Vegane Weihnachtsmärkte werden immer beliebter
Saurer Boomer-Schweiß liegt in der Luft. Völlig normal, sobald etwas mit ihrem Weltbild bricht, werden sie nervös. Fanden erste vegane Fleischalternativen ihren Weg in die Supermarktregale, stilisierten sie das zum Ende deutscher Tugenden, dem Tod abendländischer Kultur. Was genau das bedeutet, wissen nur sie selbst.
Diesmal rührt die Wut in einem Wandel der Weihnachtsmarkttradition. Bratwürste, Käsespätzle und Eierpunsch dominierten lange die Budenlandschaft und trieben parallel die Absätze von Magensäuretabletten massiv in die Höhe. Jetzt gibt es aber eine Gegenbewegung. Immer mehr Weihnachtsmärkte bieten veganes (!) Essen an – ausschließlich.
Vegane Weihnachtsmärkte in Köln, Leipzig und Heidelberg
Denn die Nachfrage nach fleischfreien Angeboten wächst kontinuierlich. Weihnachtsmärkte, die ausschließlich vegane Speisen anbieten, gibt es bereits in Köln, Leipzig, Heidelberg, Dresden und Aschaffenburg.
In Leipzig (Philippis-Ensemble) öffnet der vegane Weihnachtsmarkt am 6. und 7. Dezember mit mehr als 50 Ständen; der "Veihnachtsmarkt" in Köln öffnet an drei Adventswochenenden (Steinmetzstraße 57); in Heidelberg (Friedrich-Ebert-Platz) beschränkt sich der Markt nur auf einen Tag: den 13. Dezember; in Dresden (Chemiefabrik) beschränkt sich der Markt ebenfalls nur auf einen Tag, und zwar den 29. November; in Aschaffenburg (Jukuz) bleibt es beim 7. Dezember.
Das kulinarische Angebot ist recht weit – von Klassikern bis zu Innovationen. Es gibt veganes Gulasch, Döner und Seitan-Burger, aber auch Bratwurst- und Steak-Alternativen. Veganer Glühwein fließt ebenso in Strömen wie Pumpkin-Spice-Latte, weil, warum nicht?
Weihnachtsmarkt: Stände mit veganen Produkten – mehr als Marktlücke
Ziel der Märkte ist nicht nur die Bildung einer Alternative, um eine Marktlücke zu bedienen, sondern auch die Förderung von Tierrechten und Veganismus. Manche Events bieten Tierrechtsorganisationen kostenfrei eine Plattform. Natürlich wissen auch die üblichen Betreiber:innen um das Marktpotential veganer Angebote.
In vielen Städten werden diese in die Standard-Märkte integriert. Wer mit dem stockkonservativen Onkel demnächst über einen Markt schlendert, sollte ihm vielleicht die Augen zuhalten.
