Früher war alles einfacher: Als Kind saß man ganz entspannt im Sand, bekleckerte sich beim Bauen der Sandburg mit Matsch und konnte einfach Pommes essen, ohne darüber nachzudenken, dass das in Badebekleidung komisch aussehen könnte.
Irgendwann kamen dann bei vielen Menschen die Selbstzweifel dazu – das belegen auch Zahlen. In einer aktuellen watson-Umfrage gaben sechs von zehn Frauen an, sich im Bikini unwohl zu fühlen. Männer haben beim Tragen einer Badehose deutlich weniger Probleme: Nur 28 Prozent gaben an, dass sie sich aufgrund ihrer Figur nicht wohlfühlen.
Während Frauen offenbar immer noch unter dem Druck der Schönheitsideale leiden, neigen Männer eher dazu, zufrieden mit sich zu sein oder das eigene Aussehen nicht zu priorisieren. Eine positive Nachricht gibt es auch bei den befragten Frauen: In der jüngsten Altersgruppe, also bei den Befragten zwischen 18 und 29 Jahren, fühlt sich nur etwa ein Drittel am Strand in Badebekleidung unwohl.
Aber was hilft denn, damit es am Strand oder im Freibad wieder um den Badespaß geht, und nicht um vermeintliche Schönheitsfehler? Eine Crash-Diät verursacht in der Regel nur einen Jo-Jo-Effekt und löst nicht das Problem. Watson verrät dir, wie du dich am Strand wohler fühlst.
Beim Thema Bademode hörst du am besten auf dich und deinen persönlichen Geschmack und ignorierst die aktuellen Trends. Wichtig ist nur, dass du dich darin wohlfühlst. Dafür ist besonders wichtig, dass die Kleidung die passende Größe hat.
Wenn du möchtest, kannst du mit knalligen Farben Akzente setzen und mit gedeckten Farben die Aufmerksamkeit von anderen Körperteilen weglenken.
Natürlich kannst du dann in dieser Kleidung auch essen. Falls das aktuell noch außerhalb deiner Komfortzone ist, nimm ein lockeres T-Shirt oder ein Hemd mit. Das kannst du dann anziehen, sobald der Hunger kommt und es Zeit für Snacks wird.
Wenn du dich öfter am Strand unwohl fühlst, kann auch die richtige Begleitung ein echter Gamechanger sein. Menschen, die gern das Aussehen anderer (oder sogar dein Aussehen) kommentieren, lässt du lieber zu Hause.
Mit guten Freund:innen, die dir Halt geben, kannst du deine Sorgen besprechen. Vermutlich haben sie selbst auch manchmal Probleme mit dem Selbstwert oder können dich unterstützen, wenn es dir nicht gut geht. Und du wirst sehen: Viele "Problemzonen" an deinem Körper werden von anderen vermutlich nicht mal wahrgenommen.
Die perfekte Begleitung muss auch gar keine Person sein, ein gutes Buch reicht oft schon aus. Vor allem bei einem spannenden Thriller versinkst du nach ein paar Seiten so sehr in der Handlung, dass du deine Umgebung völlig ausblendest. Und wer kann sich auf ein paar Gramm zu viel oder zu wenig fokussieren, wenn in der Geschichte gerade schon wieder jemand umgebracht wird?
Falls du länger nicht am Strand oder im Freibad warst und erst wieder üben musst, dich leicht bekleidet in der Öffentlichkeit zu bewegen, wähle einen Platz, der eher am Rand und nicht so gut sichtbar ist.
Außerdem kannst du für den Anfang einen Ort wählen, der nicht so stark besucht ist. Hierfür ist auch die Uhrzeit entscheidend. Je öfter du an den Strand gehst, desto mehr wirst du dich an das Gefühl gewöhnen. Und niemand verlangt, dass du dich gleich am Anfang direkt auf den Präsentierteller setzt.
Überleg dir vor dem Strandbesuch, wie du über andere denkst. Verurteilst du sie, weil sich beim Sitzen eine Bauchfalte abzeichnet oder wenn die letzte Rasur sichtbar mehr als ein paar Tage her ist?
So wenig wie du über die Körper anderer nachdenkst, bewerten sie vermutlich dein Aussehen. Stattdessen sind sie damit beschäftigt, sich für Problemzonen zu schämen, die du gar nicht siehst.
Auch, wenn es nicht von heute auf morgen gelingt: Mach dir das immer wieder bewusst. Jede:r ist sich selbst am nächsten. Für dich und dein Aussehen interessiert sich vermutlich kaum jemand. Und das ist gut so.
Es ist so viel leichter gesagt als getan. Aber wenn du deine mentale Gesundheit und deinen Selbstwert stärkst, kann dir das in vielen Situationen helfen, nicht nur am Strand. Du kannst zum Beispiel versuchen, mit dir selbst zu reden, wie mit einer Freundin.
Auch an schlechten Tagen ist "In dieser Jeans sehe ich fett aus" nicht hilfreich und kann durch "Diese Jeans steht mir nicht" ersetzt werden.
Dieser Punkt braucht vermutlich am meisten Zeit, lohnt sich aber. Und vielleicht geht es dir dann zumindest im nächsten Sommer besser.
Es ist grundsätzlich völlig normal, dass man sich ab und zu im eigenen Körper unwohl fühlt. Vor allem dann, wenn man wenig Kleidung trägt. Falls dich dieses Gefühl sehr stark im Alltag einschränkt, sprich mit einer Person, der du vertraust. Oft kann auch ein Gespräch mit einer:m Psycholog:in sinnvoll sein, um die Situation einzuschätzen und vielleicht dauerhaft etwas zu ändern.