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Gallery Climate Coalition: Kunstbetrieb in Berlin will grüner werden

Back view portrait of mixed-race couple embracing while looking at paintings at modern art gallery exhibition, copy space
Museen verursachen hohe CO2-Emissionen.Bild: iStockphoto / SeventyFour
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Gallery Climate Coalition: Kunstbetrieb in Berlin will grüner werden

02.05.2021, 10:5902.05.2021, 10:59

Es gibt viele Momente, in denen wir uns um die klimaschädlichen Konsequenzen unserer Handlungen bewusst sind. Wenn wir Flüge buchen, ein neues Auto kaufen oder uns etwas aus China einfliegen lassen, dann kommt schon mal ein schlechtes Gewissen auf. Beim Besuch im Museum ist das eher nicht der Fall, dabei sind die CO2-Emissionen von Museen und Kunstmarkt enorm.

Nachdem sich die Londoner Kunstmesse Frieze und die dortigen Blue-Chip-Galerien Thomas Dane, Sadie Coles, Kate MacGarry und Lisson zur sogenannten "Gallery Climate Coalition" (GCC) zusammenschlossen, will jetzt auch der Berliner Kunstbetrieb klimafreundlicher werden. Dazu wurde eine Koalition gegründet, die sowohl die Reduzierung von CO2-Emission um 50 Prozent bis zum Jahr 2030 als auch ein Zero-Waste-Konzept zur Abfallvermeidung realisieren will.

Klima-Gau beim Bau eines neuen Museums

Erst im März dieses Jahres berichtete der "Tagesspiegel" von einem Klima-Gau in der Berliner Kunstwelt: Der Bau des "Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts" soll demnach statt wie geplant 200 nun 354 Millionen Euro kosten. Sehr viel Geld, das investiert wurde, ohne dass dabei Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt wurden – denn das Museum wird dem "Tagesspiegel" zufolge ein Energiefresser.

Die neue Initiative will dafür sorgen, dass weniger solcher klimaschädlichen Entscheidungen getroffen werden. Zwar sind die CO2-Emissionen, die die Berliner Museen und der Kunstmarkt mit seinem bis vor Kurzem noch üblichen Wanderzirkus zu Biennalen, Festivals und Messen produzieren, aufgrund der Corona-Pandemie gesunken. Doch auch der Normalbetrieb soll von nun an "grüner" werden.

Mitglieder der Gallery Climate Coalition können mithilfe eines speziell auf den Kunstsektor zugeschnittenen Kohlenstoffrechners ihren CO2-Verbrauch überprüfen und Einsparpotenziale erkennen. Das kann zum Beispiel sein, Kunstwerke nur über den Schiffsweg zu versenden oder nur mit dem Zug zu Messen und anderen Terminen anzureisen. Die Berliner Dependance will lokale Kooperationen und das Bewusstsein für den ökologischen Fußabdruck der Branche stärken.

(sb)

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