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FC Bayern hat schon einen Nachfolger für Alaba und Boateng

Tanguy Nianzou Kouassi ist eines der größten Abwehrtalente Europas. Er steht seit diesem Sommer beim FC Bayern unter Vertrag, im September verletzte er sich, jetzt ist er wieder fit – und eine Option  ...
Tanguy Nianzou Kouassi ist eines der größten Abwehrtalente Europas. Er steht seit diesem Sommer beim FC Bayern unter Vertrag, im September verletzte er sich, jetzt ist er wieder fit – und eine Option für die Defensive von Hansi Flick?Bild: www.imago-images.de / Mladen Lackovic
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Falls Alaba und Boateng den FC Bayern verlassen: Klub hat noch ein Juwel in der Hinterhand

21.11.2020, 12:1822.11.2020, 13:29
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Der FC Bayern München kann sich aktuell kaum beklagen. Als amtierender Triple-Sieger ist der Münchener Edelklub Tabellenführer in der Bundesliga sowie der Champions-League-Gruppe A. Die Bayern haben mit Robert Lewandowski Europas besten Stürmer und mit Hansi Flick einen Top-Trainer unter Vertrag. Alles eitel Sonnenschein an der Säbener Straße, oder? Nicht ganz.

Zwei Stars des Rekordmeisters, die Anfang November noch beim 3:2-Sieg im Topspiel gegen Borussia Dortmund in der Startelf standen, könnten Ende Juni nicht mehr da sein. Denn die Verträge der langjährigen Bayern-Profis David Alaba und Jérôme Boateng laufen am 30. Juni 2021 aus.

FC Bayern: Kein neuer Stand bei Alaba und Boateng, die Zeichen stehen eher auf Abschied

Alaba will der Klub eigentlich gerne behalten – aber nicht um jeden Preis. Das ist der springende Punkt: Bisher scheitern die Gespräche mit dem 28-jährigen Österreicher und seinem Berater Pini Zahavi vor allem an hohen Gehaltsforderungen. Die Verhandlungen sind längst zu einem öffentlichen Rosenkrieg verkommen. Die Zeichen stehen eher auf Abschied.

Bei Boateng offenbar ebenfalls, nur sieht seine Situation etwas anders aus. Der Ex-Nationalspieler ist schon 32 Jahre alt. Trotz seines aktuellen Formhochs hat sich der FC Bayern nach Informationen der "Bild" bereits gegen eine Vertragsverlängerung mit dem Abwehrspieler entschieden. Dem Bericht zufolge soll es keine Gespräche mehr geben. Boateng, seit 2011 im Klub, reagierte verwundert auf die Neuigkeit. Die Bayern-Verantwortlichen äußerten sich bisher nicht.

Sollten die beiden verdienten Spieler den FC Bayern am Saisonende tatsächlich verlassen, wäre das ein herber sportlicher wie menschlicher Verlust für den Klub und Trainer Hansi Flick. Aber es wäre keine Katastrophe, aus dem man nie wieder herauskäme. Denn, auch darüber kann sich der FC Bayern kaum beklagen, man hat bereits langfristig vorgesorgt.

FC Bayern hat bereits für die Abwehr-Zukunft vorgesorgt

Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, sein designierter Nachfolger Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic haben bereits die Zukunft der bayerischen Defensive geplant. Und zu diesen Plänen gehören nicht Frankreichs Weltmeister Lucas Hernández und Benjamin Pavard oder Deutschlands Abwehrboss Niklas Süle. Die spielen schon mindestens ein Jahr beim deutschen Branchenprimus, gehören längst zur Gegenwart.

Tanguy Nianzou und US-Talent Chris Richards (r.) kabbeln sich im Training. Auch Richards gilt als potenzieller Stammspieler in der Bayern-Abwehr.
Tanguy Nianzou und US-Talent Chris Richards (r.) kabbeln sich im Training. Auch Richards gilt als potenzieller Stammspieler in der Bayern-Abwehr. Bild: www.imago-images.de / Philippe Ruiz

Auch der kommende Star-Innenverteidiger des FC Bayern dreht schon seine Runden auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße. Viel gehört hat man von ihm aber noch nicht. Er ist gerade mal 18 Jahre alt und kam bisher noch nicht zum Einsatz: Tanguy-Austin Nianzou Kouassi, oder kurz: Tanguy Nianzou. Der Franzose war in diesem Sommer von Paris Saint-Germain zu den Münchnern gekommen, unterschrieb einen Vertrag bis 2024.

