstmal als potenzieller Organspender gelistet sein, und dem widersprechen müssen, wenn das gegen die eigenen Überzeugungen ist. Ein solches Gesetz gilt in vielen EU-Staaten.

Zwei fremde Herzen

Was es bedeutet, mit einem Spenderherz zu leben, zeigt eindrücklich die Geschichte der Familie Rosenkranz. Johanna und Daniel Rosenkranz wurden beide durch eine Herztransplantation gerettet. Ihr beider Leben hing als Teenie am seidenen Faden. Und heute haben Sie eine Tochter. Johanna Rosenkranz schreibt seit der Geburt Briefe an sie. "Damit sie weiß, wie geliebt sie ist, wenn sie es mal schwer hat."

Das Leben beider hängt zwar nicht mehr am seidenen Faden, doch sie haben sich genau überlegen müssen, ob sie ein Kind wollen. Bis 30 haben sie es versuchen wollen. "Danach wäre es zu unsicher geworden, ob wir das Kind noch selbst aufziehen können", sagt Daniel Rosenkranz. Denn die Lebenserwartung eines transplantierten Herzens liege bei 60 Prozent der Patient:innen um die 10 Jahre, erklärt Kardiologieprofessor Jan Gummert.

Steffen Hallaschka mit abenteuerlichen Statistiken

Soweit zum klaren Awarenessteil. Medienethisch interessant wird es, als Steffen Hallaschka verkündet, dass neun von zehn betroffenen Frauen ein Kind mit Down-Syndrom abtreiben ließen. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht handelt es sich hier gleich um eine doppelt erschwerte Forschung: Frauen, die eine Schwangerschaft abgebrochen haben und sich wegen der möglichen Behinderung des Kindes hierzu entschieden haben – beides Gruppen, die kaum repräsentativ zu beforschen sind. Eine These in dieser Absolutheit belastbar aufzustellen, wäre Soziologie an der Grenze des Möglichen. Zumal sich hierzu auch nur eine dpa-Meldung aus 2017 findet.

Die Realität des Aufwachsens mit Down-Syndrom in Deutschland zeigt die Familie Schwarz. Mutter Claudia, Vater Thomas und Sohn Lias werden seit der Geburt von Lias immer wieder mit der Kamera begleitet. Lias Geschichte ist eine, des Systems an der Grenze: Eine Schulbegleiterin, die am ersten Schultag versucht ihm die Regeln der Schule näherzubringen. Fünf Jahre später ein Förderschullehrer, der sagt Lias hätte "einiges aufzuholen", da die Schulbegleitung in der Regelschule nicht zu seiner Selbstständigkeit beigetragen hätte.

Und genau da sieht auch Mutter Claudia das Problem im System: "Es ist nicht auf Selbstständigkeit ausgelegt." Der Weg ihres Sohnes sei vorgezeichnet und laufe auf "Werkstatt und Wohnheim" hinaus. Sie hoffe immer noch darauf, dass ihr Sohn nicht dort landet.

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