
Forscher haben errechnet: Im vergangenen Jahr seien 280 Millionen Pakete und 487 Millionen Artikel zurückgesandt worden.Bild: imago
Wirtschaft
29.04.2019, 06:4329.04.2019, 07:25
Einfach schnell zurück – und keine Probleme? Von wegen.Die Deutschen bestellen gerne im Internet – und schicken jedes sechste Paket wieder zurück, wie
Wirtschaftswissenschaftler der Universität Bamberg ermittelt haben.
- Im vergangenen Jahr seien 280 Millionen Pakete und 487 Millionen Artikel zurückgesandt worden. "Damit entstehen Gesamtkosten in Höhe von schätzungsweise 5.46 Milliarden Euro, die einerseits die Kunden durch höhere Marktpreise tragen, andererseits die Margen der E-Commerce-Händler belasten", erklärte Björn Asdecker von der Forschungsgruppe Retourenmanagement.
Der teure Weg der Rücksendung:
Eine Retourensendung verursache im Durchschnitt 19.51 Euro Kosten, die Hälfte davon für den Transport. Zwar landeten nur 4 Prozent der zurückgeschickten Artikel im Müll. Aber alles muss zunächst einmal gesichtet und bewertet werden. Immerhin 79 Prozent werden direkt wieder als A-Ware verkauft, weitere 13 Prozent als B-Ware, so die Forscher. Und 3 Prozent würden an industrielle Verwerter verkauft oder an gemeinnützige Organisationen gespendet.
Was die Rücksendungen für die Umwelt bedeuten
Die im Markt üblicherweise eingeräumte Widerrufsfrist von 28
Tagen liege weit über den gesetzlich vorgeschriebenen 14 Tagen,
erklärte Asdecker. Aber die Retouren belasten auch das Klima – so
viel wie "täglich 2.200 Autofahrten von Hamburg nach Moskau" oder 238.000 Tonnen CO2 im vergangenen Jahr.
Der Internet-Versandhandel hat nach Angaben des Bundesverbands
BEVH vergangenes Jahr Waren für 65,1 Milliarden Euro verkauft. Im
laufenden Jahr rechnet er mit elf Prozent Zuwachs auf 72 Milliarden.
Der Forschungsgruppe Retourenmanagement gehören 438 Händler,
Logistikdienstleister, Produzenten und Experten an.
(pb/dpa)
Die wirtschaftliche Erholung nach dem schlimmsten Jahr der Corona-Pandemie hat in der Europäischen Union eine Zunahme klimaschädlicher Emissionen mit sich gebracht. Vorläufigen Daten zufolge stieg der Treibhausgasausstoß in der EU 2021 im Vergleich zum Vorjahr um schätzungsweise fünf Prozent, lag damit aber etwa sechs Prozent unter dem Niveau von 2019. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der EU-Umweltagentur EEA hervor. Auch der Energieverbrauch nahm zu.