
Bild: RTL 2 / watson Montage
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Glücklicherweise sind es nur zwei Kilometer von Dagmars Wohnung zu den Stadtwerken in Pirmasens: Die kann die Hartz-IV-Empfängerin nahezu täglich zu Fuß gehen.
Der Grund für den Spaziergang ist kein angenehmer: Der 57-Jährigen wurde wegen ihrer Schulden der Strom abgestellt. Deswegen kann Dagmar den Strom in ihrer Wohnung nur noch nutzen, falls sie ihn vorab bezahlt – und zwar, indem sie bei den Stadtwerken eine Art Prepaid-Karte für ihren Stromkasten auflädt.
8 Euro für 24 Stunden Strom muss die Arbeitslose zahlen
Vier Monate lang hat das Team von "Hartz und herzlich", einer Armutsshow auf RTL 2, die Hartz-IV-Empfängerin Dagmar und andere Langzeitarbeitslose in ihrem Alltag begleitet. Gerade Dagmars Geschichte zeigt, wie sich Armut auch in Bereichen äußert, die wir oftmals als allzu selbstverständlich wahrnehmen. Wie zum Beispiel, dass unser Kühlschrank, unsere Waschmaschine und unser Licht funktionieren, ohne dass wir solche Abläufe jemals infrage stellen würden.
"Längste Zeit waren eigentlich zwei Tage, wo ich keinen Strom gehabt hatte."
Dagmar ist gelernte Näherin, seit fast 20 Jahren ist sie arbeitslos. In den letzten Jahren hat sie offenbar Stromschulden von etwa 1.800 Euro angehäuft – deswegen kann sie nicht mehr regulär Strom beziehen.
An ihrem Stromkasten ist deswegen ein Gerät angebracht worden, dass sie mithilfe einer Prepaid-Karte in Gang setzen kann, um Strom zu beziehen.
Der Haken an der Sache ist: Aufgrund ihrer finanziellen Lage kann die Langzeitarbeitslose die Karte immer nur für einen Tag aufladen, was den alltäglichen Gang zu den Stadtwerken erfordert. Und: 24 Stunden Strom kosten happige acht Euro. Zwei davon werden Dagmars Schuldenkonto angerechnet.
Auf den Monat gerechnet wären das also etwa 240 Euro, würde Dagmar jeden Tag Strom haben wollen. Ihren Hartz-IV-Satz von 220 Euro würde das definitiv sprengen – denn Dagmar zahlt noch andere Schulden ab.
Der Hartz-IV-Satz reicht nicht, um die Schulden zu bezahlen
Also muss die ehemalige Näherin damit leben, eben nicht jeden Tag mit Strom versorgt zu sein. Nicht zu jeder Zeit Kaffee kochen zu können, Lebensmittel nicht langfristig lagern zu können, nicht einmal das Licht anschalten zu können.
Und das wird wohl noch eine Weile lang so weiter gehen – bis ihre Schulden getilgt sind.
Ein Lichtblick ist immerhin: Dagmar bekommt überraschend einen 450-Euro-Job als Busfahrerin für einen Behinderten-Fahrdienst.
Nach fast 20 Jahren ohne feste Arbeitsstelle muss sie sich zwar an den neuen Job gewöhnen – froh ist sie allerdings allemal und hofft, bald vielleicht sogar in Vollzeit übernommen werden zu können.
(ak)
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