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Kalifornien: Erstes US-Gesetz zur Reduzierung von Einwegplastik verabschiedet

Plastic waste on a sandy beach. Pollution of the waters of the world ocean by plastic. Polluted beach in Los Angeles, USA
Plastikmüll ist in den USA ein großes Problem. In Kalifornien wurde jetzt ein Gesetz verabschiedet, dass den Plastikmüll deutlich reduzieren soll.Bild: getty images / Konoplytska
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Kalifornien: Erstes US-Gesetz zur Reduzierung von Einwegplastik verabschiedet

07.07.2022, 12:30
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Kalifornien hat als erster US-Bundesstaat ein Gesetz verabschiedet, das Einwegplastik deutlich reduzieren soll. Die USA sind der größte Umweltverschmutzer hinsichtlich Plastikmülls, denn recycelt werden dort jährlich weniger als zehn Prozent des landesweit verkauften Kunststoffs. Stattdessen wachsen die Müllberge auf den Deponien weiter an, viel Plastik gerät in die Meere. Dem will Kalifornien jetzt entgegenwirken.

25 Prozent weniger Plastik bis 2032

Das Gesetz, das am 30. Juni unterzeichnet wurde, sieht vor, dass der US-Bundesstaat bis 2032 einen 25-prozentigen Rückgang von Einwegplastik realisiert. Bis 2028 sollen außerdem mindestens 30 Prozent der in Kalifornien verkauften Plastikartikel recycelbar sein. Zusätzlich soll eine Organisation für Herstellerverantwortung eingerichtet werden, die aus Vertretern von Industrie besteht und für die Durchführung eines Recyclingprogramms verantwortlich ist, welches vom Staat kontrolliert wird.

"Es ist an der Zeit, dass Kalifornien die Nation und die Welt bei der Eindämmung der Plastikkrise anführt. Unser Planet kann nicht warten"
Ben Allen, Senator Kalifornienstheguardian.com

Die Verwendung von expandiertem Polystyrol (Styropor), das oft für die Herstellung von Lebensmittelbehältern verwendet wird, soll sich bis zum Jahr 2023 um 35 Prozent reduzieren. Bis zum Jahr 2032 sollen die Recyclingquoten dieses Materials stetig steigen, bis zehn Jahre später dann 65 Prozent des Polystyrols recyclebar sein sollen. Ansonsten droht den Herstellern ein Verbot für die Verwendung des Kunststoffs. Unternehmen, die sich nicht an die gesetzlichen Regelungen halten, drohen Geldstrafen von bis zu 50.000 US-Dollar am Tag.

Corona war ein Rückschlag im Kampf gegen das Plastik

In den USA ist Kalifornien führend bei der Beschränkung von Einwegplastik. Eigentlich sind Plastiktüten verboten, von der Verwendung von Plastikstrohhalmen und ähnlichen Produkten wird zumindest abgeraten und der Staat setzt sich für die Bekämpfung von Mikroplastik ein.

Im Zuge der Pandemie hat es allerdings einen Rückschlag gegeben: Die Nachfrage nach Einwegplastik stieg an und brachte den Kampf gegen den Plastikmüll zum Erliegen. Mit dem neu beschlossenen Gesetz werden die Bemühungen um weniger Plastikmüll nun wieder aufgenommen.

(sp)

Expertenrat: Verkehrssektor verfehlt Klimaziel zum dritten Mal in Folge

Der Verkehrsbereich hat nach Angaben des unabhängigen Expertenrats für Klimafragen auch 2023 deutlich mehr Abgase verursacht als gesetzlich erlaubt. Statt der erlaubten 133 Millionen Tonnen CO₂ seien im Verkehr im vergangenen Jahr 146 Millionen Tonnen Treibhausgase entstanden, schreiben die Fachleute in ihrem am Montag in Berlin veröffentlichten Prüfbericht zu im März vorgestellten Daten des Umweltbundesamts (UBA). Damit verfehlt der Verkehrssektor sein Klimaziel das dritte Jahr in Folge.

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