Barbara Schöneberger ist regelmäßig in TV-Produktionen zu sehen. Seit Jahrzehnten steht sie als Moderatorin vor den Kameras und zeigt stets ihre Schlagfertigkeit. Ende der 90er-Jahre startete sie ihre TV-Karriere. "Blondes Gift" sollte schließlich ihr großer Durchbruch sein. Das Publikum kann ihren Einsatz in der RTL-Show "Denn sie wissen nicht, was passiert" oder bei ihrem eigenen Talkshow-Format im NDR verfolgen.
Seit 2022 moderiert die 50-Jährige auch "Verstehen Sie Spaß?". Die Sendung wurde einst von Guido Cantz präsentiert. Bisher gab es von dem Format pro Jahr fünf Folgen zu sehen. Damit ist nun Schluss. Über die genauen Hintergründe sprach jetzt der Programmdirektor des SWR.
Clemens Bratzler sprach jetzt mit dem Mediendienst "DWDL" offen über die Veränderungen beim Sender. Dem ging die Ankündigung voraus, dass es auch Sparmaßnahmen im Programm gebe. Bratzler sagte dazu: "Es war ein fast zweijähriger Prozess, in dem wir in der Geschäftsleitung gerungen haben, um diese Einschnitte möglichst gering zu halten." Dennoch würde man nicht "um sichtbare und hörbare Einsparungen" herumkommen.
Der Programmdirektor betonte: "Wir gehen dabei aber bewusst nicht nach dem Rasenmäherprinzip vor, weil wir davon überzeugt sind, dass man am Ende nichts mehr richtig macht, wenn man überall nur ein bisschen was wegnimmt." So gebe es auch Einschnitte bei "Verstehen Sie Spaß?", "dort aber nur bei den linearen Shows, nicht beim sehr erfolgreichen Digitalangebot", erklärte er.
Bratzler gab weiter zu verstehen: "Das ist ein Schritt, der uns im Linearen zwar Marktanteile kosten wird, der aber letztlich alternativlos ist, wenn wir unserem Auftrag, auch jüngere Zielgruppen anzusprechen, gerecht werden wollen." Deutlich merkte er an: "Das Aufbauen von Neuem ist sehr viel herausfordernder als das Beenden von Altem."
Auch bei den Silbereisen-Shows gibt es Veränderungen. Zu der Frage, ob damit ein Stück weit bei den Samstagsabendshows der Anfang vom Ende zu sehen sei, meinte Bratzler: "Das sehe ich nicht so. In Zukunft werden wir etwas weniger machen als bisher, aber nach wie vor erfolgreiche Sendungen ins Gemeinschaftsangebot beisteuern."
Zudem merkte er mit Blick auf die Silbereisen-Formate an: "Beim MDR sind es ähnliche Zwänge, die den Kostendruck erhöhen. Auch dort wird allerdings an guten Lösungen gearbeitet. Es wird daher im Ersten weiterhin ein ausreichendes und erfolgreiches Show-Portfolio geben." Alle Anstalten müssten mit der Situation realer Kaufkraftverluste umgehen, fügte er hinzu.
Wichtig wäre hier, dass sie die Schritte in der ARD miteinander abstimmen und gemeinsam priorisieren und entscheiden, was sie dringend erhalten müssen. Entscheidend dabei sei, dass immer mehr Zielgruppen auf immer mehr Plattformen bedient werden. Dies würde bedeuten, "dass wir der älteren linearen Zielgruppe auch etwas wegnehmen und ihr beispielsweise mehr Wiederholungen zumuten müssen".
Der Programmdirektor meinte, dass es dafür auch Kritik gebe: "Da bekommt man viel Post von Menschen, die sich daran stören. Aber es gibt keine Alternative dazu, weil wir kein zusätzliches Geld bekommen, um alles fortzusetzen und gleichzeitig ein Angebot für Jüngere zu machen."