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Eintracht-Frankfurt-Boss mit düsterer Prognose – "Würden wir auf der Stelle treten"

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Das volle Stadion von Eintracht Frankfurt: der Deutsche Bank ParkBild: imago images / HMB-Media / Heiko Becker via www.imago-images.de
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Eintracht-Frankfurt-Boss mit düsterer Prognose – "Als würden wir auf der Stelle treten"

29.07.2021, 14:36

"Pandemie 2021 darf weder so aussehen noch sich anfühlen wie Pandemie 2020." In einem Gastbeitrag beim "Kicker" hat Markus Krösche, der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt, eine zeitnahe vollständige Auslastung der Stadien gefordert und das Festhalten an den Inzidenzwerten kritisiert.

"Die Klubs als Wirtschaftsunternehmen haben schon jetzt teilweise schwerwiegende finanzielle Probleme und direkte sowie indirekte Arbeitsplätze sind akut gefährdet. Daher ist sehr zeitnah eine Vollauslastung der Stadien von existenzieller Bedeutung für alle Vereine", sagt der 40-Jährige.

"Mit Entscheidungen dieser Art wird es unmöglich sein, den Profisport und die Veranstaltungsbranche dauerhaft am Leben zu halten."
Markus Krösche über das Festhalten an den Inzidenzwerten

Krösche fordert weniger Orientierung an Inzidenzzahlen. Damit fühle es sich so an, "als würden wir auf der Stelle treten. Als habe es keine erfolgreiche Impfkampagne mit über 60 Prozent an mindestens erstgeimpften Menschen in der Gesamtbevölkerung Deutschlands gegeben, als seien flächenweite Tests noch immer illusorisch."

Krösche zeichnet düsteres Bild für Profisport und Veranstaltungsbranche

Für den Fall, dass die Inzidenzen der alleinige Richtwert bleiben, zeichnete Krösche ein düsteres Bild: "Mit Entscheidungen dieser Art wird es unmöglich sein, den Profisport und die Veranstaltungsbranche dauerhaft am Leben zu halten."

Außerdem stellt Krösche die Frage, wie man Menschen für eine Impfung überzeugen möchte, "wenn schon ein Einlass in ein Fußballstadion für vollständig Geimpfte nur in einer sehr begrenzten Zahl unter freiem Himmel möglich erscheint." Weiter schreibt der ehemalige RB-Manager: "Die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen sollte wieder mehr in den Vordergrund rücken, vor allem dann, wenn der Staat keine Lösungen mehr hat."

10.07.2021, Deutsche Bank Park, Frankfurt, GER, Freundschaftsspiel, Eintracht Frankfurt vs Wehen Wiesbaden, im Bild Sport-Vorstand Markus Krösche (Frankfurt)
Markus Krösche wechselte im aktuellen Sommer von RB Leipzig zu Eintracht Frankfurt.Bild: Hasan Bratic / Hasan Bratic

In der aktuellen hessischen Coronaverordnung sind sportliche Großveranstaltungen mit maximal 50 Prozent Auslastung und 25.000 Zuschauern erlaubt. Sobald die Inzidenz allerdings die 35er-Marke überschreitet, sinkt die Zuschauerzahl auf 5000. Egal ob die Zuschauer geimpft, genesen oder getestet sind.

Eintracht Frankfurt befindet sich aktuell in einem Streit mit dem Frankfurter Gesundheitsamt. Diese hatten zunächst für die Saisoneröffnung am Samstag gegen den französischen Erstligisten St. Etienne die Zulassung von 10.000 Zuschauern untersagt. Der Verein wäre fast vor Gericht gezogen, ehe die Stadt nachgab, obwohl die Stadt Frankfurt am Donnerstag die 35er-Inzidenz überschritt. Der Bundesliga-Verein pocht auf die 25.000 Zuschauer zum ersten Bundesliga-Heimspiel am 21. August.

(drob)

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