"Wer wird Millionär?": Brüder duellieren sich in Jauchs "Zocker-Special"

Günther Jauch heizte das Bruderduell bei "Wer wird Millionär?" am Montag an.Bild: RTL / Stefan Gregorowius

"Wer wird Millionär?": Erbittertes Bruderduell und peinliche Nullnummern

Tim Frische

Folgen

Kaum eine Quizshow im deutschen Fernsehen dürfte mehr Spezialausgaben haben als "Wer wird Millionär?". Mal sind die Klugscheißer gefragt, mal die Promis, mal wird um die dreifache Gewinnsumme gequizzt.

Und so erklärt Moderator Günther Jauch direkt zu Beginn, welche besonderen Regeln "Das große Zocker-Special" hat: Alle Kandidat:innen sollten im Idealfall bis einschließlich der 16.000-Euro-Frage ohne Joker auskommen. Nutzen sie bis dahin doch einen, werden alle Hilfeoptionen gestrichen.

Und: Es geht nicht nur um eine Million Euro, sondern gleich um die doppelte Gewinnsumme.

Kandidat wird von seinem Bruder überrascht

Sieben Kandidat:innen werden vorgestellt, der achte Stuhl bleibt zunächst leer – es ist wie ein kleiner Vorgeschmack auf "Das große Überraschungs-Special", das am kommenden Montag ausgestrahlt wird.

Eine Person aus dem Publikum, die zu diesem Zeitpunkt noch nichts von ihrem Glück weiß, wird den Platz einnehmen. Dabei handelt es sich um Andreas Groß, der von seinem Bruder Felix begleitet wird.

Das Besondere: Felix gewann vor anderthalb Jahren 32.000 Euro in der Sendung. Andreas soll nun ebenfalls die Chance bekommen, sich bei Jauch zu beweisen.

Zunächst nimmt aber Serdar Isbara auf dem Ratestuhl Platz – allerdings bleibt er dort nicht lange. Bereits bei der 2.000-Euro-Frage muss der 38-jährige Hamburger den Publikumsjoker einsetzen:

Ein Franzose, der das bevölkerungsreichste Land der Erde besuchen möchte, hat welches Reiseziel auf seinem Zettel?

98 Prozent des Publikums verhelfen ihm mit der richtigen Antwort C auf die nächste Stufe – doch von nun an ist Isbara komplett auf sich allein gestellt.

Bei der Frage nach einer umweltfreundlicheren Alternative zu herkömmlichem Streusalz tippt er auf "Magmagranulat" – korrekt wäre allerdings "Lavastreu" gewesen. Damit geht er mit nur 1.000 Euro nach Hause.

"WWM": Kandidatin scheitert an "Monopoly"-Frage

Noch bitterer trifft es Martina Göbel – sie erlebt eine komplette Nullrunde. Für 1.000 Euro möchte Jauch von der Einkaufsassistentin wissen:

Auf dem klassischen "Monopoly"-Spielbrett steht in einem Eckfeld ...?

Göbel entscheidet sich direkt für Antwort C statt D. "Hab ich Scheiße gebaut?", fragt sie mit zitternder Stimme in Richtung Jauch, der nur ein bestätigendes "Mhm" von sich gibt.

Vor der nächsten Auswahlfrage witzelt der Moderator angesichts des rasanten Kandidat:innen-Verschleißes: "Wenn das so weitergeht, muss ich viele Geschichten aus meinem Leben erzählen."

RTL-Kandidat gewinnt 125.000 Euro

Florian Sauerbeck schlägt sich anschließend deutlich besser. Der 31-Jährige beantwortet richtig, dass Bernhard Langer im April, 40 Jahre nach seinem ersten Triumph, ein letztes Mal am legendären US Masters in Augusta teilnahm. Damit sichert er sich 16.000 Euro und darf nun alle vier Joker nutzen.

Florian Sauerbeck kämpft am Montagabend um den großen Gewinn.Bild: RTL / Stefan Gregorowius

Die Expo 2025 verortet er korrekt in Osaka und wählt mit Unterstützung des Publikums Feta als den Käse, der nicht nach einem Ort benannt ist. Dass das tapfere Schneiderlein am Ende des Märchens selbst König wird, weiß die Zusatzjokerin aus dem Publikum – die, wie es der Zufall will, selbst Schneiderin ist.

Für 250.000 Euro muss Sauerbeck diese Frage beantworten:

Eine 1973 in Bad Münstereifel gegründete Partei stellte schon mehrere Premierminister und Präsidenten welchen Landes?

Der Telefonjoker kann nicht helfen, auch das Eliminieren zweier falscher Antworten führt den Kandidaten nicht auf die richtige Fährte "Portugal". Er nimmt die 125.000 Euro mit – und gewinnt damit 125 Mal so viel wie die nächste Kandidatin.

