Bestimmt habt ihr schon mal Gemüsechips gegessen, oder sie zumindest schon mal im Supermarkt-Knabberregal gesehen: Sie sind zum Beispiel aus Roter Bete, Süßkartoffel, Linsen oder Erbsen gemacht und haben oft auch noch eine schicke Verpackung in Öko-Bauernhof-Optik.
Dadurch haben sie ein gesünderes Image als ihre Knollencousins und werben mit Aussagen wie "weniger Fett als Kartoffelchips" und "mehr Eiweiß". Doch sind Gemüsechips trotzdem gesünder als herkömmliches Knabbergebäck? Nein. Zu diesem Schluss kommt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen nach einem Nährwertcheck von 80 Gemüsechip-Produkten.
Auch der Salzanteil ist bei Chips aus Kartoffeln oder Gemüse in etwa gleich hoch. Chips aus Hülsenfrüchten enthalten zwar mehr Eiweiß als die Vergleichsprodukte. Doch der insgesamt hohe Salzgehalt von im Schnitt 2,3 Gramm pro 100 Gramm hebt den positiven Effekt gleich wieder auf.
Es gibt aber eine Alternative zu den Chips aus dem Supermarktregal, die tatsächlich gesünder – und nachhaltiger – ist: selbstgemachte Gemüsechips.
Das Rezept dazu ist denkbar einfach: Das Gemüse – zum Beispiel Zucchini, Auberginen, Süßkartoffeln oder Topinambur – in dünne Scheiben schneiden, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, mit Olivenöl beträufeln und würzen, etwa mit Salz, Pfeffer und Rosmarin. Das Blech in den auf 180 bis 200 Grad vorgeheizten Backofen geben – und die Gemüsescheiben so lange backen, bis sie durch sind. Wichtig dabei: Die Tür des Backofens sollte immer wieder um einen Spalt geöffnet werden, damit der Dampf entweichen kann.
Wer Gemüsechips so zubereitet und wenig Fett und Salz verwendet, stellt so ein deutlich gesünderes Produkt her.
Noch gesünder werden selbstgemachte Gemüsechips, wenn das Gemüse gedörrt wird, also bei deutlich niedrigeren Temperaturen und über einen längeren Zeitraum als beim Backen getrocknet. Beim Dörren kann man außerdem auf Fett verzichten.
Das Dörren dauert etwa fünf bis sieben Stunden.
Nachhaltiger als im Backofen können Gemüsechips im Dörrautomaten hergestellt werden. Das liegt am niedrigeren Stromverbrauch, da die Geräte kleiner sind und (anders als beim Ofen) das Gerät nicht regelmäßig geöffnet werden muss, um Hitze entweichen zu lassen.
(as/se/dpa)