Die 14. Staffel von "Let's Dance" neigt sich dem Ende, nur noch fünf von einst 14 Tanzpaaren sind dabei. Die Profitänzer Oana Nechiti und Erich Klann sind diese Staffel nicht mit von der Partie gewesen, dafür haben sie mit ihrem Podcast "Tanz oder gar nicht" eine neue, kommentierende Position zum RTL-Format gefunden.
Und ihre Kommentare haben bereits für einige Schlagzeilen gesorgt, immerhin nehmen sie nun, da sie kein aktiver Teil von "Let's Dance" mehr sind, kein Blatt vor den Mund. Immer mit der Prämisse, dass der Tanzsport für sie im Vordergrund steht, kritisieren sie sowohl die Promi-Kandidaten als auch die Juroren. Eine Jury-Wertung brachte das Paar nun zu einer erneuten Grundsatzdiskussion zur Show, in der es auch um das Verlangen nach mehr Wertschätzung ging.
Zunächst ging es in der neuesten Podcastfolge um die Duelltänze der vergangenen "Let's Dance"-Ausgabe. Besonders zum Flamenco, bei dem der Ex-Kicker Rúrik Gíslason und der Boxer Simon Zachenhuber gegeneinander antraten, hatten Oana und Erich einiges zu sagen: "Teilweise war Simon so angestrengt, dass er vor der Musik war und das hat leider keiner angesprochen, obwohl man das ja ganz klar gesehen hat", echauffierte sich Erich.
Oana stimmte zu – synchron sei es nicht gewesen, durch die Juroren Jorge González, Motsi Mabuse und Joachim Llambi sei es auch wirklich nicht angesprochen worden, aber die Tänzerin stellte schließlich fast gleichgültig fest: "Aber mein Gott, müssen die selber wissen." Das ließ Erich allerdings so nicht stehen und setzte nach:
Simon und seine Tanzpartnerin Patricija Belousova erhielten aber dennoch für die Performance 25 von 30 möglichen Punkten. Oana habe verstanden, dass die Leistung der Paare nicht immer fair ausgewertet würde: "Bei manchen wird die Technik angesprochen und bei manchen sagt man: 'Ja, heute warst du richtig fit und heute steht dir dein Hemd.' Finde ich unfair allen anderen Paaren gegenüber." Sie wolle sich schlichtweg nicht mehr so darüber aufregen und hätte das Vorgehen durch die Juroren so akzeptiert.
Ihre Kritik galt jedoch Patricija: "Eigentlich müsste ein Profi in der Lage sein, seinen Partner im Griff zu haben. Ich frag mich auch, wie man da einfach weitertanzen kann." Weiter ahnte sie bereits, dass es für diese Feststellung wieder Kritik geben könnte:
Patricija, die in der Show zum ersten Mal dabei ist, ist nicht erstmals Zielscheibe ihrer Kritik, sie solle die Einschätzung allerdings nicht persönlich nehmen. Erich und Oana äußern sich dazu, weil sie "einfach den Sport honorieren und lieben. Das ist der Respekt und die Liebe für unseren Sport."
Doch damit noch lange nicht genug, Erich und Oana kamen schließlich dadurch zu dem Schluss, dass das Juroren-Dasein sehr viel einfacher und anspruchsloser sei, als das der Tänzer und Kandidaten.
Mit den Wertungen höre die Unfairness bei "Let's Dance" nämlich noch lange nicht auf: "Wie einfach es ist, sich eine Meinung zu bilden, das, was die Jury macht und ich weiß ja auch, was es bedeutet 'Let's Dance' zu machen. Und das ist überhaupt nicht zu vergleichen. Das, was die Tänzer und die Promis da machen, ist um Welten krasser als deren Juryjob", ätzte der 34-Jährige weiter.
Repräsentiert würden die Tänzer, die für den Erfolg der Sendung verantwortlich sind, allerdings nicht genügend, wie Erich schließlich ergänzte: "Das ist das, was mich oftmals sehr stark verletzt hat: Man macht Werbung für 'Let's Dance' und man sieht nur drei Juroren oder zwei Moderatoren." Oana sah das ähnlich:
Allzu oft würden auch Kandidaten, die die beste Quote einbrächten, gerade von Llambi am stärksten runtergemacht: "Seid doch dankbar, weil ihr postet immer die Zuschauerzahlen, aber ihr habt es geschafft mit diesen Menschen, die dafür geackert haben und deswegen muss man alle mit Respekt behandeln." Jeder Promi habe in seinem Metier etwas erreicht, und da "muss man als Jury nicht daherkommen und die vor fünf Millionen Menschen runtermachen", führte der Tanzcoach aus.
Oana sammelte selbst Erfahrungen als Jurorin bei "DSDS" und gab schließlich zu, vorm Finale die eine oder andere Träne vergossen zu haben – ein Fakt, den nicht einmal ihr Partner Erich von ihr wusste. Sie begründete die Tränen vor dem damaligen "DSDS"-Finale so: "Wir stehen im Finale und ich fühle nichts, ich bin nicht mal aufgeregt. Ich bin noch nie so leer in eine Show gegangen. Normalerweise bin ich gewohnt gewesen, alles zu geben."
Zu einem Thema äußerten sich die Eltern eines Sohnes dann aber doch etwas zögerlicher: Nicolas Puschmann und Vadim Garbuzov waren in Folge acht eigentlich ausgeschieden, durften aber für die verletzte Ilse DeLange in der neunten "Let's Dance"-Ausgabe zurückkommen. DeLange hatte sich allerdings schon vor Folge sieben verletzt, kämpfte sich aber noch durch die darauffolgende Woche – einen Contemporary konnte sie nur sitzend oder auf einem Bein tanzen.
Fans folgerten daraus, dass ihr Ausscheiden und Nicolas' Rückkehr nicht ganz dem Zufall überlassen wurden – wäre Ilse in der Vorwoche bereits ausgeschieden, hätte Mickie Krause zurückkehren können und das wäre nicht so eine Sensation gewesen wie das Comeback des äußerst beliebten ehemaligen Prince Charmings. Erich bestätigte nun den Verdacht der Zuschauer ein Stück weit:
Oana wiegelte ab: "Ich will da nicht zu viel erzählen oder rumspinnen, keine Ahnung, wie das genau so gekommen ist." Noch einmal stellte Klann aber provokativ fest, dass das Ganze schon "interessant" gelaufen sei. "Lassen wir so stehen", drückte sich Oana schließlich diplomatisch aus.
(cfl)