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"ZDF Magazin Royale": Böhmermann entlarvt Guinness World Records

Jan Böhmermann im Studio.
Jan Böhmermann beleuchtete das Geschäft mit den Weltrekorden.Bild: ZDF / Jens Koch
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"ZDF Magazin Royale": Jan Böhmermann entlarvt Guinness World Records

20.03.2023, 18:02
carina parke
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"Diese Sendung wird Weltgeschichte schreiben. Freuen Sie sich auf einen spektakulären Weltrekord", teasert Jan Böhmermann zu Beginn der neuesten Ausgabe vom "ZDF Magazin Royale" an. Und sein Versprechen soll er am Ende tatsächlich noch einhalten. Zuerst geht es aber um das Businessmodell von Guinness World Records, das die einen oder anderen durchaus überraschen dürfte.

Guinness World Records ist wahrscheinlich den meisten ein Begriff. Zu Teenager-Zeiten wollten wir gefühlt alle mal in das legendäre Buch der Weltrekorde kommen. Seit 1955 werden darin jährlich menschliche Höchstleistungen, Extremwerte sowie natürliche Phänomene gelistet – aber auch ganz schön viel Absurdes.

Weltrekord einfach kaufen? Böhmermann zeigt, wie es geht

Damit kann man wohl auch ziemlich gut Kohle machen. Im "ZDF Magazin Royale" deckt Jan Böhmermann auf, dass Guinness World Records ein lukratives Geschäft daraus gemacht hat. Heißt konkret: Brands können sich von dem Unternehmen bezüglich potenzieller Weltrekorde beraten lassen und dementsprechend einen passenden aufstellen, bei dem man zum Beispiel das Logo gut platzieren bzw. die eigene Brand vermarkten kann.

Wobei man an der Stelle auch erwähnen muss, dass die Möglichkeit des Brands-Partnerships nicht unbedingt ein Geheimnis ist. Auf der Website von Guinness World Records steht:

"Wir arbeiten mit weltweit führenden Marken sowie kleinen und mittleren Unternehmen zusammen, um im Rahmen maßgeschneiderter Marketingkampagnen Weltrekorde zu brechen. Unser Spezialistenteam kann Ihnen dabei helfen, Ihr Publikum durch unvergessliche Momente voller Erstaunen zu begeistern."
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Jan Böhmermann deckt auf: Das Geschäft mit den Weltrekorden

Interessant ist aber, wie tief interessierte Firmen hierfür in die Tasche greifen müssen. Böhmermann fand jedenfalls heraus, was so eine Kampagne kosten würde. Hierfür hat sich die "ZDF Magazin Royale"-Redaktion vor Ausstrahlung der Sendung als ein mittelständisches Familienunternehmen namens Fliesen Wilhelm ausgegeben – samt gefakter Website, versteht sich.

Dann wurde Kontakt mit Guinness World Records aufgenommen. Was dabei herauskam? Man benötigt eine Lizenz, um so einen Rekord überhaupt bewerben bzw. posten und den Namen Guinness World Records in diesem Zusammenhang nutzen zu dürfen. Die Lizenz ist zeitlich begrenzt und natürlich nicht umsonst zu bekommen.

Trommelwirbel – tatsächlich hätte der Clou Jan Böhmermanns Fake-Unternehmen Fliesen Wilhelm satte 25.000 Pfund (umgerechnet 28.250 Euro) gekostet. Was die Fake-Firma dafür bekommen hätte? Die Idee, einen Weltrekord rund um Keramikfliesen, die das Firmenlogo formen, aufzustellen, eine offizielle Guinness-Richterin vor Ort und die Lizenz für vier Social-Media-Posts sowie drei Pressemitteilungen.

Jan Böhmermann im Guinness-World-Records-Fieber

Dass Jan Böhmermann hält, was er verspricht, beweist er am Ende der Sendung. Einmal selbst einen Weltrekord aufstellen – diesen Traum will er sich an diesem Abend außerhalb des Studios erfüllen, wo schon eine Richterin von Guinness World Records auf ihn wartet.

Die Disziplin? Na ja, wie soll man sie am besten in Worte fassen? Jan Böhmermann erklärt das Ganze so: "Die weltweit meisten innerhalb von 30 Sekunden von einem Dinosaurier (m) von einem Gebäude (w) geworfenen Guinnes-Weltrekordbücher mit einer Peitsche vor dem Fall in eine mit Guinness und sieben brennenden Donuts gefüllte Badewanne bewahren."

Der Moderator und Satiriker peitscht, was das Zeug hält, schafft die "Challenge" mit vier geretteten Büchern und holt sich den Weltrekord. Was bleibt, ist die Frage, wie viel Geld "ZDF Magazin Royale" für dieses Spektakel bei Guinness World Records ausgegeben hat.

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