Es hat nicht ganz 28 Jahre gedauert, bis die aus "28 Days Later" entstandene Zombie-Reihe Zuwachs erhält. Genau genommen vergingen 18 Jahre seit "28 Weeks Later" in den Kinos erschien. Die Reihe übersprang die Zeiteinheit der Monate und ging direkt zu den Jahren über. "28 Years Later" läuft seit Donnerstag auch in den deutschen Kinos.
Danny Boyle, der schon den ersten Teil inszeniert hatte, kehrte als Regisseur zurück. Der komplett mit mehreren iPhones gedrehte Zombie-Horror wird von der Kritik mit Lob überschüttet. Aaron Taylor Johnson und Jodie Comer spielen die Hauptrollen.
Darum geht es: "28 Years Later" erzählt von einer isolierten Überlebensgemeinschaft nach dem Ausbruch des sogenannten Rage-Virus. Als ein Junge vom Festland nicht zurückkehrt, begeben sich seine Eltern auf eine gefährliche Suche.
Der Film verwebt Familiendrama, Kultstrukturen und mutierende Infizierte zu einem düsteren, atmosphärisch dichten Endzeitthriller über Verlust, Überleben und den Zerfall gesellschaftlicher Ordnung.
Mit "28 Years Later" kriegt das Genre mal wieder einen großen Kino-Moment. Zombies, Infizierte und Untote waren in den vergangenen Jahren vor allem im Serienbereich überpräsent. Der Erfolg von "The Walking Dead" hinterließ Spuren.
Wer nach "28 Years Later" noch mehr Zeit mit Überlebenskämpfen verbringen will, wird natürlich auch in der Filmgeschichte fündig. Ähnlich gut dran sind Fans aber mit der recht jungen Serie "All of Us Are Dead".
Die südkoreanische Produktion erschien im Frühling 2022 bei Netflix und rang einer ausgetretenen Filmströmung eine neue Facette ab. "All of Us Are Dead" ist sowas wie "Sex Education", aber mit Zombies beziehungsweise Infizierten.
Zombies sind meist untote Wesen ohne Bewusstsein, während Infizierte noch leben, aber durch ein Virus extrem aggressiv und irrational handeln – oft schneller, wütender, körperlich reaktiver.
Die Serie spielt in einer südkoreanischen Highschool. Ein Experiment führt zum Ausbruch des tödlichen Jonas-Virus. Eingeschlossen, isoliert und belagert, müssen Schüler:innen sich bewaffnen – von Pfeil und Bogen bis improvisierten Waffen – und in den Fluren und Klassenzimmern ums nackte Überleben ringen.
Statt postapokalyptischer Weiten nutzt die Serie das klaustrophobische Setting einer Schule (Klassenzimmer, Flure, Sporthallen) als Schauplatz, in dem alle Teenager-Angst-Bausteine aufgebrochen werden.
Die Serie verwendet Mobbing, schulischen Druck oder gesellschaftliche Missstände als Triebmittel der Handlung. Der schwierige Spagat zwischen Liebe, Freundschaft und Überlebenskampf verkommt aber nicht zur Soap, sondern bleibt immer glaubwürdig.
Übrigens soll die Geschichte seit drei Jahren fortgesetzt werden, Staffel zwei wurde offiziell bestätigt. Aktuell gibt es aber keine konkreten Informationen über ein Startdatum.
Wer nun Lust auf "All of Us Are Dead" bekommen hat, sollte Zeit einplanen. Die Serie besteht aus zehn Folgen, die teilweise über 70 Minuten lang sind. Das ergibt eine Gesamtlaufzeit von über zehn Stunden.