Frida-Kahlo-Gemälde stellt Verkaufsrekord auf
Dass Sammler:innen für Kunstwerke tief in die Tasche greifen, ist kein neues Phänomen. Lange dominierten dabei Werke männlicher Künstler. Erst kürzlich erzielte ein Gemälde aus dem Spätwerk des österreichischen Malers Gustav Klimt bei den New Yorker Herbstauktionen 236,4 Millionen US-Dollar (rund 204 Millionen Euro) – der zweithöchste Preis, der je für ein Bild gezahlt wurde.
Nun folgt ein weiterer Rekord: Ein Werk der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo wurde in New York für mehr als 50 Millionen US-Dollar versteigert – das höchste Ergebnis, das ihre Kunst je auf einer Auktion erzielt hat.
Skelett, Frida Kahlo und viel Geld
Versteigert wurde das Selbstporträt "El sueño (La cama)" aus dem Jahr 1940. Es zeigt Kahlo schlafend in einem Bett, das scheinbar über dem Himmel schwebt. Überlagert wird die Szene von einem massiven Skelett, dessen Beine mit Dynamit umwickelt sind.
Die ikonische Bildsprache Kahlos zeigt sich darin deutlich: eine Mischung aus folkloristischen Motiven, Symbolismus und surreal anmutenden Elementen. Genau über diese Einordnung Kahlos wird bis heute gestritten – eine Debatte, an der sich Kunsthistoriker:innen mit großer Leidenschaft beteiligen.
Interessante Randnotiz: Das Skelett existierte nicht nur auf der Leinwand. Laut Auktions-Veranstalter Sotheby’s hing ein ähnliches Pappobjekt tatsächlich über dem Bett der Künstlerin. Dieses Werk sei ein "sehr persönliches" Bild, in dem Kahlo "folkloristische Motive der mexikanischen Kultur mit dem europäischen Surrealismus verschmilzt", sagte Anna Di Stasi, Expertin für lateinamerikanische Kunst bei Sotheby’s, der Nachrichtenagentur AFP.
Surreal, ob sie will oder nicht?
Kahlo selbst habe sich zwar nie ganz mit der Zuordnung zum Surrealismus angefreundet. Doch "angesichts dieser großartigen Ikonografie" sei es nachvollziehbar, ihr Werk dieser Richtung zuzuordnen. Frida Kahlo (1907–1954), berühmt für ihren unverwechselbaren Stil und ihre zahlreichen Selbstporträts, gilt heute als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.
Viele ihrer Werke verarbeiten persönliche Erlebnisse, körperlichen Schmerz und traumatische Erfahrungen. Nach einem schweren Unfall kämpfte sie zeitlebens mit gesundheitlichen Einschränkungen, war zeitweise ans Bett und an ein Korsett gebunden und musste zahlreiche Operationen überstehen.
Zu ihren bekanntesten Selbstporträts zählt "Diego y yo" (1949), das 2021 bei Sotheby’s für 34,9 Millionen Dollar versteigert wurde. Dass nun ein weiteres ihrer Werke die Marke von 50 Millionen Dollar überschreitet, unterstreicht Kahlos anhaltende Bedeutung – kunsthistorisch wie marktökonomisch.
