Der derzeitige Audi-Vertriebsvorstand Bram Schot soll bei dem Autobauer vorläufig den Chefposten vom verhafteten Rupert Stadler übernehmen. Der Audi-Aufsichtsrat muss der Personalie noch formal zustimmen, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Laut "Handelsblatt-Informationen" ist Stadler beurlaubt.
Der Chef des Unternehmens Audi, Rupert Stadler war Montag früh festgenommen worden. Mit Stadler war zum ersten Mal in der Dieselaffäre ein Unternehmenslenker verhaftet worden. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Stadler wegen Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft genommen.
Die Behörde wirft Stadler unter anderem Betrug beim Verkauf von Dieselfahrzeugen mit manipulierter Abgasreinigung vor.
Erst vor wenigen Tagen durchsuchten Ermittler Stadlers Privatwohnung in Ingolstadt. Der Verdacht: Betrug im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre. Stadler ist seit elf Jahren Audi-Chef.
Vor einer Woche hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, ein Ermittlungsverfahren gegen ihn sowie ein weiteres Mitglied des Vorstands der VW-Tochter eingeleitet zu haben.
Die BILD-Zeitung berichtet außerdem, die Staatsanwaltschaft werde Stadler wohl nicht auf Kaution freilassen. Wenn er jedoch geständig sei, müsse man darüber nachdenken, den Haftbefehl unter Auflagen (z.B. Kontaktverbot) außer Vollzug zu setzen. Wie das Blatt erfahren haben will, wird Stadler vor allem von Mitarbeiter-Seite belastet. Er soll seit 2012 nicht nur von den Abgas-Manipulationen gewusst, sondern sie sogar mit angeordnet haben.
Neben Stadler sitzt als Beschuldigter auch ein ehemaliger Chef der Audi-Motorenentwicklung und Porsche-Entwicklungsvorstand schon länger in Untersuchungshaft. Der Mann war im September 2017 verhaftet worden.
(pb/pbl/dpa/afp)