Pep Guardiola feiert mit der Trophäe nach dem Gewinn des FA-Cup-Finales im Wembley-Stadion in London.Bild: www.imago-images.de / Nick Potts
Sport
Ein "Genie", ein "Innovator" und ein "Superstar".
Nach dem Gewinn seines dritten Fußball-Meistertitels mit Manchester
City wird Starcoach Pep Guardiola in England mit Lob überschüttet.
Dabei sah es für seine Cityzens anfangs überhaupt nicht nach einer
erfolgreichen Saison aus. Manch einer spekulierte sogar schon, die
Zeit des Spaniers in Manchester sei abgelaufen. Jetzt hoffen die
City-Fans, dass Guardiola ihnen das Triple aus Ligapokal,
Meistertitel und der so lange ersehnten Champions League beschert.
"Das hier war der härteste (Titel)", sagte Guardiola, der am
Dienstagabend in kleinem Rahmen mit einigen Spielern und Mitarbeitern
in Citys-Trainingszentrum feierte, der Vereinswebsite. "Wir werden
uns immer erinnern, wie wir ihn diese Saison gewonnen haben."
Als der Spanier im vergangenen November seinen Vertrag verlängert und
damit Abschiedsgerüchten einen Riegel vorgeschoben hatte, belegte der
Club in der Premier League nur den zehnten Tabellenplatz. Fast ein
halbes Jahr später versammelten sich die City-Fans am Dienstag vor
dem Etihad-Stadion und feierten bereits die dritte Meisterschaft
ihres Vereins in vier Jahren. Erst am 20. Spieltag hatte Man City die
Spitze übernommen und die Tabellenführung seitdem ausgebaut. Zwischen
Dezember und März gewann das Team wettbewerbsübergreifend
beeindruckende 21 Pflichtspiele in Serie.
Vor ein paar Monaten stand Pep Guardiola noch in der Kritik
Dass der Titel nun ohne eigenes Zutun perfekt wurde, war ein kleiner
Wermutstropfen für Ilkay Gündogan, den Topscorer mit zwölf Ligatoren,
der neben Kevin De Bruyne und Ruben Dias einer der Leistungsträger in
dieser City-Saison ist. "Ich hätte diesen Moment lieber nach einem
eigenen Spiel gefeiert, aber ich nehme es auch so", twitterte der
deutsche Fußball-Nationalspieler. "Was für eine Saison!" Nach dem 1:2
des Tabellenzweiten Man United gegen Leicester City sind Gündogan und
Co. bei zehn Punkten Vorsprung und drei verbleibenden Spielen nicht
mehr einzuholen.
Noch um Weihnachten waren Guardiola und seine Profis für zu wenig
Tore, Systemprobleme und mangelnde Energie kritisiert worden. Jetzt
lobten britische Medien den Trainer für den beachtlichen Turnaround.
Der Titelgewinn sei "ein Triumph der Klasse und der Verfeinerung"
schrieb der "Guardian". Die Zeitung "Independent" schrieb, Guardiola
habe "einfach improvisiert und beeindruckend erneuert". Und der
"Telegraph" resümierte: "Ohne einen herausragenden Superstar im Team
war Guardiola die überragende Figur in der Meistersaison von City."
Der Champions-League-Titel ist das Ziel
Der 50-Jährige selbst sagte der Vereinswebsite am Abend des
Titelgewinns, es fühle sich "erleichtert". Und nach dieser
merkwürdigen Fußballsaison ohne Zuschauer war Guardiola froh, dass ab
dem kommenden Wochenende endlich wieder Fans im Stadion erlaubt sind.
Am letzten Spieltag gegen den FC Everton soll der Titel gefeiert
werden. "Ich freue mich auf das Everton-Spiel", sagte Guardiola. "Wir
werden die Trophäe hochhalten und 10.000 werden dabei sein."
Sechs Tage später bestreitet Manchester City das vielleicht
wichtigste Spiel der Saison, das Champions-League-Finale gegen den
FC Chelsea. Das Team von Trainer Thomas Tuchel hatte die Cityzens
schon im FA Cup eliminiert und am vergangenen Wochenende in der Liga
mit 2:1 geschlagen. Guardiola ist also gewarnt. Das England-Endspiel
am 29. Mai ist am Donnerstag wegen der Coronavirus-Pandemie von
Istanbul nach Porto verlegt worden.
Zwar betonte der Titelsammler am Dienstag erneut, was er seit Wochen
gebetsmühlenartig wiederholt – dass die Premier League "der
wichtigste Titel für uns" sei. Doch die Königsklasse gilt in Wahrheit
schon länger als das wichtigste Ziel der Clubinhaber aus Abu Dhabi.
Mit einem Erfolg würde sich Pep Guardiola in Manchester endgültig
unsterblich machen. Andererseits würde die Freude aller Beteiligten
über die Meisterschaft erheblich getrübt, wenn Man City das erste
Champions-League-Endspiel seiner Vereinsgeschichte verliert.
(lfr/dpa)
Bayer Leverkusen hat den Titel des Deutschen Meisters errungen und somit die elfjährige Meisterserie der Bayern beendet. Dies ist der erste Meistertitel Leverkusens in der Vereinsgeschichte. Die Freude entlud sich in ausgelassenen Feierlichkeiten im eigenen Stadion, bei denen jedoch nicht alles nach Plan verlief.