Es ist nicht lange her, dass Einmalplastik überall und ohne schlechtes Gewissen wie selbstverständlich und in Massen über die Theke ging. Ob der Strohhalm an der Bar oder Einmal-Besteck am Imbiss. Völlige Normalität, über Jahrzehnte hinweg. Das hat sich in den vergangenen Jahren mit dem steigenden Umweltbewusstsein geändert. Auch bei Edeka.
Geschirr einmal verwenden und dann wegwerfen? Dieser verschwenderischen Art des Konsums wollte auch die Bunderegierung auf gesetzlicher Ebene Einhalt gebieten. Mit der Einwegkunststoffverbotsverordnung wurde Einwegplastik vergangenes Jahr weitgehend verboten. Neben Wattestäbchen und Strohhalmen stehen dort auch Einwegteller und Polystyrol-Boxen in allen Formen auf der Verbotsliste.
Heißt für Händler und Hersteller: Ein Umdenken muss her. Auch Edeka reagiert und implementiert mit "regood" nun sogar ein eigenes Pfandsystem, das für mehr Nachhaltigkeit sorgen soll.
Konkret bietet der Händlerverbund seinen Kaufleuten ab Januar des kommenden Jahres ein eigenes Mehrweg-System für den Außer-Haus-Verzehr. So soll es die "regood"-Becher und Schüsseln künftig an der Salatbar, der heißen Theke oder im In-House-Gastrobetrieb geben. Einwegkunststoffverpackungen sollen damit ersetzt werden – mit Mehrweg-Geschirr.
Die langlebigeren Becher und Bowls, die in Deutschland hergestellt werden, sind aus recyclingfähigem Material. Sie sollen flexibel einsetzbar sein – etwa für die Spülmaschine und die Mikrowelle. Wegen ihrer Nachhaltigkeit erhalten die Becher und Bowls laut dem Konzern das Umweltengel-Siegel.
Die Behälter soll es in jeweils zwei bis drei unterschiedlichen Größen geben. Becher mit einem Volumen von 300 und 400 Millilitern, Bowls in den Größen 600, 1000 und 1200 Milliliter. Nach Gebrauch können die Behälter gegen Erstattung des Pfandwertes wieder abgegeben werden. Bequem: Kund:innen müssen sich über die Reinigung keine Gedanken machen. Nach Rückgabe übernehmen dies die Filialen vor Ort.
Über weitere Details wie die Investitionskosten oder die Höhe des Pfandwertes hält sich Edeka bisher allerdings bedeckt. Die Begründung: Wettbewerb. In den kommenden Wochen wird es, zumindest was die Höhe des Pfandwertes angeht, wohl mehr Klarheit geben.
An dem Projekt beteiligen sich laut Edeka-Sprecher alle sieben Großhandlungen, der die Meldung gegenüber der "Lebensmittelzeitung" (LZ) bestätigte. Demnach soll "regood" nicht nur einen umweltschonender sein, sondern den Kund:innen auch ein nachhaltigeres Einkaufserlebnis in den teilnehmenden Edeka- und Marktkauf-Märkten bieten.