In diesem Sommer werden die Menschen vielerorts mehr denn je mit der Existenz des Klimawandels konfrontiert. Ein Dorf im kanadischen Bundesstaat Alberta – der Ort liegt auf einem ähnlichen Breitengrad wie Frankfurt am Main – verzeichnete vor wenigen Wochen einen Temperaturrekord von 49,6 Grad Celsius. Der Süden Deutschlands hatte in diesem Sommer schon mehrmals mit Gewittern und Überschwemmungen zu kämpfen.
In den Fokus des Klimaschutzes rückte in den letzten Jahren vermehrt auch die Lebensmittelbranche. Viele Supermärkte haben schon durch Umstellungen des Sortiments auf die neuen Ansprüche vieler Kunden reagiert. Jetzt jedoch hat die Schwarz-Gruppe ein umfangreiches Konzept vorgelegt, in dem ambitionierte Klimaziele definiert werden, berichtet die "Lebensmittel Zeitung".
Im Wesentlichen planen die Neckarsulmer den Ausstoß betriebsbedingter Treibhausgase bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren. Ziel sei es, einen messbaren Beitrag zur Einhaltung des EU-weiten Pariser Klimaabkommens zu leisten.
Vor etwa einem Jahr trat das Unternehmen der "Science Based Targets Initiative" bei, die auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse dabei hilft, Klimaziele von Firmen und Händlern zu benennen und einzuhalten. Dieser Hilfe bedient sich auch Konkurrent Aldi, dessen Zweigunternehmen Aldi Süd sich dazu verpflichtet, bis 2025 seine absoluten operativen Emissionen um 25 Prozent zu senken.
Der Nachhaltigkeitsbericht der Schwarz-Gruppe weist einen relevanten Ausstoß von Treibhausgasen in Höhe von 2,85 Millionen Tonnen im Jahr 2019 aus. Bis zum Jahr 2030 soll diese Zahl also um mehr als 1,5 Millionen Tonnen gesenkt werden. Eingeschlossen in den Wert sind sowohl alle direkt verursachten Emissionen, zum Beispiel durch Verbannung in eigenen Anlagen und Fahrzeugen, als auch Emissionen, die durch eingekaufte Energie wie Strom oder Fernwärme verursacht werden.
Damit richtet sich das Reduktions-Konzept, das in der Hauptsache die Händler Lidl und Kaufland umfasst, auch an die Lieferanten, die mit dem Unternehmen zusammen arbeiten. In einer Mitteilung der Händler-Gruppe werden die Lieferanten "angehalten", bis 2026 selbst Klimaziele zu definieren, die sich an den Vorgaben der "Science Based Target Initiative" orientieren, und die interne Arbeitsweise dementsprechend anpassen. Besonders auf produktbezogene Emissionen haben Lieferanten einen hohen Einfluss.
(vdv)