Immer mehr Mitglieder der britischen Königsfamilie wenden sich von Prinz Andrew ab. Das dritte Kind von Königin Elisabeth II. steht wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch vor Gericht. Die Queen entzog ihm bereits alle militärischen Titel und erkannte ihm die offizielle Anrede "Seine Königliche Hoheit" ab. Und es gibt offenbar weitere Konsequenzen: Jetzt soll sein älterer Bruder Prinz Charles Andrew von Schloss Windsor verbannt haben.
Das Schloss südwestlich von London ist neben dem Buckingham Palace einer der Hauptsitze der britischen Königsfamilie. Ein Palastinsider sagte der britischen Zeitung "The Sun" jetzt, dass Prinz Andrew auf Anordnung von Prinz Charles nicht länger auf Schloss Windsor willkommen sei. "Charles möchte Andrew aus dem Blickfeld und aus dem Bild haben", zitiert das Blatt die anonyme Quelle.
Charles, der im Falle eines Ablebens seiner Mutter den Thron erben würde, möchte so angeblich verhindern, dass sein Bruder Andrew weiter "freudestrahlend und winkend" auf dem Weg zum Palast fotografiert werde, während in den USA ein Prozess gegen ihn wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs läuft.
Die Vorwürfe gegen den Prinzen, der eine Zeit als Lieblingssohn der Königin galt, wiegen schwer. Angeklagt ist er, weil ihm die damals minderjährige Virginia Giuffre vorwirft, sie im Jahr 2001 mehrfach sexuell missbraucht zu haben.
Zudem wurden gegen Andrew, der eine jahrelange Freundschaft mit dem amerikanischen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein pflegte, in dieser Woche neue Anschuldigungen bekannt. Seine frühere Masseurin Emma Gruenbaum wirft dem Prinzen sexuelle Belästigung vor. Er habe sie immer wieder über intime Details zu ihrem Sexleben ausgefragt. Angeblich habe Andrew sie auch gefragt, ob sie auf Analverkehr stehe, woraufhin es zu einem Streit gekommen sei, berichtet Gruenbaum "The Sun".
(nik)