Leben
Digital

Ubisoft: "Assassin's Creed"-Macher beurlaubt zwei Manager – es geht um Sexismus

Competitors play to the game BRAWLHALLA during the exhibition of UBISOFT at the Porte de Versailles exhibition center during the 10th edition of Paris Games Week 2019 fair - November 01, 2019, Paris.  ...
Spiele machen Spaß – die Community aber nur selten.Bild: picture alliance/NurPhoto
Digital

Sexismus in der Gaming-Branche: "Assassin's Creed"-Macher beurlaubt zwei Manager

29.06.2020, 18:2211.06.2024, 16:33
Mehr «Leben»

Kürzlich schilderten auf Twitter weit über 100 Frauen ihre Erfahrungen mit Mobbing und sexuelle Anfeindungen im Gaming-Kontext, unter anderem CNN berichtete darüber. Dabei geht es um Erfahrungen auf Fachmessen und E-Sport-Turnieren, aber auch um Erfahrungen mit anderen Spielern, Streamern, Entwicklern oder auch Managern. Das könnte den Startschuss einer MeToo-Bewegung in der Games-Branche gesetzt haben. Denn kurz darauf folgten erste Schritte seitens eines Unternehmens.

Der Spieleentwickler Ubisoft, bekannt für die "Assassins' Creed"-Reihe, beurlaubte kürzlich zwei Manager und weitere Angestellte. Grund sei sexuelles Fehlverhalten, wie Ubisoft in einem Statement schreibt. Darin heißt es auch, dass bereits Untersuchungen gegen die beschuldigten Mitarbeiter eingeleitet wurden. Laut Nachrichtenagentur Bloomberg handelt es sich bei den beurlaubten Managern um Tommy François und Maxime Béland. Mindestens drei Fälle sollen den nun beurlaubten Managern angelastet worden sein.

Ubisoft fordere seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem auf, ihre Erfahrungen mit dem Unternehmen zu teilen, schreibt Bloomberg weiter. Zudem heißt es, dass viele Vorwürfe der Personalabteilung bereits bekannt gewesen seien, weshalb die Angestellten von dieser Maßnahme nicht überzeugt seien.

Vielleicht sind die Maßnahmen Folge eines viel zu lang aufgeschobenen Problems. Die Gaming-Branche setzt sich sehr ungern mit Sexismus auseinander, egal ob aufseiten der Hersteller oder der Spieler. Trotzdem kann man das positive Signal, das Ubisoft damit sendet, nicht leugnen. Bisher waren Betroffene häufig zu verängstigt, ihre Erfahrungen publik zu machen. Wer spricht, zieht oft einen wütenden Mob auf sich. Besonders deutlich wird das, wenn sich die Vorwürfe gegen Streamer richten.

Spiele-Influencer Gronkh wäre da ein Beispiel. Nachdem eine Spielerin ihm Sexismus vorwarf, folgten unzählige Beschimpfungen aus seiner Community. "Nutte", "Möchtegernfeministin" oder "ekelhaftes Stück Dreck" stand unter anderem darin, wie die "taz" schreibt.

(tkr)

Produkt-Rückruf: Bei E-Bike droht Rahmenbruch
Die größte Sorge bei E-Bikes dürften die Motoren sein. Fallen sie aus, stehen Fahrer:innen vor einem großen Problem. Doch gelegentlich weisen auch andere Teile Fehler auf.

Längst sind E-Bikes kein piefiges Randphänomen mehr. Seit 2009 haben sich die Absätze verzehnfacht, rund 2,1 Millionen Räder wanderten 2024 in die Garagen glücklicher Käufer:innen mit Mut zur Faulheit. Gesunkene Preise dürften die Nachfrage beflügelt haben – und den Hype.

Zur Story