Auf die große Wahlniederlage bei der Bundestagswahl der CDU soll nun ein Neuanfang folgen. Obwohl Armin Laschet offiziell noch nicht einmal seinen Rücktritt erklärt hat, wird bereits über seine Nachfolge spekuliert – auch am Mittwochabend bei "Markus Lanz".
Mit dabei sind die Journalistinnen Miriam Lau und Christina Berndt, Karl-Josef Laumann von der CDU und der Psychologe Stephan Grünwald.
Während Karl-Josef Laumann in der ZDF-Talkshow keinen Zweifel daran ließ, dass Armin Laschet früher oder später seinen Posten als Parteichef der CDU räumen müsse, sprang der NRW-Gesundheitsminister für den Noch-Ministerpräsidenten von NRW auch in die Bresche. Laumann zeigte sich vom Umgang seiner Parteikollegen mit Armin Laschet mitgenommen.
Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 13. Oktober 2021:
Nachdem nach der Bundestagswahl am 26. September viele Stimmen in der CDU laut wurden, die einen sofortigen Rücktritt Armin Laschets forderten, ist es dieser Tage fast still geworden um die Partei und ihre Führung. Der Grund: Armin Laschet soll ein Interview-Verbot an seine Parteikollegen erteilt haben. Mit dieser Info zumindest führte Moderator Markus Lanz in seine Sendung ein.
"Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht", wusste auch Journalistin Mariam Lau von der "ZEIT". Mit dieser auferlegten Funkstille, so Lau, wolle Armin Laschet die Aufmerksamkeit auf die Ampel-Sondierungen und eventuelle Widersprüche lenken.
Dass dies nur bedingt klappt, lag zum einen an der Funkstille der Sondierungsparteien SPD, Grüne und FDP. Dies zeigte aber auch der Besuch von Karl-Josef Laumann bei "Markus Lanz". Knapp eine Stunde sprach dieser über einen möglichen Neuanfang in der CDU.
"Wer soll diesen Neuanfang gestalten?", lautete die große Frage, die über diesem Thema stand. Gestellt wurde sie von Moderator Markus Lanz. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann setzte auf die bereits öffentlich hoch gehandelten Kandidaten: Jens Spahn, Norbert Röttgen, Friedrich Merz, Carsten Linnemann und Ralf Brinkhaus.
Dass es sich dabei nur um Männer aus NRW handelte, war Laumann offensichtlich auch schon aufgefallen. Er gab außerdem zu: "Bei den Frauen sehe ich zur Zeit niemanden so richtig." Ein Änderungswille an dieser doch sehr eintönig bis patriarchalen Aufstellung war bei Laumann jedoch nicht zu erkennen.
Für wen der CDU-Minister aus NRW bei einer Mitgliederbefragung stimmen würde, wollte er nicht angeben. Doch es müsse sich um einen Menschen handeln, der wisse, dass man die CDU nicht nur in eine Richtung führen könne, sondern, dass sie eine breit aufgestellte Partei sei.
Den Verdacht, dass Armin Laschet sehr bald nicht mehr Parteivorsitzender der CDU sein wird, bestätige Laumann bei "Markus Lanz" ohne zu zögern. Einen offiziellen Rücktritt hat Laschet bisher nicht erklärt. Für Laumann dennoch ein klarer Fall: "Jeder weiß, dass die Zeit von Armin Laschet als Bundesvorsitzender zu Ende geht", erklärte dieser. Dies sei ja nun kein Geheimnis mehr, die Frage sei nur, wann.
Während der 64-Jährige sich damit einverstanden zeigte, war er dies so gar nicht mit dem Umgang mit Armin Laschet nach der verlorenen Wahl. "Die Woche nach der Bundestagswahl ging es mir richtig schlecht", ließ Laumann die Zuschauerinnen und Zuschauer wissen. "Das hat mir richtig zugesetzt."
Damit meinte er die Art und Weise, wie seine Parteikollegen und besonders der Parteivorstand mit ihrem Vorsitzenden umgegangen seien – trotz seiner offensichtlichen Schwäche.
Und auch auf die Frage von Moderator Markus Lanz, ob dies nicht einfach Politik sei, hatte Laumann eine ganz klare Antwort: "Nein, nicht unbedingt." Dass ein Neuanfang auch ohne die Brüskierung des eigenen Parteichefs gelingen könnte, dafür steht Karl-Josef Laumann als ein Mann der zweiten Reihe allemal.