
General Herbert Raymond McMaster bild: Getty Images North America
16.03.2018, 07:1218.03.2018, 17:25
Schmeißt Donald Trump den nächsten hochrangigen Berater aus dem Weißen Haus? In den USA verdichten sich die Anzeichen
für einen nahenden Rauswurf des nationalen Sicherheitsberaters
General Herbert Raymond McMaster.
Die "Washington Post" berichtet, die Ablösung sei ausgemachte Sache.
US-Präsident Donald Trump wolle den Wechsel nur möglichst wenig
erniedrigend gestalten, berichtete das Blatt unter Berufung auf fünf
Quellen im Weissen Haus. Die "New York Times" hatte zuvor Ähnliches berichtet und auch den
Namen von Stabschef und Ex-General John Kelly zu den
Personalspekulationen hinzugefügt.
Über eine Ablösung des Drei-Sterne-Generals McMaster (55) wird
seit Wochen spekuliert. Der hochdekorierte Soldat kam ins Amt, weil
der von Trump höchst geschätzte Sicherheitsberater Michael Flynn - ebenfalls ein Ex-General - im Februar 2017 jäh zurücktreten musste.
McMaster gilt als hochintelligent, sehr belesen und vergleichsweise
moderat. Trump und er sollen sich persönlich nie gut verstanden
haben.
Noch nie war ein Weißes Haus zu diesem frühen Zeitpunkt einer
Regierung so sehr mit Abgängen, Rauswürfen und Wechseln konfrontiert
wie unter Trump. Mit dem erst vor Tagen angekündigten Weggang von
Trumps oberstem Wirtschaftsberater Gary Cohn und der abrupt
vollzogenen Demission von Aussenminister Rex Tillerson scheint das
Karussell noch lange nicht zum Stillstand gekommen zu sein.
Neben
McMaster gelten auch weitere Regierungsmitglieder als gefährdet.
In den Berichten der Zeitungen und des Senders CNN heißt es,
Trump wolle sich nur noch mit Beratern umgeben, die weniger
widersprächen und eine völlig auf ihn zugeschnittene Politik komplett
mittrügen.
McMaster könnte ins Militär zurückkehren und zum
Vier-Sterne-General befördert werden. Seine Nachfolge im Weissen Haus
ist offen. Als Kandidat wird auch der ehemalige Botschafter der USA
bei den Vereinten Nationen gehandelt, John
Bolton.
"Washington Post" und "New York Times" berichteten von einem
Weissen Haus in heller Aufruhr angesichts der jüngsten
Personalkapriolen. Jeder sei verunsichert. Trump aber geniesse das
sehr, fühle sich im Amt immer wohler und werte jüngste Ankündigungen
als grosse Erfolge. Dazu zähle er Strafzölle auf Stahl- und
Aluminiumimporte und die Ankündigung eines Gesprächs mit Nordkoreas
Diktator Kim Jong Un.(dpa/mbi)