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"Abrechnung des Jahres": Oliver Pocher schickt Ex zum Wendler

Oliver Pocher bekommt erst den Corona-Petze-Preis und muss ihn dann wieder abgeben.
Oliver Pocher bekommt erst den Corona-Petze-Preis und muss ihn dann wieder abgeben.bild: screenshot rtl
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"Abrechnung des Jahres": Pocher entschuldigt sich und schickt seine Ex zum Wendler

25.12.2021, 07:02
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Nach Markus Lanz und Günther Jauch aber noch vor Weihnachten bringen auch Ilka Bessin und Oliver Pocher mit "Die Abrechnung des Jahres" ihren Jahresrückblick auf den Bildschirm. Sie konzentrieren sich bei der Themenauswahl an Promi-Fails. Vom Wendler bis Joshua Kimmich. Für jeden der 12 vergangenen Monate verleihen sie einen Award an jemanden.

Zu Anfang fasst Ilka Bessin, die ganz in Leopardenmuster erscheint, das Jahr eher ereignislos zusammen: "Wir hatte Corona, wir hatten Corona und Corona und die Plastikstrohhalme wurden abgeschafft." Ein bisschen mehr ist dann aber doch passiert, wie sich in den zwei Stunden Sendezeit herausstellt.

Oliver Pocher verkleidet sich als Helene Fischer

In Einspielfilmen gibt es die Ereignisse vom Sturm aufs Kapitol über den Ausfall von Whats App bis zur Ahr-Flutkatastrophe zu sehen. Auf der Couch im Studio sitzen als Gäste Verona Pooth, Amira Pocher, Ross Antony, Mola Adebisi und Martin Klempnow in seiner Rolle als "Dennis aus Hürth" für den kleinen Talk zwischendurch. Das Prägnanteste, was mit den Promi-Gästen herauskommt, ist das Impf-Tiktok zu "Savage Love" von Jason Derulo. "Wenn das nicht viral geht", freut sich Pocher und postet es.

"Ich habe ja bei der Impfung ganz stark auf den Effekt gesetzt, dass sie unfrurchtbar macht", ätzt der fünffache Vater Pocher. Amira Pocher nimmt das zum Anlass, um über ihr Leid mit dem privaten Pocher zu klagen. "Er spielt das ja nicht, er ist so. Wie er rotiert, wenn er nichts zu tun hat ..." In der Show kann er sich austoben. Mit "Prince Charming" Nicolas Puschmann legt er eine halbnackte Tanzperformance auf die Bühne, er liefert als Helene Fischer verkleidet eine Playback-Performance ab und versucht danach noch in Helene-Verkleidung seine Frau zu küssen. Die wehrt entsetzt ab. "Hör auf damit! Nein, nein, geh weg von mir", schreit Amira. Pocher geht dahin, wo es wehtut. Vor allem den anderen.

Amira Pocher schaut nicht begeistert, als Pocher als Helene Fischer performt.
Amira Pocher schaut nicht begeistert, als Pocher als Helene Fischer performt.Bild: screenshot rtl

Im März 2020 hat er mit seiner Influencer-Beobachtung begonnen. Und dafür überreicht ihm Co-Moderatorin Bessin den Preis als "Corona-Petze des Jahres". Denn in seiner "Bildschirmkontrolle" hat er Influencer aufs Korn genommen, gern auch jene, die trotz Kontaktbeschränkungen gefeiert haben. Im September hat sich Oliver Pocher dann allerdings selbst einen Corona-Patzer geleistet: Bei einem Konzert von seinem Kumpel Pietro Lombardi wollte er von der Bühne herunter ins Publikum gehen und der Veranstalter rief die Polizei, weil diese Aktion gegen sein Hygiene-Konzept verstieß.

Und Pocher ließ sich uneinsichtig und unter viel Gezeter von den Polizisten abführen und postete das Video später stolz. "Kannst Du Deinen Preis mal herbringen und wieder abgeben. Das ist ja mal ne richtig peinliche Nummer", findet Ilka Bessin, die in der Sendung eher für die ernsteren Töne zuständig ist. So kritisiert sie auch nochmal Armin Laschet für den "Lacher des Jahres" beim Hochwasser an der Ahr. "Man lacht einfach nicht, das gehört sich nicht."

Ilka Bessin und Oliver Pocher führten gemeinsam durch die Show.
Ilka Bessin und Oliver Pocher führten gemeinsam durch die Show.Bild: screenshot rtl

Pochers Preis, so legt sie fest, wird zum "Freunde und Helfer-Preis", also für die Polizisten, die Pocher abgeführt haben. Natürlich ist das abgesprochen und Pocher hält eine Art Laudatio zu gefühliger Klaviermusik:

"Liebe Polizist*innen, ja dieser Abend im September ist für uns beide nicht gut gelaufen. Ich habe einen Fehler gemacht, ich hätte anders reagieren sollen, ich hätte vielleicht auch gar nicht zum Pietro Lombardi-Konzert gehen sollen. Vielleicht habe ich auch etwas überreagiert. Ist halt mittelmäßig gelaufen."
Oliver Pocher

Aber weil Pocher eben Pocher ist, belässt er es nicht bei der Entschuldigung, die man sogar halbwegs ernst nehmen konnte. Sondern er bedankt er sich noch "für mehr als 10 Millionen Views und mehr als 100.000 neue Follower auf Tik Tok". Ilka Bessin reichts. "Ich glaube nicht, dass Du den Preis übergeben solltest. Du solltest mal kurz in Dich gehen."

