Ein Sommertag an Spaniens Küste, kurz vor Ferienbeginn. Der Sand ist warm, das Wasser glitzert – und dann das: plötzliche rote Flaggen und gesperrte Strände.
Mehrere Küstengemeinden nördlich der Costa Blanca wurden so in Aufregung versetzt, denn Strände waren kilometerlang übersät mit kleinen weißen Kügelchen, die offenbar aus dem Nichts angespült worden waren.
Die Behörden sperrten daraufhin vorsorglich alle betroffenen Strände.
Die kleinen Kügelchen wurden an mehreren Stränden zwischen den Städten Gandia und Oliva im Osten Spaniens gesichtet – Klümpchen, die optisch an Styropor erinner, haben eigentlich nichts am Strand zu suchen.
Erste Laboruntersuchungen, die bereits am Dienstag vorlagen, konnten weder Kohlenwasserstoffe noch gefährliche Keime oder chemische Einleitungen nachweisen. Auch von Fäkalien oder Ölspuren fehlt jede Spur. Dennoch bleibt die Substanz verdächtig.
Laut "à punkt" gibt der Bürgermeister von Daimús, Robert Miñana, jedoch zu:
Spanische Medien berichten unter Berufung auf Umweltbehörden, dass die Substanz zu einem erheblichen Teil aus Fetten besteht – bis zu 40 Prozent, so erste Analysen. Woher genau die weißen Rückstände stammen, ist noch ungeklärt.
Pilar Bernabé, Regierungsvertreterin der Zentralregierung in Valencia, äußerte sich laut "Costa Nachrichten" zunächst vorsichtig: "Es scheint nicht so, als käme diese Substanz aus dem Meer."
Besonders betroffen waren Strände in Daimús, Guardamar de la Safor, Bellreguard, Miramar, Piles sowie Oliva – alles Gemeinden der Region La Safor.
Doch viele Einheimische und Urlauber:innen reagierten überraschend gelassen. Nacho, ein Tourist aus Madrid, beschrieb die Kügelchen gegenüber "à punt" als "eine Art weiße Perlen, wie aus Mottenkugeln, die sich in den Händen auflösten".
So auch Modesto, ein Rentner aus Madrid, der seinen Sommer in Daimús verbringt. Gegenüber "à punt" sagt er trocken: "Heute lese ich eben ein bisschen am Strand. Es gibt mehr Tage als Chorizos." Ein valencianisches Sprichwort.
Während die Ermittlungen fortgesetzt werden, sind die Strände mittlerweile wieder geöffnet. Die betroffenen Gemeinden mahnen jedoch zur Vorsicht: Wer etwas Verdächtiges sieht, sollte sich melden – und erstmal auf das Planschen verzichten.