Jeden Freitagabend zieht Oliver Welke in der "Heute-Show" Bilanz der vergangenen politischen Woche – oder vielmehr veralbert der Moderator beim ZDF die Politiker für alles, was sie so tun, oder eben lassen.
In dieser Woche bekommt die SPD ihr Fett weg. Anlass ist der SPD-Parteitag, auf dem Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans zu den neuen Parteivorsitzenden gewählt wurden und sich außerdem am Freitagabend die große Mehrheit der etwa 600 Delegierten dafür aussprach, zunächst in dem Regierungsbündnis mit CDU und CSU zu bleiben. Dabei hatten sich Esken und Walter-Borjans noch in ihren Bewerbungsreden für mehr soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz stark gemacht und daran gezweifelt, ob das in der GroKo möglich sei. Doch nun geben sie der großen Koalition eine "realistische Chance auf eine Fortsetzung" – "nicht mehr, aber auch nicht weniger".
Damit liefert die SPD Welke genügend Gründe, die "ausfallende Revolution" in der Partei zum Thema seiner Sendung zu machen. "Jetzt die wirklich schlechte Nachricht: Walter-Borjans und Esken sind möglicherweise auch nur Luftnummern."
Zunächst muss die bisherige Unbekanntheit des neuen Führungsduos für einen Seitenhieb hinhalten: "Norbert und Saskia. Die hießen doch Norbert und Saskia, oder?", fragt Welke süffisant, nur um dann einen Einspieler vom Parteitag zu zeigen, in dem eine Frau eine Rede hält:
Auf dem Parteitag der SPD wurde mantra-artig wiederholt, dass es an der Zeit sei, umzudenken. Walter-Borjhans rief gar einen neue Zeit für die Sozialdemokratie aus. Äh, Moment mal? Das dachten sich wohl auch die Macher der "Heute-Show" und griffen noch einmal richtig an:
Und ein mit dramatischer Musik unterlegter Einspieler in schwarz-weiß-Bildern klärt auf:
(hd)