"Squid Game" von Hwang Dong-hyuk sorgte 2021 für einen Überraschungserfolg. Innerhalb von nur vier Wochen wurde die Serie damals von rund 142 Millionen Konten aufgerufen. Sie war sogar zeitweise die meistgesehene Produktion in 94 von mehr als 200 Ländern.
Nachdem Ende Dezember nach drei Jahren Wartezeit die zweite Staffel erschien, folgt ab dem 27. Juni 2025 das große Serien-Finale. Damit endet die Netflix-Produktion.
Der Schöpfer erklärte bereits im Gespräch mit "Entertainment Weekly" dazu: "Für Staffel drei wollte ich Spiele einführen, die die tiefsten Abgründe der menschlichen Natur zeigen, da die Serie selbst ihren Höhepunkt erreicht." Vor der Veröffentlichung greift Hwang Dong-hyuk nun ein sensibles Thema auf, das viel diskutiert wird.
In einem neuen Interview spricht Hwang Dong-hyuk jetzt über heftige Reaktionen, die er aufgrund einer Besetzung in der zweiten und dritten Staffel erhielt. Dabei geht es darum, dass der Schöpfer eine Transgender-Frau mit einem Cis-Mann besetzte. Das bedeutet, dass er sich mit seinem von außen zugewiesenen Geschlecht identifiziert.
Hierbei handelt es sich um die Figur Cho Hyun-ju, die von Park Sung-hoon verkörpert wird. In der Serie spielt der Schauspieler eine ehemalige Soldatin, die an den berüchtigten Spielen teilnimmt. Sie möchte das Preisgeld für ihre geschlechtsangleichende Operation nutzen.
Nach dem Erscheinen der zweiten Staffel sorgte der Umstand für Irritationen, dass die Rolle mit Park Sung-hoon besetzt wurde. Er wird auch im letzten Teil zu sehen sein. Der "Squid Game"-Macher bezeichnet im Interview mit "Entertainment Weekly" den Aufschrei als "Missverständnis".
Er betont: "Ich verstehe, dass es in der westlichen Welt, in den USA, gewisse Bedenken gab, aber im Falle Koreas hatten wir aufgrund der östlichen beziehungsweise asiatischen Kultur nicht so viele Bedenken."
Und weiter: "In Korea gibt es kaum Transgender, die sich als Schauspieler geoutet haben, und nur wenige homosexuelle Schauspieler haben sich öffentlich geoutet." Aus diesem Grund sei es "körperlich schwierig" gewesen, eine geeignete Besetzung zu finden, um die Rolle wirklich spielen zu können.
Hwang Dong-hyuk meint sogar: "Es war, realistisch gesehen, fast unmöglich." Das koreanische Publikum hätte dies verstanden, er zeigte sich derweil überrascht davon, "wie die amerikanischen Zuschauer auf die Besetzung reagierten".
Der Serien-Macher sagt dazu: "Im Osten gab es nicht viel Feedback oder Kritik, aber im Westen, in den USA, weiß ich, dass es ein ziemlich heikles Thema war." Er würde mit Blick darauf die Bedenken verstehen und habe sich auch Reaktionen von US-Fans angesehen. Es habe letztlich auch Verständnis dafür gegeben, dass ein heterosexueller Mann die Rolle spiele.
In jedem Fall sei dies für den Schöpfer ein Lernprozess gewesen. Er gibt zu verstehen: "Ich werde in Zukunft mein Bestes geben, um nicht nur für Transgender, sondern auch für andere sexuelle Minderheiten authentische Castings zu ermöglichen." In der ostasiatischen Kultur sei es aber sehr schwierig, "ein solches authentisches Casting durchzuführen".