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Joyce Ilg kritisiert Shitstorm nach Luke-Mockridge-Posting

Schauspielerin Joyce Ilg kommt am 02.10.2019 in K
Joyce Ilg äußerte Kritik am vermeintlichen Shitstorm, den ihre Befürworter nach einem unsensiblen Oster-Posting erhalten hätten.Bild: imago images / Horst Galuschka
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"Zu extrem, was daraus gemacht wird?": Joyce Ilg beschwert sich nach K.O.-Tropfen-Witz über Shitstorm

20.04.2022, 12:0020.04.2022, 17:01
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Joyce Ilg sorgte über die Osterfeiertage für Aufsehen im Netz. Die Youtuberin postete ein Selfie zusammen mit Luke Mockridge, der in der Vergangenheit unter anderem dafür kritisiert wurde, in seinen Comedy-Programmen Vergewaltigungs-Gags einzubauen, meist in Verbindung mit dem Einsatz von K.O.-Tropfen. Joyce schrieb nun unter das gemeinsame Foto mit dem Komiker: "Hat hier irgendwer von euch Eier gefunden? Ich hab nur ein paar K.O.-Tropfen bekommen."

Dafür erntete die 38-Jährige einen regelrechten Shitstorm, ihr wurde vorgeworfen, sich über Vergewaltigungsopfer lustig zu machen und damit eine Grenze des Humors definitiv überschritten zu haben. Noch dazu berichteten etliche Betroffene, durch ihren Post retraumatisiert worden zu sein und schilderten im Zuge dessen ihre Erlebnisse. Weitere Comedians warfen ihr zudem fehlende Sensibilität vor und kritisierten den "Gag" auch als handwerklich schlecht.

Im Laufe des Dienstags versprach Joyce, sich noch einmal über die Thematik äußern zu wollen. Mit einem kurzen Statement, in dem sie sich nicht entschuldigte, sorgte sie aber für nur noch mehr Gegenwind, indem sie wiederum die Angriffe thematisierte, die Befürworter ihres Luke-Mockridge-Postings erhalten hätten.

Joyce Ilg kommentiert Humor-Rechtfertigung von Faisal Kawusi

Zunächst griff Joyce eine Instagram-Story von Faisal Kawusi auf, der sich fragte, wo die Grenzen von Humor liegen. Er gab an: "Wenn ich Krebs bekommen würde, wäre ich der erste, der darüber Witze macht." Joyce kommentierte auf sich bezogen, dass auch sie schon Opfer von K.O.-Tropfen gewesen ist: "Und ich kann trotzdem über diese Themen lachen. Darf ich das oder darf ich das nicht? Und wer bestimmt das eigentlich, wie mein Humor sein darf?", fragte sie provokant.

joyce Ilg berichtet von eigenen Erfahrungen mit K.O.-Tropfen.
joyce Ilg berichtet von eigenen Erfahrungen mit K.O.-Tropfen.Bild: Screenshot / Instagram / joyceilg

Auch stellte Faisal in seinem Statement fest, dass Humor für ihn keine Grenzen habe. Dem stimmte Joyce wiederum zu: "Das muss nicht jeder so sehen. Aber darf man das in euren Augen so sehen wie Faisal und ich und viele andere, oder sind wir deswegen in euren Augen schlechte Menschen, die Hass verdient haben?" Wiederum ging sie auf ihre Erfahrungen mit K.O.-Tropfen ein:

"Ich habe auch jahrelang an meiner Heilung gearbeitet. Und trotzdem habe ich auch in der Zeit niemanden verurteilt, der lediglich alte Wunden bei mir getriggert hat. Ich weiß nämlich, dass derjenige mir diese Wunden nicht zugefügt hat, sondern 'nur' den Trigger auslöst, der durch jemand oder etwas ganz anderen entstanden ist."

Joyce Ilg bekommt kein Verständnis auf Instagram

Damit war das Thema Retraumatisierung von Betroffenen für sie vorerst abgeschlossen. Den Post mit Mockridge ließ sie weiterhin samt K.O.-Tropfen-Witz unverändert online. In einem weiteren Post ging sie auf den Shitstorm ein: "Sollten wir neben Humorgrenzen nicht auch mal über Shitstormgrenzen reden? Mein Witz war vielen zu extrem. Das verstehe ich auch." Schließlich ergänzte Joyce:

"Aber ist vielen nicht auch zu extrem, was daraus gemacht wird? Menschen, die geliked haben, wird der Tod gewünscht. Ich weiß nicht, ob das die richtige Verhältnismäßigkeit hat. Lasst uns doch gerne ins offene Gespräch gehen die nächsten Tage und miteinander sprechen, statt gegeneinander."

Sie habe auch schon eine Idee, wie das funktionieren könne und wolle dazu bald eine Rückmeldung geben. Mit diesem Angebot gaben sich die meisten Kommentatoren nicht zufrieden. "Du hast Scheiße gebaut. Anstatt das Problem nun anderen in die Schuhe zu schieben, wäre mal ne Entschuldigung fällig. Solidarität zeigen. Oder einfach Schnauze halten", urteilte beispielweise Podcasterin und Unternehmerin Toyah Diebel direkt.

Jacko Wusch fügte an: "Du sagst Humor darf alles. Na klar darf Humor alles. Ob's Kacke ist, ist halt die Frage. Du kannst doch nicht mit 'nem Typen, der wegen sexueller Übergriffe bekannt ist, einen ironischen Witz über K.O.-Tropfen bringen und erwarten, dass der Medien-Topf nicht überkocht?! Come on, dazu bist du zu lange im Geschäft."

Auf einige Kommentare von Usern ging die Youtuberin schließlich noch direkt ein. Beispielsweise wies sie eine Kommentatorin darauf hin, dass die meisten Kommentare unter dem betreffenden Post sachliche Kritik zum Ausdruck gebracht haben. "Anstatt immer anderen die Schuld zuzuweisen, solltest du deine eigene mal eingestehen." Joyce dazu: "Mir ging es hierbei nicht um mich, sondern eben auch um ein Anliegen, nämlich Hass im Internet. Sachliche Kritik bringt in der Masse meist Hass mit sich. Der stand dann oft bei den Betroffenen in privaten Nachrichten und nicht in öffentlichen."

Weitere Kommentatoren sprachen Joyce den Shitstorm unter ihrem Oster-Beitrag ab. Auf die Kritik wolle die Influencerin noch eingehen, aber zunächst in Ruhe darüber nachdenken, in welcher Form sie das tut. Zufriedenstellend war das zumindest offensichtlich (noch) für niemanden.

(cfl)

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Zumindest gefühlt sind die meisten Bilder, die bei Social Media geteilt werden, in irgendeiner Weise bearbeitet. Die Versuchung, (vermeintliche) Makel zu vertuschen, ist am Ende oft zu groß – vor allem, aber natürlich nicht nur für Prominente. Wird jedoch zu dick aufgetragen, kommt das eben auch nicht gut an.

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