Der britische Ausstieg aus der Europäischen Union soll erst im März kommenden Jahres stattfinden, doch die britische Pub-Kette JD Wetherspoon verabschiedet sich schon jetzt aus der EU. Getränketechnisch zumindest.
Wie die Welt berichtet, ärgerte sich der Pub-Chef, Tim Martin, über die Angst, die viele Kommentatoren schüren würden vor einem Brexit ohne Abkommen. Er glaubt:
Er ist überzeugt, jedes EU-Produkt habe Nicht-EU-Pendants, die meist günstiger und qualitativ besserer seien. Für das kommende Jahr müssten die Kunden jedoch mit höheren Preisen rechnen, teilte er kürzlich mit.
Zu Wetherspoon gehören rund 880 Pubs und diverse Hotels. Seit dem 9. Juli gibt es dort schon kein Weizenbier mehr aus Deutschland und auch französischer Champagner und Cognac werden nicht mehr serviert.
Die Briten wird das nicht freuen. Deutsches Bier und Jägermeister sind dort beliebt, kaum ein Pub-Crawl ohne "Jägerbomb" (ein Schnapsglas Jägermeister im Bier oder Red Bull).
Wetherspoon will künftig Schaumwein aus Australien und Weizenbier aus Großbritannien oder den USA servieren. Cider des schwedischen Herstellers Kopparberg soll allerdings weiter ausgeschenkt werden, weil sich das Unternehmen verpflichtet hat, nach dem Brexit in Großbritannien zu produzieren.
Was aus dem vor allem bei Britinnen sehr beliebten italienischen Prosecco wird, teilte Wetherspoon nicht mit.
Tim Martin ist ein glühender Brexit-Befürworter. Vor der Volksabstimmung über den EU-Ausstieg 2016 druckte die Pub-Kette eigens spezielle Bierdeckel dafür.
(pbl/afp)