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Urlaub in der Türkei: Preis-Explosion in Bodrum – Strände bleiben leer

Turkish citizens spent their Eid al-Adha holiday on the shores MUGLA, TURKIYE - JUNE 7: A general view of crowds of vacationers filling the beach in Gundogan neighborhood as people enjoy the second da ...
Bodrum in der Türkei: hinten die Jachten, vorne ein mäßig besuchter Strand. Bild: IMAGO/Anadolu Agency
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Türkei-Urlaub: Preis-Aufschlag sorgt für leere Strände in beliebtem Urlaubsort

Strände leer, Preise hoch: Das ist aktuell die Realität im türkischen Luxus-Badeort Bodrum. Nach einem Rekordjahr haben die Verantwortlichen zu stark an der Preisschraube gedreht und die Tourist:innen verprellt.
21.06.2025, 14:3421.06.2025, 14:34
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Die türkische Küstenstadt Bodrum – oft als das Saint-Tropez der Türkei bezeichnet – startet ungewohnt ruhig in die Strandsaison 2025. Statt voller Strandclubs herrscht vielerorts gähnende Leere. Der Grund: die Preise sind explodiert – teilweise sind sie dreimal so hoch wie noch im vergangenen Jahr.

Dabei war 2024 ein echtes Rekordjahr für Bodrum. Der exklusive Urlaubsort an der südwestlichen Ägäis lockte mit türkisblauen Buchten, luxuriösen Hotels, Jachten und Nachtleben mehr Tourist:innen denn je an.

Doch pünktlich zum langen Feiertagswochenende anlässlich des muslimischen Opferfestes Eid al-Adha, das normalerweise die Hochsaison einläutet, blieb der Ansturm aus. "Zum ersten Mal während der Eid al-Adha-Feierlichkeiten sind die Strände von Bodrum leer", berichtet die Lokalzeitung "Muğla Postası".

Die Gründe sind hausgemacht: In Bodrum sind die Preise durch die Decke geschossen.

Türkei-Urlaub: Preis-Explosion um 300 Prozent in Bodrum

Laut der Wirtschaftszeitung "Ekonomim" sind die Gebühren für kostenpflichtige Strände um bis zu 300 Prozent gestiegen – ein Allzeit-Hoch. Auch das russische Medium "Moskowski Komsomolez" spricht laut "Merkur" von "exorbitanten Preisen".

So kostet der Eintritt in den berühmten Buddha Bar Beach aktuell 225 Euro pro Tag. In anderen Beachclubs in dem Luxus-Urlaubsort werden rund 10.000 Türkische Lira fällig – umgerechnet etwa 220 Euro, allein um am Strand liegen zu dürfen, wie CNN Türkei berichtet.

Zum Vergleich: Der türkische Mindestlohn liegt derzeit bei 22.105 Lira – also rund 600 Euro im Monat. Ein einzelner Tag an Bodrums Luxusstränden kann für Einheimische also mehr als ein Drittel eines durchschnittlichen Monatseinkommens verschlingen.

Kein Wunder also, dass die Nachfrage zurückgeht. Laut "Muğla Postası" sind Hotels nur zu etwa 60 Prozent belegt. An öffentlichen Stränden wie Kumbahçe, Paşatarlası oder Gümbet werden Sonnenliegen inzwischen teilweise kostenlos angeboten – Hauptsache, jemand kommt.

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Auch in Bodrum wird der Kurs kritisch gesehen. Neslihan Nazlıoğlu, Präsidentin des lokalen Wirtschaftsverbands BESIAD, warnt: "Der übermäßige Preisanstieg schreckt Urlauber ab."

Noch vor wenigen Monaten sah in Bodrum alles nach Boom aus: Am Flughafen Milas-Bodrum landeten 2024 über eine Million Flugreisende, ein Plus von sieben Prozent. Am Dalaman-Flughafen in der Nähe der Stadt sogar fast zwei Millionen – acht Prozent mehr als im Vorjahr.

Direktflüge nach Bodrum gibt es unter anderem aus London, Moskau, Berlin, Warschau und Amsterdam. Besonders beliebt ist die Region bei Tourist:innen aus Großbritannien, Russland, Deutschland, Polen und den Niederlanden. Doch der Preisschock hat dem touristischen Höhenflug jetzt ein jähes Ende gesetzt.

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