Die Industrie macht einen beträchtlichen Teil der CO2-Emissionen aus.(Symbolbild)Bild: dpa / dpa
Klima & Umwelt
Laut Weltwetterorganisation (WMO) nimmt die Konzentration klimaschädlicher Treibhausgase weiter zu. Am Montag stellte die Organisation ihren jährlichen Treibhaus-Bulletin in Genf vor. Dieser zeigt, dass die CO2-Konzentration zwischen 2017 und 2018 von 405,5 ppm auf einen Rekordwert von 407,8 ppm gestiegen sei. Die Maßeinheit ppm gibt eine bestimmte Anzahl Teilchen pro Million (parts per million) an.
Auch die Methan-Konzentration habe zugenommen, wie es weiter heißt. Sie läge um 259 Prozent über dem Niveau der vorindustriellen Zeit – ebenfalls ein Rekordwert. In seiner Wirkung ist Methan rund 25-mal stärker als Kohlenstoffdioxid.
Ein großer Methan-Erzeuger ist die Landwirtschaft oder genauer: Die Rinderzucht. Doch auch in der Natur wird Methan freigesetzt. So sind Feuchtgebiete wie Sümpfe oder Moore Quellen für das Gas.
Obwohl Methan als stärker gilt, bleibt laut WMO Kohlendioxid weiterhin das bedeutendste Treibhausgas. Das wird unter anderem in der Kohleindustrie sowie bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt.
Keine Aussicht auf Besserung
"Es gibt keine Anzeichen für eine Verlangsamung des Trends, geschweige von einem Rückgang der Treibhausgas-Konzentrationen, trotz aller Zusagen im Pariser Klimaabkommen", kritisierte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die Staaten müssten endlich handeln und ihren Ehrgeiz im Interesse des künftigen Wohlergehens der Menschheit steigern.
Auch wenn China den größten Anteil der weltweiten CO2-Emissionen ausmacht, betont Taalas, dass es nur eine globale Lösung für das Problem geben könne. Europa bezeichnete er als eine der international treibenden Kräfte beim Klimaschutz.
Auch in den USA bewege sich laut Taalas viel – und das, obwohl sich die dortige Regierung aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zurückgezogen hat. Das läge an den klimapolitischen Anstrengungen von Städten wie New York und Kalifornien, dank denen die USA einen großen Teil ihrer im Klimaabkommen versprochenen Ziele bereits erreicht haben.
Diskussionen sind gut, aber nicht zu radikal
Positiv sei, dass derzeit so ernst über das Klima diskutiert wird wie lange nicht, sagt Taalas. Allerdings warnt er auch vor zu radikalen Positionen, da von diesen auch Populisten profitieren können.
Vom 2. bis 13. Dezember treffen bei der UN-Klimakonferenz in Madrid Vertreter aus 200 Ländern zusammen. Dort soll über weitere Maßnahmen gegen den Klimawandel beraten werden.
Chile hatte die ursprünglich in dem lateinamerikanischen Land geplante Konferenz Anfang November wegen anhaltender politischer Unruhen abgesagt. Spanien sprang ein. Formal behält Chile jedoch die Präsidentschaft der Konferenz.
(tkr/dpa)