
Bei den Preisen für italienische Strandliegen schaut so manche:r schief drein. Bild: unsplash / Ben Vloon
Leben
Italiens Strände sind nicht nur bei den Einheimischen beliebt. Meist ist ein Besuch aber nur möglich, wenn man vorher eine Liege gebucht hat. Und das kann teuer werden.
11.06.2025, 07:1211.06.2025, 07:12
Was gibt es Schöneres als Urlaub? Richtig, Aufregen über die Dinge, die im Urlaub nicht so waren wie man es sich vorgestellt hat. Deutsche Zeitgenoss:innen sind darin Weltmeister.
Garantiertes Meckerpotenzial bieten die Preise. Egal ob beim Cappuccino an der Strandpromenade, beim Abendessen im Restaurant oder beim Mieten eines Sonnenschirms: Urlaub fühlt sich längst nicht mehr immer wie eine entspannte Auszeit an, sondern oft auch einfach wie ein riesiger Betrug.
Besonders in beliebten Urlaubsregionen steigen die Preise seit Jahren kontinuierlich an. Viele der Preissteigerungen erklären sich leicht durch Inflation oder gestiegene Betriebs- und Personalkosten.
Doch gerade an Stränden scheinen Preissteigerungen auch einfach mit dem allgemeinen Tourismusboom zusammenzuhängen. Wer es sich dort wirklich bequem machen will, zahlt oft kräftig drauf.
Ranking zeigt teuerste Strände in Italien
Die italienische Verbraucherschutzbehörde Codacons hat in einer aktuellen Erhebung zwar herausgestellt, dass die Preise für Strandliegen im Durchschnitt relativ stabil geblieben ist. Im Durchschnitt kostet die Miete von zwei Strandliegen samt Sonnenschirm demnach zwischen 32 und 35 Euro pro Tag. Damit orientieren sich die Preise meist an denen im Vorjahr.
Dennoch schwanken die Preise stark, je nachdem, in welcher Region man seinen Strandurlaub geplant hat. So werden in der Region Apulien bis zu 90 Euro für das klassische Liegenpaket fällig. In einigen Orten auf Sizilien zahlt man sogar 120 Euro pro Tag.
Doch wie "La Repubblica" berichtet, kann es für ahnungslose oder wahlweise luxusliebende Tourist:innen sogar noch teurer werden. Denn in einigen Küstenorten gehören die Strände den ansässigen Luxushotels – und die bieten entsprechend auch Luxusliegen an.
Italien: Preise für Luxusliegen schockieren Einheimische
So genießt das Hotel Twiga an der Westküste Italiens internationale Bekanntheit. Für ein Paket mit zwei Liegen, zwei Betten, zwei Stühlen und einem Tisch zahlt man in dem Strandabschnitt südlich von La Spezia allerdings auch 600 Euro.
Wer es so richtig luxuriös mag, kann sogar 1500 Euro ausgeben. Dafür bekommt man dann das "kaiserliche Zelt": Hierzu gehören insgesamt vier Betten, vier Sonnenliegen, vier Liegestühle, ein Tisch und drei weitere Sitzgelegenheiten.
Luxus schreibt man auch im Nikki Beach Costa Smeralda auf Sardinien groß. Hier zahlt man für zwei Liegen und einen Sonnenschirm 500 Euro pro Tag. Allerdings bekommt man dafür auch 230 Euro Guthaben für Bar und Restaurant gutgeschrieben – beinahe ein Schnäppchen also.
In den Kommentaren zu dem entsprechenden Artikel bei "La Repubblica" zeigen sich die Italiener:innen ebenfalls nicht begeistert über die Preise. "Und das alles, während die Strandarbeiter weiterhin über Armut klagen", schreibt etwa ein Nutzer.
Auch für deutsche Urlauber:innen dürften die Preise Anlass zum Meckern geben. Mit guten Recherchefähigkeiten findet man aber eben auch in Italien Möglichkeiten, einen Strandtag für unter 100 Euro zu erleben.
Aus Umweltgründen verzichten einige bei der Urlaubsplanung auf das Flugzeug. Laut einer aktuellen Umfrage scheinen sich jüngere Leute aber hier weniger Gedanken zu machen.
In Zeiten von Instagram und Co. ist es beinahe unmöglich, nicht unter chronischem Fernweh zu leiden. Viel zu schön sehen die Landschaften aus, die einem täglich von all jenen in den Feed gespült werden, die scheinbar dauerhaft die Welt bereisen.