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ZDF: Experte platzt bei "Markus Lanz" der Kragen – "Verdammt nochmal"

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Bereits in den 1990er Jahren warnte Klimaforscher Mojib Latif vor den Folgen des Klimawandels. Bild: screenshot zdf
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Experte platzt bei "Markus Lanz" der Kragen – "Verdammt nochmal"

11.11.2021, 09:12
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Die Corona-Inzidenzen sind mit knapp 40.000 Fällen auf dem höchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Kein Wunder also, dass der Umgang mit den steigenden Corona-Zahlen erneut zum Hauptthema wurde bei "Markus Lanz".

Ausgerechnet der Klimaforscher in der Runde – er sollte eigentlich zur Klimakrise Stellung beziehen – zeigte beim Thema Corona und Impfen klare Kante. Mojib Latif kritisierte nicht nur die politische Kommunikation in der Pandemie. Er forderte auch eine Impfflicht.

Journalist Michael Bröcker hielt davon nichts. Er nannte eine Impfflicht den "Booster für die Corona-Leugner". Niedersachsens Ministerpräsident Weil stand von allen Seiten unter sprachlichem Beschuss.

Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 10. November 2021:

  • Stephan Weil (SPD), Politiker
  • Melanie Brinkmann, Virologin
  • Michael Bröcker, Journalist
  • Mojib Latif, Klimaforscher

Stephan Weil: "Das ist eine Insider-Diskussion"

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Stephan Weil ist seit 2013 Ministerpräsident von Niedersachsen.Bild: screenshot zdf

Während SPD, Grüne und FDP ihren Koalitionsvertrag für eine künftige Ampel-Regierung aushandeln, geben die Parteien gleichzeitig schon ihre Richtung in der Corona-Politik vor. Geht es nach ihnen soll die epidemische Notlage von nationaler Tragweite am 25. November 2021 auslaufen.

Ein Fehler in der politischen Kommunikation oder notweniger Schritt in die Freiheit? Stephan Weil (SPD) hielt diese Frage für eine "Insider-Diskussion". Michael Bröcker, Chefredakteur von "The Pioneer" vermutete hinter dieser Linie ein Zugeständnis der Ampel-Verhandler an die FDP.

Klimaforscher Mojib Latif erklärte: "Herr Weil, das ist ein No-go." Ein Auslaufen der Notlage sei ein falsches politisches Signal. Es sei gar der Grund, warum die Inzidenzen derzeit so steigen würden.

Brinkmann fordert 2G-Regel für Freizeitbereich

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Melanie Brinkmann unterstützt die Bundesregierung während der Corona-Pandemie mit ihrem Fachwissen. Bild: screenshot zdf

Virologin Prof. Melanie Brinkmann weiß, dass dies allein nicht der Ursprung der hohen Corona-Zahlen ist. Sie nennt andere Gründe: steigende Kontakte, Lockerungen der Maskenpflicht, eine Abschaffung der kostenlosen Tests, die Wintersaison – und die Delta Variante. "Delta ist einfach mehr als doppelt so infektiös", erklärte Brinkmann. Dies bringe uns in Bedrängnis und führe dazu, dass wir eine deutlich höhere Impfquote bräuchten als wir diese derzeit haben.

Doch wie soll diese erreicht werden?

Laut der Virologin vom Helmholz-Zentrum für Infektionsforschung müsse man nun klare Kante zeigen: 3G-Regelungen würden nicht ausreichen. "Wir brauchen 2G für den Freizeitbereich", so Brinkmann.

Mojib Latif: "Ich ertrag das nicht."

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Mojib Latif hat in die Bekämpfung des Klimawandels die Hoffnung verloren.Bild: screenshot zdf

Mojib Latif ging diese Forderung nicht weit genug. Ihm platzte beim Verfolgen der Diskussion der Kragen. "Ich werd' wahnsinnig. Ich ertrag das nicht", verkündete der Klimaforscher, "es brennt lichterloh und wir diskutierten darüber, ob wir die Feuerwehr rufen oder nicht." Latif nahm kein Blatt vor den Mund. Er forderte mit Nachdruck:

"Verdammt nochmal, da muss auch mal ne Impfpflicht her!"

Michael Bröcker jedoch hielt dies für absolut falsch. Er erklärte: "Für mich ist die Impfpflicht der Booster für die Corona-Leugner und -Skeptiker."

Stephan Weil proklamierte äußerte Bedenken. Eine national angeordnete Corona-Impfung sei juristisch gesehen ein "schwerer Eingriff auf körperliche Unversehrtheit". Regierungen müssten zunächst alle milden Mittel ausschöpfen, bevor sie zu solch drastischen Maßnahmen greifen.

Impfflicht ja oder nein?

Und auch Virologin Melanie Brinkmann wurde von Moderator Markus Lanz auf das Thema Impfflicht angesprochen. Sie hielt eine solche für durchaus verhältnismäßig und fragte rhetorisch: "Haben wir uns da nicht schon demokratisch dafür entschieden?" Die zwei Drittel der erwachsenen Deutschen, die geimpft sind, hätten laut Brinkmann indirekt ihre Stimme für eine Impfflicht abgegeben.

Dass ein solches indirektes Votum keinerlei Bestand vor Gericht hätte und auch die Minderheiten hierzulande ein Recht haben, gehört und repräsentiert zu werden, ließ Brinkmann bei ihrer Annahme jedoch außer Acht.

Während die Diskussion bei "Markus Lanz" läuft, steigen die Corona-Zahlen weiter. Die ZDF-Sendung zeigte: Der Umgang mit der Pandemie ist und bleibt umstritten.

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