
Spiele machen Spaß – die Community aber nur selten.Bild: picture alliance/NurPhoto
Digital
29.06.2020, 18:2211.06.2024, 16:33
Kürzlich schilderten auf Twitter weit über 100 Frauen ihre Erfahrungen mit Mobbing und sexuelle Anfeindungen im Gaming-Kontext, unter anderem CNN berichtete darüber. Dabei geht es um Erfahrungen auf Fachmessen und E-Sport-Turnieren, aber auch um Erfahrungen mit anderen Spielern, Streamern, Entwicklern oder auch Managern. Das könnte den Startschuss einer MeToo-Bewegung in der Games-Branche gesetzt haben. Denn kurz darauf folgten erste Schritte seitens eines Unternehmens.
Der Spieleentwickler Ubisoft, bekannt für die "Assassins' Creed"-Reihe, beurlaubte kürzlich zwei Manager und weitere Angestellte. Grund sei sexuelles Fehlverhalten, wie Ubisoft in einem Statement schreibt. Darin heißt es auch, dass bereits Untersuchungen gegen die beschuldigten Mitarbeiter eingeleitet wurden. Laut Nachrichtenagentur Bloomberg handelt es sich bei den beurlaubten Managern um Tommy François und Maxime Béland. Mindestens drei Fälle sollen den nun beurlaubten Managern angelastet worden sein.
Ubisoft fordere seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem auf, ihre Erfahrungen mit dem Unternehmen zu teilen, schreibt Bloomberg weiter. Zudem heißt es, dass viele Vorwürfe der Personalabteilung bereits bekannt gewesen seien, weshalb die Angestellten von dieser Maßnahme nicht überzeugt seien.
Vielleicht sind die Maßnahmen Folge eines viel zu lang aufgeschobenen Problems. Die Gaming-Branche setzt sich sehr ungern mit Sexismus auseinander, egal ob aufseiten der Hersteller oder der Spieler. Trotzdem kann man das positive Signal, das Ubisoft damit sendet, nicht leugnen. Bisher waren Betroffene häufig zu verängstigt, ihre Erfahrungen publik zu machen. Wer spricht, zieht oft einen wütenden Mob auf sich. Besonders deutlich wird das, wenn sich die Vorwürfe gegen Streamer richten.
Spiele-Influencer Gronkh wäre da ein Beispiel. Nachdem eine Spielerin ihm Sexismus vorwarf, folgten unzählige Beschimpfungen aus seiner Community. "Nutte", "Möchtegernfeministin" oder "ekelhaftes Stück Dreck" stand unter anderem darin, wie die "taz" schreibt.
(tkr)
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