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Dominikanische Republik: Pro-7-Reporter wird Sex mit Minderjähriger angeboten

Thilo Mischke undercover in einem Sex-Resort in der Dominikanischen Republik. Die Dame neben ihm ist über 18.
Thilo Mischke undercover in einem Sex-Resort in der Dominikanischen Republik. Die Dame neben ihm ist über 18.Bild: Screenshot ProSieben
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ProSieben-Reporter dreht Doku in DomRep – dann wird ihm Minderjährige zum Sex angeboten

06.12.2019, 06:33
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Journalist Thilo Mischke traf für seine ProSieben-Reihe "Uncovered" schon Deutsche an der "IS"-Front und begab sich vor laufenden Kameras auf einen LSD-Trip, der in paranoide Wahnvorstellungen gipfelte. Für die neue Folge seiner Reportage-Reihe reiste er ins Postkartenidyll-Paradies und quartierte sich eine Woche lang in einem All-Inclusive-Resort in der Dominikanischen Republik ein. Und Mischke erkannte schnell: So schillernd die vermeintliche Traumdestination in den Hochglanz-Prospekten auch angeboten wird, abseits der Tourimeile von Punta Cana ist der Alltag der Dominikaner düster.

Rund 1500 Euro lässt sich ein Pauschaltourist das Karibikvergnügen kosten. Das Bruttoinlandsprodukt der Dominikaner beläuft sich auf 7881 US-Dollar (7100 Euro) pro Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 44.400 Dollar (40.100 Euro). Das Leben in relativer Armut zwingt die Einwohner teils zu drastischen Schritten, wie Thilo Mischke bald erfährt.

So trifft er am Puderzuckerstrand von Punta Cana Junior, der sich sein Geld als "Sanky-Panky", als Animateur mit gewissen Vorzügen, verdient. Vorzugsweise europäischen Touristinnen bietet er seine "Dienste" an. Wie viele zufriedene Kundinnen er in den vergangenen Jahren schon hatte, will der ProSieben-Reporter wissen. Junior winkt ab. "Fünf, sechs, sieben, ich weiß es nicht".

Thilo Mischke am Strand von Punta Cana
Thilo Mischke am Strand von Punta CanaBild: ProSieben

Sexarbeit ist in der Dominikanischen Republik ein lukratives Geschäft – und oft der letzte Ausweg

Er schenkt den Frauen das Gefühl von Liebe, sie schenken ihm Geld. Doch sobald sie abgereist sind, bricht der Kontakt ab. Junior träumt von einem besseren Leben, will weg aus der Dominikanischen Republik, Tanzunterricht in Europa geben. Bis er genug Geld hat, um diesen Traum zu verwirklichen, kümmert er sich weiter um Urlauberinnen.

Doch die durchtrainierten Sonnyboys am Karibikstrand sind nur eine Facette des Sex-Tourismus. Auch junge Mütter driften in die Prostitution ab. Für sie ist der Verkauf ihres Körpers oft der letzte Ausweg, ihre Familien zu ernähren. Thilo Mischke trifft einen ortsansässigen Anwalt, der gegen die Prostitution in seinem Land kämpft. Die meisten Freier, sagt er, würden aus Deutschland kommen.

Eine Stunde mit einer Prostituierten kostet 35 bis 80 Euro

Und tatsächlich: Bei einem Ausflug in den Touristenort Puerto Plata treffen Mischke und sein versteckt filmender Kameramann auf mehrere deutsche Senioren. Ein Freier, er hat kaum noch Zähne im Mund, beschwert sich bei den Journalisten über die seiner Meinung nach unverschämten Preise der Mädchen. 4000 Dominikanische Pesos würden die teils für eine Stunde nehmen, echauffiert er sich. "Auch die Dicken!". Umgerechnet sind das knapp 68 Euro. Mischke, angewidert von den Männern, biegt in eine Bar ab.

ProSieben-Reporter wird Sex mit Minderjähriger angeboten

Und dort spricht ihn eine junge Frau an, die seiner Aussage nach "deutlich unter 18 ist". Ein Mann eilt herbei, offenbar ihr Zuhälter. "Schau sie dir an", sagt er und dreht sie wie eine Puppe im Kreis. "Ist sie nicht wunderschön?" Als Mischke sich nach ihrem Alter erkundet, antwortet sein Gegenüber stolz: "16. Für 2000 Pesos macht sie mit dir, was du willst."

35 Euro für Sex mit einer Minderjährigen. Der Reporter entzieht sich dem Gespräch, muss sich erst einmal setzen. "Mir schlottern die Knie. Ich bin fassungslos", sagt er seinem Kollegen.

Der einzige Weg, dem Einhalt zu gebieten: Den Sex-Tourismus in der Dominikanischen Republik eindämmen. Dies sei zwar nur schwer möglich, aber der Anwalt, den Thilo Mischke nach diesem Erlebnis noch einmal trifft, macht deutlich, dass Kinderschänder auch in der Dominikanischen Republik drakonische Strafen erwarten: "Wir finden euch. Wir jagen euch. Kommt nicht in unser Land, um so etwas zu tun. Lasst es lieber. Bleibt zu Hause."

Eine Warnung, die viele junge Mädchen vor dem Schlimmsten bewahren könnte.

Die Einblicke in die Schattenseiten des Paradieses kamen bei den Zuschauern gut an: Mischkes Reportagereihe startete am Dienstagabend mit 10,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern in die vierte Season und bescherte Sender ProSieben damit den besten Staffelauftakt seit 2016.

ProSieben zeigt neue Folgen "Uncovered" immer dienstags ab 22.15 Uhr.

(ab)

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