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Bushido-Prozess: Drei Zeugen, aber nur wenige Erinnerungen zur Hausdurchsuchung

Bild-Motiv: der Angeklagte Yasser Abou-Chaker Berlin den 11.05.2021 09.30 Strafkammer 38, Saal 500 Delikt: versuchte schwere raeuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, gefaehrliche Koerperverletzung ...
Yasser Abou-Chaker und sein Rechtsanwalt Brasche sind hier im Saal 500. Bild: www.imago-images.de / imago images
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Bushido-Prozess: Drei Zeugen, aber nur wenige Erinnerungen

05.10.2022, 15:43
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An Zeugen mangelt es am 82. Prozesstag im Verfahren gegen Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder, bei dem Bushido als Zeuge und Nebenkläger auftritt, nicht.

Gleich drei Polizeibeamt:innen aus Berlin erscheinen vor dem Berliner Landgericht und sagen zu einer Hausdurchsuchung im November 2018 aus, die auf dem gemeinsamen Anwesen von Bushido und Arafat in Kleinmachnow durchgeführt wurde.

In den drei Villen auf dem dortigen Grundstück sollen jedoch nicht nur der Rapper und Arafat gewohnt haben, sondern auch sein Bruder Yasser.

So dreht sich bei der Verhandlung am Mittwochvormittag alles um die in Yassers Haus sichergestellten Gegenstände, die bei der Durchsuchung auf den drei Etagen in der Villa gefunden wurden: Wachstumshormone, ein Dolch und Knallkörper aus Polen.

Das Problem: die Zeugen können sich an die Durchsuchung vor fast vier Jahren kaum erinnern und so kommt es zu einigen Vorgängen, die für den Vorsitzenden Richter Martin Mrosk und die Anwälte der Abou-Chakers unverständlich erscheinen.

Darum geht es im Prozess
Laut Anklage soll es zu Straftaten gekommen sein, nachdem Bushido 2017 die geschäftlichen Beziehungen auflösen wollte. Abou-Chaker habe dies nicht akzeptieren wollen und von Bushido eine Millionenzahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert, heißt es in der Anklageschrift. Der Rapper sei bedroht, beschimpft, eingesperrt und verletzt worden. Die Brüder im Alter von 39, 42 und 49 Jahren sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt.

Arafat-Verteidiger wird von Richter für Wortwahl zurechtgewiesen

Bereits die erste Zeugin, eine Polizeibeamtin, die Teile des Hauses durchsucht hat, macht direkt zu Beginn der Vernehmung deutlich, dass sie nur "wenige Erinnerungen" an den Tag im November 2018 habe.

Die Verteidiger der Abou-Chakers konfrontieren die 57-Jährige aber immer wieder mit Detail-Fragen zu den Räumen und Gegebenheiten der Villa. Diese wirkt zunehmend genervt von den Fragen und wird von Arafats Verteidiger Hansgeorg Birkhoff zurechtgewiesen. "Sie plappern hier vor sich hin", kritisiert er ihre Antworten heftig.

Das duldet der Vorsitzende Richter Martin Mrosk jedoch nicht und ermahnt wiederum Birkhoff, dass er das nicht hören möchte und fordert einen respektvollen Umgang. Der Rechtsanwalt zeigt sich jedoch wenig einsichtig.

Hausdurchsuchung wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung

Auch bei der Vernehmung eines weiteren Polizeibeamten geht es den Anwälten immer wieder um bestimmte Spitzfindigkeiten in der Villa. Dabei kommt es auch zu Widersprüchen zwischen den Aussagen des Polizisten, den Bild-Beschreibungen der sichergestellten Gestände, die im Gericht zu sehen sind und den Orten, wo sich die Gegenstände tatsächlich befunden haben sollen.

Daraufhin verdeutlicht Richter Mrosk den Verteidigern auch nochmal explizit, dass an diesem Prozesstag der Anklagegegenstand die polnischen Knallkörper ohne TÜV-Kennzeichnung sind, die 2018 gefunden worden.

Der eigentliche Grund für die Hausdurchsuchung vor vier Jahren war laut dem dritten Zeugen, dem Polizeibeamten R., jedoch ein Verfahren wegen räuberischer Erpressung, zu dem aber nichts gefunden werden konnte.

R. schildert zudem lediglich, dass die Villa "nicht mit Leben gefüllt war." Zwar seien alltägliche Möbel und "horrende Mengen an antikem Spielzeug" dort gewesen, aber er habe nicht den Eindruck gehabt, dass "dort ein alltägliches Familienleben stattfindet."

Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt.

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