Wegen einer bei der französischen U21-Nationalmannschaft erlittenen Oberschenkelverletzung fiel der Teenager bislang aus. Jetzt, zwei Monate später, hat der Neuzugang erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings beim FC Bayern München absolviert. Das teilte der Deutsche Meister am Montag mit.

Viele trauen Tanguy Nianzou eine große Zukunft vor: In einem Jahr Stammspieler?

Tanguy Nianzou trauen viele eine große Zukunft zu, unter anderem Ralf Rangnick. Der frühere Sportdirektor und Trainer von RB Leipzig nannte ihn zuletzt "eines der größten Abwehrtalente, das ich je gesehen habe". Er prophezeite, dass der Franzose in ein bis zwei Jahren Stammspieler bei Bayern sein werde, wenn er fit bleibe. In der "Sport 1"-Talkshow "Doppelpass" sagte Rangnick, der den Spieler lange Zeit vergeblich nach Leipzig lotsen wollte, am Sonntag: "Er ist ein Ausnahmetalent und wird einer der besten Innenverteidiger der nächsten zehn Jahre." Er könne daher auch "strategisch nachvollziehen", wenn Bayern dafür einen alternden Boateng abgeben würde.

In freudiger Erwartung seiner ersten Einsätze: Tanguy Nianzou im Trainingsdress des FC Bayern München.Bild: www.imago-images.de / Frank Hoermann/SVEN SIMON

Hasan Salihamidzic schlug bei der Vorstellung des Spielers im Sommer ebenfalls in diese Kerbe und bezeichnete ihn als einen "der besten Spieler Europas im Jahrgang 2002", nachdem er dessen Verpflichtung bereits als "Transfer eines europäischen Toptalents" angekündigt hatte.

Tanguy Nianzou kommt aus der PSG-Talentschmiede

All diese Prophezeiungen und Lobpreisungen sind wahrscheinlich gar nicht so weit hergeholt, obwohl Nianzou nur 13 Profispiele in Frankreich absolviert hat. Denn PSG hat eine hervorragende Jugendarbeit. Der Talentepool schwappt dort Jahr für Jahr über, aber längst nicht jeder begabte Nachwuchskicker wird dabei in die erste Mannschaft des französischen Serienmeisters gespült. Denn der gönnt sich lieber teure ausländische Stars. Hochveranlagte Jungprofis wie Christopher Nkunku (RB Leipzig) und Moussa Diaby (Bayer Leverkusen), Adil Aouchiche (AS Saint-Etienne) und eben Tanguy Nianzou suchen das Weite, weil sie beim Pariser Glitzerklub nicht zum Zug kommen.

Damals in Paris: Tanguy Nianzou (l.) im Gespräch mit Thomas Tuchel.
Damals in Paris: Tanguy Nianzou (l.) im Gespräch mit Thomas Tuchel.Bild: www.imago-images.de / bGabor Krieg

Thomas Tuchel, der deutsche Trainer von PSG, findet das gar nicht gut. Vor allem, als der hoch dotierte Nianzou in Paris nicht verlängerte, um später ablösefrei zu Bayern gehen zu können, soll er in Rage geraten sein. Zumal Tuchel ihn mit 17 Jahren und 184 Tagen zum jüngsten in der Champions League eingesetzten Spieler der Klubgeschichte machte, um ihm vom Verbleib zu überzeugen. Tuchels Botschaft: Ich zähle auf dich. Nianzou sagte darüber bei seiner Vorstellung in München: "Ich hatte eine sehr gute Beziehung mit diesem Trainer. Aber ich habe mich entschieden, zum FCB zu gehen. Ich wollte mich verändern und weiterentwickeln."

Bayern beobachtete Nianzou bereits seit seinem 16. Lebensjahr. Folgt bald sein Debüt beim Rekordmeister?

Laut einem Bericht von "Sport 1" beschäftigte sich der FC Bayern bereits mit Nianzou, seit er 16 Jahre alt war. Während eines Jugendturniers fiel er den Bayern-Scouts demnach auf. Der Spieler sei schon damals für sein Alter sehr weit gewesen, was seine fußballerischen Fähigkeiten angeht. Der junge 1,87-Meter-Mann hat beste Voraussetzungen, sich in München durchzusetzen, im Klub hält man schon lange große Stücke auf das Kaderküken.

Bald könnten seine ersten Profiminuten bei Bayern auf seinen Lebenslauf kommen. Die Saison ist noch lang, der Terminstress ist groß. Der Anspruch der Münchner ist es, in allen drei Wettbewerben das Maximum zu erreichen. Hansi Flick braucht jeden fitten Spieler in seinem Kader. Zu denen gehört jetzt ja auch wieder Tanguy Nianzou.

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(as)

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