
Ellen Demuth ist die "Nummer 2" an Röttgens Seite.Bild: dpa / Fredrik Von Erichsen
04.12.2020, 11:0204.12.2020, 14:59
Der Kandidat um den CDU-Vorsitz Norbert
Röttgen hat angekündigt, im Falle eines Sieges die CDU-Politikerin
Ellen Demuth zur Chefstrategin der Partei zu machen. "Das Motto
meiner Kampagne ist Weiblicher. Jünger. Digitaler. All das verkörpert
Ellen Demuth", schrieb Röttgen bei Twitter. Sie werde sich in seinem
Team um die Vernetzung der CDU in die Gesellschaft kümmern. Zuvor
hatte der "Spiegel" über die Personalie berichtet.
"Ich halte Ellen Demuth politisch für ein großes Talent. Sie
denkt strategisch und ist in der Partei bestens vernetzt", sagte
Röttgen dem "Spiegel". Die 38 Jahre alte Politikerin ist derzeit
CDU-Landtagsabgeordnete in Rheinland-Pfalz und dort Vorsitzende des
Fraktions-Arbeitskreises "Gleichstellung und Frauenförderung".
Dem "Spiegel" sagte Demuth: "Die CDU muss sich modernisieren, um
die Mitte zu bleiben." Die paritätische Beteiligung von Frauen und
Männern halte sie für die wichtigste Modernisierungsaufgabe. "Klar
ist: Eine Partei, in der 80 Prozent der Kreisvorsitzenden und
Abgeordneten im Bundestag Männer sind, repräsentiert unsere
Gesellschaft nicht mehr in ihrer Breite", sagte sie.
Röttgen nennt weitere Namen
Neben Demuth nannte Röttgen weitere Personen, die ihn im Fall
eines Sieges unterstützen sollen: die Geschäftsführerin der Alfred
Herrhausen Gesellschaft, Anna Herrhausen, die Unternehmerin Larissa
Zeichhardt, den Unions-Fraktionsvize im Bundestag, Johann David
Wadephul, die CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Nick und Kai
Whittaker, den ehemaligen CDU-Landtagsabgeordneten in
Nordrhein-Westfalen, Chris Bollenbach, sowie die
Radiologie-Professorin Christiane Kuhl.
Auch die Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der
Unions-Arbeitsgruppe Kultur und Medien, Elisabeth Motschmann, gehört
zur sogenannten Lenkungsgruppe Röttgens. Motschmann sagte, Demuth sei
als Vorsitzende der Lenkungsgruppe eine gute Wahl, gemeinsam wolle
man die CDU modernisieren und in neuen Milieus verankern. "Klar ist:
Neben der Ansprache der jungen Generation muss der Blick auf die
gesamte Bandbreite der Gesellschaft gerichtet werden. Ich bin
motiviert, hierzu meinen Beitrag zu leisten", sagte sie.
Neben Röttgen kandidieren NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und
Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz um den Posten. Das
Delegiertentreffen zur Wahl war wegen der Corona-Pandemie mehrfach
verschoben worden. Nun ist ein Wahlparteitag Mitte Januar
geplant.
(hau/dpa)