Hier ist zu sehen, wie Oliver Pocher von der Polizei abgeführt wird.
Hier ist zu sehen, wie Oliver Pocher von der Polizei abgeführt wird.Bild: instagram/ oliver pocher

Aber die Übergabe-Frage stellt sich sowieso nicht. Denn wie die meisten Ausgezeichneten sind auch die Polizisten nicht da. RTL lässt darum als eine Art Running Gag Komparsen auftreten: zum Beispiel mit Helm als Joshua Kimmich ("Impfgegner des Jahres") oder mit Maske als Jan-Josef Liefers, der sofort von der Bühne stürzt. Oder Oliver Pocher verkleidet sich als Helene Fischer oder mit blonder Lockenperücke macht er den Thomas Gottschalk. Der allerdings schickt danach fürs "Comeback des Jahres" noch eine echte Videobotschaft hinterher. "Ich nehme ihn gerne an, weil ich in meinem Alter die Hoffnung auf den Nachwuchspreis aufgegeben habe."

Michael Wendler wurde bei der Preisvergabe ebenfalls bedacht

Der Darsteller des Michael Wendler wird geblurrt wie der echte Wendler bei "DSDS" nach seinem Rauswurf. Dazu laufen zusammengeschnittene alte Interviewschnipsel als Dankesrede. Denn der Wendler bekommt den Preis fürs "Medien-Aus des Jahres", weil er sich mit der Verbreitung von Verschwörungserzählungen ins wirtschaftliche Aus geschossen hat. "Wir haben ihn natürlich eingeladen", erzählt Oliver Pocher. Für die Einladung haben sie sich besonders Mühe gegeben. "Wir haben jemanden nach Cape Coral geschickt, der sich mit Härtefällen auskennt: Meine Ex-Frau. Gut, kann ja auch mal was machen für ihr Geld."

So wurde der Wendler in der Show gezeigt.
So wurde der Wendler in der Show gezeigt.Bild: screenshot rtl

Und das ist kein Witz: Alessandra Meyer-Wölden lebt ja mittlerweile in Amerika und fährt beim Wendler vorbei. Vor dem unscheinbaren Haus steht sein Pick-Up mit dem Nummerschild "Egaal" und an der Klingel steht "DJ". Sandy geht erstmal alleine ohne Kamera-Team zur Haustür. Von drinnen hört sie eine Männerstimme "Es hat geklingelt" sagen. Aber es öffnet niemand. Stattdessen schickt ihr offenbar der Wendler eine Nachbarin auf den Hals, die sie verscheuchen soll, weil der Wendler keinen Besuch will, wie die Nachbarin sagt. "Sie müssen gehen. Sie wollen das nicht. Die Polizei ist schon unterwegs." Alessandra Meyer-Wölden lässt die ausgedruckte Einladung zur Sendung auf der Fußmatte zurück.

Sandy Meyer-Wölden stand beim Wendler vor der Haustür.
Sandy Meyer-Wölden stand beim Wendler vor der Haustür.Bild: screenshot rtl

Insgesamt wirkt die Sendung seltsam unausgegoren und teilweise zusammengestümpert. Frei nach dem Motto: irgendwas wird uns schon einfallen. Eine Ausnahme ist die letzte Ehrung.

Für den "Minister des Jahres", Karl Lauterbach, hat sich Oliver Pocher mit Brille, Scheitel und Anzug als Lauterbach verkleidet und dreht eine Bachelor-Satire. Zur Begrüßung sagt er in Lauterbach-Maske und im typischen Singsang: "Für mich ist ganz wichtig: Bist du geimpft? Es wäre schade, wenn eine von Euch beatmet werden müsste. Namen kann ich mir nicht merken, wie soll ich Dich nennen: Alpha, Delta, Omikron? Alpha – dann bist Du die erste, was nicht heißt, dass Du nicht auch gefährlich für mich werden könntest."

Aus der "Nacht der Rosen" wird bei Karl dem Bachelor "Die Nacht der Stäbchen" und diese Entscheidung leitet er in Lauterbachs Diktion ein: "Es ist genug besprochen worden, die Kontakte müssen reduziert werden. Möchtest Du das Stäbchen? Wohin? In den Mund? Ich lass das mal so stehen, schon wieder ein doppeldeutiger Witz", freut sich der Comedian. Das ist zwar derbe und nicht besonders einfallsreich, entfaltet aber in der Situation eine gewisse Komik. Sollte dieser Rückblick im kommenden Jahr nochmal laufen, braucht er unbedingt mehr Sorgfalt in der Vorbereitung. Dann könnte er richtig gut werden.

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