Heute in der ARD: Neue "Tatort"-Folge knackt heimlich einen brutalen Rekord
Ein plötzlicher Tod, der sich lautlos und gesichtslos in eine Stadt schleicht: In Zürich beginnt der neue "Tatort" mit einer Szene, die so schlicht wie verstörend ist – vier Menschen brechen auf offener Straße zusammen, scheinbar grundlos.
Was folgt, ist ein Krimi, der technisch hochgerüstet ist, emotional aber seltsam distanziert bleibt. Umso spannender wird sein, wie das Publikum am Sonntag reagiert.
Neuer "Tatort" bricht Rekord
"Kammerflimmern" schreibt Geschichte, und das steht sogar schon vor der Premiere in der ARD fest. Mit insgesamt 68 Todesopfern stellt die Folge einen neuen "Tatort"-Rekord auf, wie bei "titelbach.tv" nachzulesen ist.
Bisher galt die Episode "Im Schmerz geboren" aus dem Jahr 2014 – eine blutige Abrechnung im Western-Stil vom Hessischen Rundfunk – als makaberer Spitzenreiter mit 51 Toten.
Nun übertrifft das Schweizer Fernsehen (SRF) diese Zahl deutlich, wenn auch auf ungewöhnliche Weise. Die meisten Opfer sind nicht zu sehen, sie existieren nur als Zahl, vorgelesen von einem Polizisten im Kommissariat.
"Tatort: Kammerflimmern" in der ARD: Darum geht es
Die Handlung dreht sich um eine Cyber-Attacke auf das fiktive Medizintechnik-Unternehmen Lauber Cardio. In der Ausgabe geht es um Menschen mit Herzproblemen, deren implantierte Defibrillatoren durch ein manipuliertes Software-Update tödliche Stromstöße auslösen.
Betroffen sind laut Drehbuch bis zu 2400 Personen in der Schweiz. Die Verantwortlichen erpressen das Unternehmen: Erst gegen Zahlung von 317 Millionen US-Dollar in Kryptowährung soll der digitale Schlüssel zur Entschärfung der Software übergeben werden.
Die ARD selbst spricht in der Ankündigung zum "Tatort" von einem "unwahrscheinlichen, aber denkbaren Horrorszenario".
Die ethische Dimension der Erpressung – Menschenleben gegen Geld – bleibt allerdings eher im Hintergrund. Der Film verzichtet bewusst auf überzogene Polit-Thriller-Elemente wie Sondereinsatzkommandos oder Geheimdienste, was für eine gewisse Bodenhaftung sorgt.
Dass der neue "Tatort" für Diskussionen sorgen wird, ist beinahe sicher. In der letzten Woche hatte die Krimi-Reihe, die gerade aus der Sommerpause zurück ist, eine Pause eingelegt, da ein neuer "Polizeiruf 110" im Ersten gesendet wurde.