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"Stern TV": Oliver Pocher rechnet scharf mit Generation Z ab

ARCHIV - 12.12.2022, Berlin: Comedian Oliver Pocher steht bei der Aufzeichnung des "Quatsch Comedy Clubs" auf der B
Oliver Pocher war einer der Gäste bei "Stern TV am Sonntag".Bild: dpa / Monika Skolimowska
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"Stern TV": Oliver Pocher kritisiert Generation Z – "das ist eine Wohlstandsgeneration"

13.06.2023, 09:15
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In Deutschland erreichte die Zahl der Organspenden kürzlich einen Tiefstand. Im vergangenen Jahr gab es lediglich 869 Spender, während sich etwa 8500 Menschen auf den Wartelisten für eine Organtransplantation befanden. Wie kann die Motivation für den Organspendeausweis bei mehr Menschen gesteigert werden? Oder sollten sie nicht mehr aktiv danach gefragt werden?

Das diskutierte Moderator Dieter Könnes mit seinen Gästen. Außerdem wurde die Arbeitsethik der Generation Z thematisiert, wobei ein Gast dazu eine auffallende Ansicht vertrat.

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Die Herausforderung der Organspende

Marius war noch ein Kind, als er das erste Mal mit dem Thema der Organspende konfrontiert wurde. Seine schwache Lunge machte ihm gesundheitliche Probleme. Eine lange Zeit konnte kein Spender gefunden werden. Das Problem: zu wenig eingetragene Organspender. Und nur die Eingetragenen kommen in Frage. Andere Optionen wurden lange diskutiert. Dazu gehört die Widerspruchslösung. Diese besagt, dass alle Menschen grundsätzlich als Organspender betrachtet werden, es sei denn, sie widersprechen ausdrücklich.

Moderator Dieter Könnes

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Moderator Dieter Könnes bespricht aktuelle gesellschaftliche Themen bei "Stern TV am Sonntag".bild: rtl+

Im Bundestag wurde bereits über die Widerspruchslösung debattiert, aber im Januar 2020 abgelehnt. Das Parlament entschied sich stattdessen dafür, dass Organspenden nur mit expliziter Zustimmung erlaubt sind. Zusätzliche Informations- und Aufklärungsangebote sollten jedoch die Bürger dazu ermutigen, sich für oder gegen eine Organspende zu entscheiden und dies beispielsweise in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung festzuhalten.

So eine Widerspruchslösung würde in anderen Ländern viele Leben retten, berichtet Moderator Dieter Könnes. FDP-Politikerin, Christine Aschenberg-Dugnus, hatte 2020 bei der Abstimmung gegen die Widerspruchslösung gestimmt. "In anderen Ländern, wie zum Beispiel Spanien, steht das zwar im Gesetz, aber die Angehörigen werden trotzdem immer gefragt", entgegnet sie. Außerdem würden die Ärzte im Krankenhaus viele Ängste und Sorgen haben, ohne Zustimmung über die Organspende einer Person zu entscheiden.

Tattoo statt Organspendeausweis

Eine andere Option gibt es auch noch: Ein Organspender-Tattoo. Dieses zielt darauf ab, eine größere Anzahl von Menschen dazu zu bewegen, sich für eine Organspende zu entscheiden. Das Motiv, das Leben retten kann, besteht aus zwei Halbkreisen, die zu einem Ganzen vereint sind und auch als "O" und "D" gelesen werden können. Diese Buchstaben stehen für die englischen Worte "organ donor", was auf Deutsch "Organspender" bedeutet.

Vize-Miss Germany, Vanessa Didam, sitzt im Studio und präsentiert ihr Tattoo. "Mit dem Tattoo weiß meine Familie, dass sie sich keine Sorgen machen müssen, ob ich ein Problem gegen die Organspende gehabt hätte", erklärt sie. Auch FDP-Politikerin Aschenberg-Dungus findet das Tattoo gut. "Die Familie wird von der Entscheidung entlastet. Auch mit dem Organspendeausweis ist die Familie immer auf der sicheren Seite", führt sie aus.

Ist die Gen Z "arbeitsfaul"?

Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind – die sogenannte Gen Z – müssen sich momentan mit harten Vorwürfen rumschlagen. Sie seien faul und hätten keine Lust auf das Arbeiten. Was steckt hinter diesen Vorwürfen der Wirtschaftswelt? Cornelius Gesing gehört zur Gen Z und hat eine ganz klare Haltung: Arbeiten: ja – kaputtarbeiten: nein. Er versucht nicht über 20 Stunden die Woche zu arbeiten, um seine Freizeit in vollen Zügen genießen zu können. Als Freiberufler kann er seine Arbeitsstunden flexibel einteilen.

Laut der Expertin für Change Management, Susanne Nickel, würde sich die Mehrzahl der jüngeren Generation diesen Lifestyle wünschen. Sie sagt: "Wenn sich alle so verhalten, die Freizeit der Arbeit vorziehen, dann kann der Wirtschaftsstand in Deutschland nicht gehalten werden." "Sind die jungen Leute denn wirklich faul?", fragt Könnes bei Nickel nach. "Sie sind nicht faul, verhalten sich aber ungünstig gegenüber der Arbeit", antwortet diese.

Skepsis gegenüber der Gen Z

Cornelius Gesing sitzt im Studio neben ihr sitzt und widerspricht: "Ich höre eher raus, dass wir unbequem sind, als ungünstig. Ich freue mich immer, wenn Sie kritisch auf die Gen Z schauen. Das ist nämlich die Generation, die Sachen in Frage stellt, die bisher einfach gemacht wurden." CDU-Politiker Thomas de Maizière ist von dieser Einstellung richtig genervt: "Die Anspruchshaltung vieler in dieser Generation Z geht mit gegen den Strich. Mich ärgert, dass sie zu viel an sich denken und zu wenig an die Gesellschaft."

Dem stimmt im Studio zwar niemand zu, dennoch wird der Gen Z mit einer gewissen Skepsis gegenübergetreten. "Ich glaube, es ist schwer, die jungen Leute von etwas zu begeistern. Da fehlt die Begeisterung für irgendeine Branche. Das wird bestimmt auch mit Corona zu tun haben", sagt TV-Entertainer Oliver Pocher. "Ich würde es anders formulieren", meint Ronja Ebeling und betont: "Junge Menschen wissen oft nicht, was hinter einem Unternehmen steckt. Die Unternehmen müssen ihre Arbeitsfelder besser erklären."

Oliver Pocher: "Das ist eine Wohlstandsgeneration"

Oliver Pocher geht noch weiter: "Das ist eine Wohlstandsgeneration.“ Ronja Ebeling entgegnet sofort: "Wir sind keine Wohlstandsgeneration, wenn wir sehen, wie viel man heute bei einem Berufseinstieg verdient. Das ist deutlich weniger als unsere Eltern damals." Außerdem äußert sie, dass sie die Schuldzuweisungen schwierig findet. Die Gesellschaft und Politik habe dafür gesorgt, dass Ausbildungsberufe schlecht bezahlt und daher unbeliebt wurden.

Die Zuschauerbefragung sieht es jedoch anders. 80 Prozent finden, die jungen Leute hätten das Arbeiten verlernt. "Wir müssen mehr mit jungen Leuten reden, statt über sie", kommentiert Cornelius Gesing dieses Ergebnis.

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