In Mexiko sorgt der jüngste Starship-Fehlschlag von Elon Musks Raumfahrtfirma für politischen Wirbel – und möglicherweise für einen internationalen Streit.
Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum prüft aktuell rechtliche Schritte gegen SpaceX, nachdem einer der riesigen Starship-Prototypen kürzlich beim Betanken in einer gewaltigen Feuerball-Explosion zerlegt wurde. Die Trümmer landeten auf den Stränden im nördlichen Bundesstaat Tamaulipas sowie im Meer.
"Wir überprüfen aktuell alles rund um diese Raketenstarts in Grenznähe", sagte Sheinbaum auf einer Pressekonferenz laut der "New York Times". Wenn SpaceX gegen internationales Recht verstoßen hat, werde Mexiko "alle notwendigen Ansprüche geltend machen".
Das Testgelände Starbase, das Elon Musk nahe der US-mexikanischen Grenze in Texas hochgezogen hat, war schon früher umstritten. Aber der aktuelle Vorfall hat neue Brisanz, weil Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen schwere Vorwürfe erheben: Die Explosion soll zum Massensterben von Fischen, Delfinen und Schildkröten geführt haben.
Auch der Gouverneur von Tamaulipas, Américo Villarreal Anaya, mischt sich ein. Er will laut Bericht der "New York Times" klären lassen, ob die international vorgeschriebenen Sicherheitsabstände rund um solche Raketenanlagen überhaupt eingehalten werden. SpaceX selbst hält sich bislang bedeckt. Noch gibt es kein Statement, keinen Kommentar.
Die Empörung im Land wächst – nicht nur unter Aktivist:innen, sondern auch im Internet. Dort diskutieren viele, warum der reichste Mann der Welt Raketen ins Nachbarland schießen darf, während Mexiko mit dem Scherbenhaufen (oder besser: Trümmerregen) leben muss.
Die Molekulargenetikerin María Elena Álvarez-Buylla Roces bringt es auf den Punkt: "Wie lange darf die Gier einiger weniger noch das Leben vieler aufs Spiel setzen – und unseren Planeten gleich mit?"
Neben Migration, Fentanyl-Schmuggel und Grenzpolitik ist SpaceX nun ein weiteres Streitthema zwischen den USA und Mexiko. Und die Lage dürfte sich weiter zuspitzen: Die US-Flugsicherheitsbehörde hat gerade erst genehmigt, dass bis zu 25 Starship-Starts pro Jahr von Starbase aus durchgeführt werden dürfen.
Die nächste Explosion ist also vermutlich nur eine Frage der Zeit.