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Foodsharing: Lebensmittel retten und verteilen – wie du dabei helfen kannst

Einen Beitrag leisten für Planet A: Als Foodsaver Lebensmittel retten und "fair"teilen.
Einen Beitrag leisten für Planet A: Als Foodsaver Lebensmittel retten und "fair"teilen.Bild: Moment RF / Iuliia Bondar
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Foodsharing: Lebensmittel retten und verteilen – wie du dabei helfen kannst

16.07.2021, 12:0116.07.2021, 12:02
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"Foodsharing" nennt sich die offizielle Plattform, auf der inzwischen mehr als 340.000 Menschen in Deutschland angemeldet sind. Das von Supermärkten, Cafés und Restaurants gesammelte Essen, das abgelaufen oder schadhaft ist, wird von den sogenannten "Foodsavern" privat oder an Bedürftige verteilt. Wir erklären dir, wie auch du dabei sein und wertvolle Lebensmittel vor der Tonne retten kannst. Denn gerade nach Corona sind helfende Hände gefragt.

Ins Leben gerufen wurde das Konzept von Stefan Kreutzberger und Valentin Thurn. Die beiden Journalisten fingen vor 10 Jahren an, sich mit dem Thema Lebensmittelverschwendung auseinanderzusetzen und schrieben dazu das Buch: "Die Essensvernichter". Thurn drehte zudem die hoch bepreiste Dokumentation: "Taste the Waste". Die Recherche von Kreutzberger und Thurn ergab, dass in Deutschland jedes Jahr 20 Millionen Tonnen an noch genießbaren Lebensmitteln im Müll landen.

Die Devise lautet: Retten erwünscht!

Um an diesem Zustand etwas zu ändern, wurden 2012 bei einer Crowdfunding-Kampagne 12.000 Euro gesammelt und daraus eine Plattform finanziert. Das System, Essen zu teilen, zu "fairteilen" und bei Supermärkten abzuholen bekam den Namen "Foodsharing. Die teilnehmenden Privatpersonen und Unternehmen nennen sich dabei "Foodsaver".

Ob Kuchen im Café, Gemüse von der Bio-Company oder Focaccia beim italienischen Bäcker – der Bedarf, Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu bewahren, ist hoch. Die Mitarbeitenden von Unternehmen oder Supermarkt-Betrieben haben oft keine Zeit mehr, die noch guten Lebensmittel zu verwerten. Das Konzept von Foodsharing greift hier optimal, indem das Essen diskret an verabredeten Orten abgeholt und danach sortiert und verteilt wird.

Während Corona wurde auch beim Lebensmittelretten die Lage prekär: Durch die verschärften Hygienevorschriften war ein Einsammeln von Lebensmitteln zum Teil gar nicht mehr erlaubt und das Portal konnte für einige Monate nur eingeschränkt arbeiten. Jetzt, da sich die Lage um die Corona-Krise in Deutschland entspannt hat, sind wieder mehr Betriebe aktiv und die Bereitschaft zur Teilnahme gefragt.

Einen ökologischen Beitrag leisten und dabei gutes Essen genießen

Auch du kannst dabei sein und das in einigen einfachen, aber wirkungsvollen Schritten:

1. Besuche die "Foodsharing"-Plattform und trage dich als helfende Person in der deutschen Stadt ein, in welcher du derzeit wohnhaft bist. Du wirst einen kleinen Test machen müssen, damit erste Fragen geklärt und stereotype Vorannahmen zum Abholprozess vermieden werden. Du teilst dich selbst einem Stadtteil (Kiez) zu und wirst vom Kiez-Verantwortlichen begrüßt.

2. Anschließend kannst du dich zu drei verschiedenen Abholungen anmelden. Dazu schreibst du am besten die zuständige Person für die jeweilige Abholungen an.

3. Die Abholungen finden zu fest vereinbarten Zeiten an verschiedenen Orten statt. Edeka, Rewe oder Denn's: inzwischen beteiligt sich eine Vielzahl an Betrieben an der langfristigen Aktion. Du lernst bei den Abholungen Ablauf und Verhaltens-Kodex an den unterschiedlichen Stationen kennen.

4. Wenn du die dritte Abholung erfolgreich mitgemacht hast, bekommst du von deiner verantwortlichen Person einen eigenen Ausweis ausgestellt. Mit diesem kannst du dich nun eigenständig zu Abholungen eintragen und Lebensmittel retten und verteilen.

Idee und Vision bei "Foodsharing" lauten, nicht nur einen einzelnen Beitrag zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit zu leisten, sondern ein möglichst großes Netzwerk durch die Portal-Community zu schaffen. Für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln und und im Miteinander.

(lmk)

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