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Geld: Superreiche – wie sie es geschafft haben und was du von ihnen lernen kannst

Geld ist vielleicht nicht alles. Aber bisschen mehr hätten die meisten von uns wohl gern.
Geld ist vielleicht nicht alles. Aber bisschen mehr hätten die meisten von uns wohl gern.Bild: iStockphoto / jacoblund
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Superreiche – wie sie es geschafft haben und was du über Geld lernen kannst

Sie sind gigantisch reich und super erfolgreich. Wie sie es geschafft haben und was du daraus für dein eigenes Geld lernen kannst.
07.09.2020, 11:51
Olga Miler / watson.ch
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Jeff Bezos (Amazon), Bill Gates (Microsoft), Bernard Arnault (Luxusgüter wie zum Beispiel Louis Vuitton), Warren Buffett (legendärer Investor), Larry Elison (Oracle), die reichste Frau, Alice Walton (Tochter des Wall Mart Gründers Sam Walton), auf Platz 9 und Francoise Bettencourt Meyers (Enkelin L’Oreal) auf Platz 15. Laut Forbes Billionaires 2020 sind sie die Reichsten der Reichen und wer Forbes nicht mag: Die Bloomberg Billionaires List zeigt ein ähnliches Bild.

Insgesamt halten die über zirka 2000 Milliardäre auf der Welt mehr Geld als die 4,6 Milliarden Menschen, welche über 60 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Auch 234 Frauen haben es auf die Forbes Liste geschafft, zehn weniger als 2019. Viele davon durch Familiennachfolge oder Erbschaft (zum Beispiel Lauren Powell Jobs, Witwe von Steve Jobs) oder durch Scheidung (neu auf der Liste zum Beispiel Macenzie Bezos, frisch geschieden mit 36 Milliarden US-Dollar von Jeff Bezos).

Erfolgreiche Unternehmer, Erben, ein legendärer Investor. Unermesslich reich, sehr erfolgreich. Mich hat interessiert: Gibt es etwas, das wir aus den Geschichten lernen können, und wo sind die Frauen?

Der legendäre Investor: Warren Buffet

Mit 11 Jahren tätigte Warren Buffett seine erste Anlage: drei Aktien von Cities Service Preferred für 38 US-Dollar pro Aktie. Die Aktie fiel schnell auf nur 27 Dollar, aber Buffett hielt hartnäckig fest, bis sie 40 Dollar erreichte. Er verkaufte seine Aktien mit einem kleinen Gewinn, bedauerte jedoch die Entscheidung, als Cities Service auf fast 200 US-Dollar pro Aktie schoss. Er zitierte diese Erfahrung später oft als eine frühe Lektion in Geduld beim Investieren. Aber den größten Teil seines gigantischen Vermögens, 99 Prozent, machte Warren Buffett erst nach seinem 50. Geburtstag. Sein Vermögen verdanke er vor allem langfristigem Denken und dem Zinseszins-Effekt, sagte er in einem Interview.

In 30 Sekunden – was ist der Zinseszins-Effekt?

Der Zinseszins (Compound Interest) ist der Zins, welchen du auf den Zins bekommst, den dein Geld erwirtschaftet. Wenn du dein Geld anlegst, produziert es idealerweise Zinsen. Damit vermehrt es sich. Wenn du dir die Zinsen nicht auszahlen lässt, sondern angelegt lässt, werden sie weiter verzinst. Das gleiche Prinzip gilt für Dividenden. Einstein nannte den Zinseszins angeblich das 8. Weltwunder, weil es Geld überproportional schnell wachsen lässt – zum Beispiel:

Man legt 1000 Euro für 20 Jahre mit 3 Prozent an.
Ohne Zinseszins ergibt sich ein Zinsertrag von 600 Franken (1000 x 3 Prozent x 20).
Mit Zinseszins ergibt sich ein Zinsertrag von 806,10 Euro, also fast 1,3 mal so viel. Berechnen kann man dies einfach mit einem Rechner.

Abgesehen von Investieren verbringt Warren Buffett 80 Prozent seiner Zeit mit Lesen, engagiert sich zum Wohle der Allgemeinheit mit Philanthropie und pflegt einen eher einfachen Lebensstil. Keine riesige Ansammlung von Häusern, Booten oder sonst etwas, er lebt immer noch in seinem im Jahr 1958 gekauften Haus.

Seinen drei Kindern plant er, je zwei Milliarden zu hinterlassen, der Rest des Vermögens wird gespendet. Zusammen mit Bill Gates hat er 2010 die "Giving Pledge" lanciert, eine Initiative, bei der sich die Reichsten verpflichten, den größten Teil ihres Vermögens für wohltätige Zwecke einzusetzen. Die Liste umfasst gegenwärtig 220 "Pledgors" aus 23 Ländern, unter anderem Mark Zuckerberg von Facebook und Hansjörg Wyss.

Gibt’s sowas wie einen weiblichen "Warren Buffett"?

Beim Durschauen der Reichen-Liste findet man eher wenige Frauen. Auch bei den Investoren, die sich zum Beispiel in StartUps engagieren, Angels und Venture Capitalists. Gemäß Studien machen in den USA Frauen gerade mal einen Fünftel aller Angel Investoren aus, in England sind es gar nur 14 Prozent. Auf der Midas List 2020, der Liste der führenden Venture Capital Investoren, gibt es elf Frauen. Eine Liste der aktiven Europäerinnen gibt es hier.

In Deutschland, da gibt es die "Börsen-Oma", Beate Sander, 82 Jahre jung, hat mit 59 mit 30.000 Euro angefangen und ist heute Millionärin, Börsen-Expertin und Autorin des Bestsellers "Der Aktien-Führerschein".

So what? Was können wir für unser eigenes Geld lernen?

  • Geld alleine macht nicht glücklich, die längste Studie zu Glücklich-Sein von Harward zeigt denn auch, dass es Beziehungen zu anderen Menschen sind, die uns in erster Linie glücklich machen.
  • Die wirklich erfolgreichen Menschen haben eine unbändige Leidenschaft für das, was sie tun, und suchen auch immer wieder neue Herausforderungen, zum Beispiel durch Wohltätigkeit. In vielen Fällen ist Geld mehr die Folge dieser Energie denn Selbstzweck.
  • Niederlagen und Fehler passieren jedem, es sieht nur in den Hochglanzmagazinen nach mühelosem Erfolg aus, zum Beispiel bot Harald David Sanders sein Rezept gebackener Hähnchen über 1000 Mal an, bis sich jemand erbarmte. Daraus wurde Kentucky Fried Chicken. Liste 30 großer Niederlagen.
  • Die Regeln für eine erfolgreiche Geldanlage (langfristig, diversifiziert, kostengünstig, nicht von Emotionen hinreißen lassen) sind eigentlich ganz einfach und es ist nie zu spät, anzufangen, wie die Börsen-Oma zeigt.

Existenzielle Sorgen einmal weggelassen braucht es keine Milliarden auf dem Bankkonto, um glücklich zu sein. Wie seht ihr das?

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Bild: zvg
Olga Miler ...
... war über zehn Jahre in verschiedenen Funktionen bei der UBS tätig, unter anderem hat sie dort das Frauenförderungsprogramm Unique aufgebaut. Jüngst gründete sie das Start-up SmartPurse, eine Plattform, auf der sie digitale Kurse, Workshops und Coachings zum Thema Finanzen für Frauen anbietet. Seit dem 27. Januar lässt uns Miler im watson-Blog "Frauen und Geld" an ihrer Expertise teilhaben.
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