Nach Massaker: Trump macht weiter wie bisher und beschimpft die Medien

WASHINGTON, DC - AUGUST 02: U.S. President Donald Trump talks to journalists before boarding Marine One and departing the White House August 02, 2019 in Washington, DC. Trump is traveling to Bedminste ...
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Nach Massaker: Trump will Todesstrafe für Hassverbrechen – und beschimpft die Medien

05.08.2019, 14:2105.08.2019, 16:40

US-Präsident Donald Trump hat sich auf Twitter erneut zu den blutigen Angriffen am Wochenende geäußert. Seine Worte dürften die Stimmung weiter aufheizen.

  • Erstens verknüpfte Trump ein schärferes Waffenrecht, wie es die oppositionellen Demokraten fordern, mit der von ihm geforderten Einwanderungsreform.
  • Republikaner und Demokraten sollten sich auf "harte Hintergrundüberprüfungen" für Waffenkäufer verständigen. Eine solche Reform könne "vielleicht" mit der "dringend benötigten Einwanderungsreform" verknüpft werden.
  • In einer Ansprache an die Nation verkündete Trump, er wolle eine Gesetzesinitiative auf den Weg bringen, die die Todesstrafe bei Hassverbrechen und Massenmord vorsieht. Er habe das Justizministerium angeordnet, eine entsprechende Gesetzgebung auszuarbeiten, sagte Trump.
  • In einem weiteren Tweet gab Trump den Medien eine Mitschuld an den Angriffen.
  • Er schrieb: "Die Medien haben eine große Verantwortung für Leben und Sicherheit in unserem Land. Fake News haben stark beigetragen zu dem Zorn und der Wut, die sich über viele Jahre aufgebaut hat. Berichterstattung muss anfangen, fair, ausgewogen und unparteiisch zu sein." Ansonsten würden sich diese "schrecklichen Probleme" nur verschlimmern.

Das müsst ihr zu den Angriffen in den USA wissen:

Die Angriffe in Texas und Ohio hatten die USA am Wochenende innerhalb weniger Stunden erschüttert. In einem Einkaufszentrum in der texanischen Grenzstadt El Paso erschoss ein 21-jähriger Weißer am Samstag 20 Menschen, darunter sieben Mexikaner. Die Behörden stufen den Angriff als "inländischen Terrorismus" ein. Der 21-Jährige soll ein Online-Manifest veröffentlicht haben, in dem von einer "hispanischen Invasion" die Rede ist.

13 Stunden nach dem Angriff in Texas tötete ein 24-Jähriger in Dayton im Bundesstaat Ohio neun Menschen.

Trump hatte in den vergangenen Wochen mit offen rassistischen Attacken gegen demokratische Politiker für Empörung gesorgt und in der Vergangenheit Mexikaner pauschal als "Vergewaltiger" bezeichnet. Nach den Angriffen hielten ihm diese Äußerungen vor Kritiker.

Die Reaktionen auf die Angriffe in den USA:

Am Sonntag beteuerte der Präsident, Hass habe in den USA "keinen Platz". Am Montag (16.00 Uhr MESZ) will Trump sich in einer Rede zu den Attacken äußern.

(ll/dpa/afp)