In vielen Bundesländern haben die Sommerferien bereits begonnen, nach monatelanger Pause fliegen die ersten Flieger wieder Richtung Sonne: Es ist Urlaub angesagt.
Wer nun plant, die nächsten Tage und Wochen am Strand von Italien, Spanien oder Griechenland zu verbringen, überlegt möglicherweise: Wie kann ich die winterweiße Haut optimal vorbereiten, um nicht gleich von der Sonne geröstet zu werden? Sollte ich die Liege auf dem Balkon oder Garten aufbauen, um hier schon einmal vorzubräunen? Oder gar den Gang zur Sonnenbank wagen?
Ob Vorbräunen sinnvoll ist, um einem Sonnenbrand vorzubeugen, darüber hat watson mit dem Dermatologen Christoph Liebich gesprochen. Er warnt:
Sonnenlicht ist an sich gesund und wichtig für die Haut: Wir brauchen es, um das notwendige Vitamin D3 zu produzieren, das der Körper allein nicht herstellen kann. Wird die Haut braun, ist das allerdings schon ein Zeichen dafür, dass sie geschädigt worden ist. Das ist auch bei leichter Bräune bereits der Fall. Dass Vorbräunen die Haut auf Sonne vorbereitet und vor Sonnenbrand schützt, ist also Unfug.
Um die Haut auf intensive Sonneneinstrahlung vorzubereiten, ist es laut Liebich wichtig, sich ausgewogen zu ernähren und vor allem viel buntes Obst und Gemüse zu sich zu nehmen: "Die sekundären Pflanzenstoffe helfen dabei, Radikale zu binden und tragen so zum Hautschutz bei. So zum Beispiel auch der pflanzliche Farbstoff Carotinoid, der in Karotten oder Tomaten zu finden ist."
Ansonsten hilft vor allem der Klassiker: cremen, cremen, cremen. "Ich empfehle, immer den höchsten Lichtschutzfaktor zu nutzen, also 50", sagt der Experte. "Bevor man in die Sonne geht, sollte man sich einmal komplett eincremen und dabei nicht zu sparsam sein: Für den Durchschnittsmenschen benötigt man etwa 20 bis 25 Gramm Sonnencreme." Das entspricht etwa einem Schnapsglas voll.
Zu viel Eincremen geht eigentlich, mein Liebich:
Zudem sollte man den Schutz immer nach drei Stunden oder nach dem Schwimmen, auch bei wasserfesten Cremes, auffrischen. "Wer durch das viele Cremen kleine Pickel oder Pusteln bekommt, sollte womöglich zu einer weniger fettigen Lotion greifen", rät der Dermatologe.
Auch können man sich mit Textilien gegen die Sonne schützen. Hierbei sollte man allerdings auf entsprechende Sigel achten, denn nicht jedes Material schützt automatisch vor Sonnenbrand.
Und was, wenn sich die Haut trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wegen der Sonne rötet und pellt? Dann hilft laut Liebich Aspirin oder das Auftragen einer leichten Cortison-Creme. "In besonders schlimmen Fällen sollte man allerdings einen Arzt aufsuchen." Das gilt, wenn du starke Schmerzen hast, Fieber oder Schüttelfrost.
(ak)