Im Rahmen der "Fridays For Future"– Bewegung demonstrieren jeden Freitag zehntausende Menschen für den Klimaschutz. Unter ihnen ist auch die mittlerweile 81–jährige Schauspielerin Jane Fonda (unter anderem bekannt aus "Grace and Frankie" oder "Das Schwiegermonster"). Diese wurde diesen Freitag dafür das vierte Mal in Folge festgenommen – und musste eine Nacht hinter Gittern verbringen.
Insgesamt 46 Personen wurden von der Polizei in Plastik-Handfesseln abgeführt, als sie das Atrium des Hart Senate Office Building in Washington, das größte Büro–Gebäude des US–Senats, besetzten. Unter ihnen waren neben Fonda auch zwei weitere Filmschauspielerinnen: Rosanna Arquette und Catherine Keener. Letztere wurden einige Stunden später wieder entlassen; Fonda aber musste aufgrund ihrer vorherigen Verhaftungen bleiben. Erst am nächsten Tag durfte sie wieder gehen.
Inspiriert durch die Proteste der Jugendlichen und dem Buch "On Fire: The (Burning) Case for a Green New Deal" von Naomi Klein entschied die Schauspielerin sich dazu, ihre eigenen Proteste zu organisieren und unter dem Namen "Fire Drill Fridays" für eine bessere Zukunft zu demonstrieren.
Sie sagt über die Proteste:
Fonda erzählt in einem Interview kurz nach ihrer Entlassung über ihre Nacht hinter Gittern, dass es kalt war und sie ihren Mantel als Matratze benutzen musste. Ansonsten kritisiert sie die ethische Entwicklung von Gefängnissen– indem sie ihren jetzigen Aufenthalt mit ihrem ersten Mal im Gefängnis 1970 verglich.
Jane Fonda ist nämlich keinesfalls ein unbeschriebenes Blatt, wenn es um Verhaftungen geht. Auch wenn ihr erster Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen wegen Drogenschmuggels sich als ungerechtfertigt herausstellte, wurde sie für ihr Engagement bei Anti–Vietnam–Kriegs–Protesten erneut verhaftet und dabei zu einer Ikone des weiblichen Widerstands.
Noch sieben Mal sollen die "Fire Drill Friday"– Proteste in Washington noch stattfinden. Es bleibt abzuwarten, wie die Polizei weiter mit der Situation – und der Schauspielerin – umgehen wird. Eins hat Fonda mit ihrem Protest auf jeden Fall erreicht: Aufmerksamkeit für die Sache zu generieren.
(ks)