Fußball- und Papstfrage lassen Kandidatin scheitern

Susan Goldberg nimmt als Nächste gegenüber von Jauch Platz, und es entsteht zunächst ein witziger Austausch. "Sie kommen aus Hamburg", stellt der Moderator sie vor.

"Nürnberg. Aus Nürnberg komme ich", entgegnet sie. "Ja, aber Sie wohnen in Hamburg", sagt Jauch. Goldberg erwidert: "Nee, ich wohne auch in Nürnberg." Jauch: "Halt, ich hab ja die falsche Karte hier."

Bei einer Fußballfrage für 1.000 Euro, bei der nach dem "Stockfehler" gesucht wird, zieht die 31-Jährige einen Joker. Für 16.000 Euro wird nach dem Titel der Mitte Januar erschienenen Autobiografie von Papst Franziskus gefragt, Goldberg weiß die Antwort nicht.

"Es ist Zocker-Special, dann zocken wir", sagt sie, entscheidet sich jedoch fälschlicherweise für "Glaube" statt für "Hoffe".

Bruderduell bei "Wer wird Millionär?"

Anschließend schafft es endlich Andreas Groß in die Mitte – für ihn ist der Quizabend auch ein Prestigeduell mit seinem Bruder. "Wir sind beide krankhaft ehrgeizig", sagt er und erzählt von zahlreichen Wettkämpfen, die sie seit ihrer Kindheit austragen.

Ein Einspieler, in dem Mutter, Freunde und Freundinnen zu Wort kommen, unterstreicht dies. "Die beiden sind vom Ehrgeiz zerfressen", sagt einer der Freunde.

Ein anderer variiert sogar den berühmten Spruch von Joachim Löw in Richtung Mario Götze vor dessen Einwechslung im WM-Finale 2014: "Zeig der Welt, dass du besser bist als dein Bruder!"

Bei Günther Jauch ging Andreas Groß als Gewinner des Abends hervor.Bild: RTL / Stefan Gregorowius

Die kleine Fehde zwischen den beiden Brüdern zieht sich durch den gesamten Auftritt. Andreas ist Polizeibeamter, Felix hingegen "nur" Pressesprecher bei der Polizei. "Also kein richtiger Polizist", stellt der Kandidat lachend gemeinsam mit Jauch fest.

Als der Moderator nach dem Abiturschnitt fragt, antwortet Andreas schlagfertig: "2,2 – aber ich habe eine Klasse übersprungen, er nicht." Jauch heizt den freundschaftlichen Konkurrenzkampf der beiden Brüder weiter an und bittet Felix, ebenfalls seine Antworten aufzuschreiben, um sie nach der Auflösung mit denen von Andreas zu vergleichen.

Der 35 Jahre alte Kandidat schlägt sich sehr gut, ist bei der 64.000-Euro-Frage jedoch auf Hilfe angewiesen:

Im Zuge der Wahl des entsprechenden Baums zur "Giftpflanze des Jahres 2025" wurde auf die Giftigkeit wovon aufmerksam gemacht?

Er lässt seinen Schwager, einen Biologen, anrufen – helfen kann er aber nicht. Anders der Zusatzjoker: Der in das schwedische Uppsala ausgewanderte Mann argumentiert sachlich und fundiert, dass es nicht Groß' favorisierte Antwort A sein dürfte, sondern Antwort D. Nach mehreren Minuten ringt sich der Kandidat richtigerweise dazu durch.

Anschließend ist für ihn Schluss. Zwar vermutet er korrekt, dass Französisch in keinem der zehn einwohnerreichsten Länder der Welt zu den landesweiten Amtssprachen gehört, doch er nimmt die Antwort nicht.

Damit hat er im direkten Vergleich mit seinem Bruder die doppelte Gewinnsumme kassiert und dieses familieninterne Duell für sich entschieden.

RTL-Kandidatin scheitert bei der zweiten Frage

Wenige Minuten vor Ende des Specials setzt sich Sophia Schubert durch. Schubert kann ihr Glück kaum fassen. "Oh mein Gott" und "Ich habe gerade ein Trauma überwunden", sagt sie – denn sie war schon einmal in der Sendung, hatte es damals aber nicht auf den Ratestuhl geschafft.

Doch nun dürfte sie ein neues Trauma haben, denn bereits nach der zweiten Frage ist für die Kandidatin der Abend vorbei.

Denkwürdige Ereignisse gehen redensartlich worin ein?

Schubert ist verwirrt und weiß die Antwort nicht. Sie findet Argumente für D, "Ingalen". Jauch fragt nach, aber sie bleibt dabei. Und geht damit höchstens aufgrund ihres frühen Ausscheidens in die Annalen von "Wer wird Millionär?" ein.