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Supermarkt: Edeka schmeißt beliebtes Produkt aus den Regalen

Edeka Lebensmittel - Markt in Leipzig, Einkaufszentrum Hoefe am Bruehl *** Edeka food market in Leipzig, shopping centre Hoefe am Bruehl
Vor 2 Monaten sind die Säfte von Granini aus dem Sortiment von Edeka verschwunden. Nun hat der Supermarkt einen Ersatz gefunden.Bild: www.imago-images.de / Manfred Segerer
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Edeka wirft beliebtes Produkt endgültig aus dem Supermarkt-Regal

25.11.2021, 12:07
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Der Steit zwischen Edeka und Getränke-Riese Eckes-Granini, hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Seit Monaten befinden sich beide Seiten aufgrund unterschiedlicher Preisvorstellungen in Verhandlungen, was sich zwischenzeitlich sogar in den Regalen niederschlug. Wie die "LebensmittelZeitung" berichtete, fehlten in zahlreichen Filialen zwischenzeitlich die beliebten Hohes-C- und Granini-Säfte.

Nun wird in den Regalen des Supermarkts wieder aufgefüllt – allerdings anders, als erwartet.

Edeka stellt Ersatz-Produkt der Eigenmarke ins Regal

Statt den Streit beizulegen, erhöht Edeka mit einem nächsten Schachzug den Druck auf den Lieferanten: In den Regalen steht seit Neustem eine Granini-Alternative, die vom Safthersteller Albi produziert wird. Die Marke gehört seit rund vier Jahren zur Edeka-Gruppe. Dabei erinnern die bauchigen 1-Liter-PET-Flaschen der Edeka-Tochter Albi mit dem Etikett am Flaschenhals und dem farbigen Verschluss stark an ihren Saft-Vorgänger – den Granini Flaschen. Sogar der Preis ist gleich.

Der Saft-Nachfolger sieht der Flasche von Granini zum verwechseln ähnlich...
Der Saft-Nachfolger sieht der Flasche von Granini zum verwechseln ähnlich...edeka

"Edeka ist überzeugt davon, dass der Händler und nicht der Hersteller der wahre Werttreiber der Marken ist", kommentiert ein Insider.

Kopierte Marken sind nichts Neues

"Dass Edeka ein Ersatz-Produkt in die Regale stellt, könnte durchaus in die gängige Saga passen.", kommentierte die "LebensmittelZeitung". Bereits in der Vergangenheit lieferte sich die Supermarktkette über Monate einen ähnlichen Handelsstreit mir Ketschup-Hersteller Heinz. Bei dem Ketchup-Krieg ging es um Preisänderungen, wegen derer sich Edeka und der amerikanische Konzern komplett überwarfen. Heinz wollte die Preise für seine Produkte im zweistelligen Bereich erhöhen. Edeka akzeptierte diese Marge allerdings nicht, woraufhin Heinz-Kraft keine Saucen mehr an Edeka lieferte.

Kraft Heinz stock tanks after dividend reduction Bottles of Kraft Heinz ketchup on a supermarket shelf in New York on Friday, February 22, 2019. ( PUBLICATIONxNOTxINxUSAxUK RichardxB.xLevine
2019 verbannte Edeka "Heinz"-Ketchup ebenfalls aus dem Sortiment.Bild: imago/Levine-Roberts / imago/Levine-Roberts

Der Lebensmittelhändler führte daraufhin kurzerhand ein eigenes, alternatives Produkt, unter dem Label "Papa Joe's", ein. Ein Edeka-Sprecher betonte, das neue Produkt sei von den Kunden sehr gut angenommen worden.

Mittlerweile ist Heinz wieder in den Regalen, doch auch die Eigenmarke soll sich weiterhin gut schlagen. Zur Einigung wollte sich der Ketchup-Hersteller nicht äußern. Daher ist auch nicht bekannt, ob die Preise für Heinz-Ketchup in Zukunft anziehen oder auf dem Niveau bleiben, vor dem sie vor dem Konflikt waren.

Herbstzeit ist Streitzeit für Supermärkte

Supermarktketten und Discounter verhandeln jedes Jahr im Herbst mit der Nahrungsmittelindustrie über die Einkaufspreise und -konditionen für die kommenden Monate. "Die marktbeherrschenden Hersteller konfrontieren uns verstärkt mit Forderungen nach Preiserhöhungen", sagte ein Edeka-Sprecher gegenüber "Welt". "Als Druckmittel kommen teilweise auch Lieferstopps zum Einsatz", erklärte er weiter.

Doch diese Strategie könne den Lieferanten selbst gefährlich werden, wie nun auch der Streit mit Eckes aufzeigt. Edeka-Chef Mosa sagte bereits vor zwei Jahren:

"Wenn bestimmte Preise nicht nachvollziehbar sind, gibt es Alternativen“

Hersteller provozierten damit eine Verstärkung der Bemühungen der großen Handelsketten, ihre Eigenmarken stärker in den Vordergrund zu stellen. Künftig könnte Edeka also noch mehr große Hersteller durch Eigenmarken ins Wanken bringen.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist jedenfalls nicht abzusehen, ob die Streithähne Edeka und Eckes zu einer Einigung finden. Bis dahin müssen die Kunden zur Saftalternative greifen.

(abd)

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